Nächster BVB-Patzer im Titelrennen

Borussia Dortmund kam am Freitagabend nicht über ein 1:1 beim VfL Bochum hinaus. Ich bewerte die fünf am meisten diskutiertesten Szenen.

Von: Reiner Kuhn

Szene 1: Nach der Pause hatte Sascha Stegemann schwierige Entscheidungen zu treffen. Zunächst ging Asano zu Boden und forderte einen Elfmeter. Zwar hat Hummels die Arme am Körper des Japaners, aber das darf niemals für einen Elfmeter reichen. Hier hatte Schiedsrichter Stegemann noch alles richtig gemacht, doch das sollte sich ändern…

Szene 2: In der 60. Minute hatte Asano Schmerzen am rechten Knöchel, weil Mats Hummels ihn rüde umgegrätscht hatte.  Da er den Ball spielte, kam Hummels sogar ohne Foul davon. Das war aber tendenzielle eine Fehlentscheidung und eine gelbe Karte für den Dortmunder.

In dieser Phase wurde es richtig hitzig im Ruhrstadion, was sich auch aufs Spielfeld übertrug. Viele Fouls wurden gepfiffen, wobei Stegemann viel Wut auf sich zog. Im Großteil waren die Entscheidung zwar meist richtig, doch im Bochumer Regen war das zweitranging.

Szene 3: Fünf Minuten später die am meisten diskutierte Szene. Ayedemi ging auf einmal zu Boden! Der deutsche Nationalspieler stellte im Strafraum den Körper rein und wurde dabei von Soares‘ Grätsche getroffen. Sascha Stegemann verzichtete auf den Elfmeterpfiff.

Zunächst wurden mal die Ersatzspieler des BVB zurechtgewiesen, denn die beschwerten sich lautstark. Am Ende meldete sich aber auch VAR Robert Hartmann nicht und ließ ohne Elfmeter weiterspielen. Das ist extrem knifflig! Da dürfte die Drehung in den Verteidiger von Adeyemi den Ausschlag gegeben, der sich weit in die Bahn von Soares bewegt hatte. Der Dortmunder hatte keine Chance, den Ball zu kontrollieren, versucht dagegen nur das Standbein in Soares‘ zu stellen. Ayedemi reklamierte auch sofort und wollte mit der Bewegung zum Gegner den Elfmeter wohl ziehen. Zwar wäre es für mich ein Kann-Elfmeter gewesen, weil der Treffer ist klar vorhanden, er trifft den Gegenspieler deutlich durch die übermotivierte Grätsche in Strafraum. Doch wegen dem Stellen des Beins war dies doch eher kein Muss-Elfmeter. Der Video-Assistent greift eben nur bei klaren offensichtlichen Fehlentscheidungen ein, was es wegen dem Schritt in den Mann und dem gewollten Kontakt nicht war. Gleichwohl halte ich den Strafstoß für die bessere Entscheidung.

Szene 4: In der Schlussminute verlängerte Anthony Modeste auf den zweiten Pfosten, sodass Hummels einköpfen konnte. Da stand er aber deutlich vor der erlaubten Linie. Abseits!

Szene 5: Auch ein Handspiel wurde noch gecheckt. Janko stützte sich beim Grätschversuch mit der Hand ab und war am Ball. Das ist aber aus sehr kurzer Distanz ohne jegliche Absicht. Insofern ging die Entscheidung in Ordnung.