Das geklaute Tor beim letzten Heimspiel des TSV 1860 München gegen den FC Energie Cottbus sorgte zuletzt deutschlandweit für Diskussionen.
Schiedsrichter Felix Bickel entschuldigte sich bereits während des Spiels bei den Löwen für seine Fehlentscheidung, die aufgrund des 5:1-Heimsiegs am Ende keine Bedeutung hatte. Assistent Marco Scharf hatte angegeben, eine Werbebande habe ihm den Blick versperrt – dafür gibt es aber eigentlich vor dem Spiel Netz- und Spielfeld-Kontrollen der Unparteiischen.
„Dies ist eine klare Fehlentscheidung und auf diesem Niveau deutlich zu kritisieren! Doch die Kritik geht diesmal nicht an Schiedsrichter Felix Bickel, sondern an Assistent Marco Scharf der dies zu entscheiden und zu erkennen hat! Wenn der Ball so klar hinter der Linie rollt, muss ein Schiedsrichterassistent auf Liga 3-Niveau dies erkennen!“ so mein Resümee in der Spieltagsanalyse.
Werbebande dient gleichzeitig als Hilfe
Und weiter: „Hier geht die Kritik nicht gegen Schiedsrichter Felix Bickel, sondern dessen Assistenten Marco Scharf. Den deutlich besseren Winkel in der Situation hat einfach der Schiedsrichterassistent. Der kann seitlich drauf schauen und gut beurteilen, ob der Ball hinter der Linie war. Deshalb muss Bickel dort seinen Assistenten Marco Scharf vertrauen! Als Erklärung gilt eine Werbebande die im Weg stande, doch diese dient gleichzeitig auch als Hilfe, da der Ball aus Sicht des Assistenten klar hinter der Bande erscheinen musste und somit als Tor gewertet werden muss! Bitter für das Gespann um Schiedsrichter Felix Bickel, der sonst eine nahezu perfekt Saison abliefert!”
Nachdem der Ball von Kozuki gut einen Meter über der Linie war, ohne dass es die Schiedsrichter erkannten, muss man von einer krassen Fehlentscheidung sprechen. Gegenüber den Verantwortlichen der Münchner Löwen ist “der Unparteiische ist uns gegenüber sehr transparent und selbstkritisch mit der Situation umgegangen. Felix Bickel hat sich noch während des Spiels für die Fehlentscheidung entschuldigt“, so Geschäftsführer Dr. Christian Werner.
VAR-light als Lösung?
Um solche krassen Fehlentscheidungen zukünftig zu verhindern, brachte Dr. Werner zudem den VAR light ins Spiel. Auch wenn man mit den vorhandenen Bildern von MagentaSport sicherlich nicht alle Szenen zu hundert Prozent auflösen könne, wäre es eine Möglichkeit ohne Mehrkosten mit den vorhandenen Mitteln die Fehler zu reduzieren. Die Schiedsrichter könnten sich die vorhandenen TV-Bilder der Telekom am Spielfeldrand ansehen und ihre Entscheidungen auf dem Rasen überprüfen. “Wir verfügen über die nötigen technischen Hilfsmittel – wir könnten den Schiedsrichtern damit bessere Möglichkeiten bieten, um einen fairen Wettkampf zu gewährleisten. Der DFB muss sich im Interesse aller Beteiligten diesem Thema annehmen und einen Weg finden, die Häufung der Fehlentscheidungen zu minimieren”, sagte Werner.