Insgesamt siebenmal zeigten die Schiedsrichter in der Bundesliga am Freitag und Samstag auf den ominösen Punkt. Manchmal zu Recht, manchmal wäre aber auch weiterspielen möglich gewesen.
Der zweite Strafstoß im Spiel Mainz gegen Schalke zum Beispiel. Klar hat Schalkes Kabek Kontakt zu seinem Gegenspieler Mateta. Der fällt sofort – und hofft auf den Strafstoß. Oder in Leipzig: Nach einem kurzen Kontakt , Nkunku fiel, Elfmeter!
Kinhöfer: „In letzter Zeit nimmt das Fallen beim geringsten Kontakt immer mehr zu – weil es leider honoriert wird. Ich meine, dass hier die Messlatte für Strafstöße wieder höher gelegt werden muss. Fußball ist ein Kontaktsport, und nicht jeder Kontakt ist ein Foul – und schon gar nicht ein Elfmeter.“
Egal, wie am Ende in solchen Situationen, die oft im Graubereich liegen, entschieden wird: Im Strafraum sollte sich doch eine gewisse Linie durchziehen…
„Der Videobeweis hat da einen indirekten Anteil daran an den vielen Elfmetern. Er lässt die Schiedsrichter schneller pfeifen, weil ein klarer Fehler ausgebügelt werden kann. Aber: Einen Pfiff zurücknehmen wenn ein Kontakt vorlag, das macht kein Schiedsrichter“ , so der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter.
Früher, als es noch keinen Videobeweis gab, haben sich die Referees dreimal überlegt, ob sie auf den Punkt zeigen. Die Latte bei einer klaren und offensichtlichen Fehlentscheidung lag schon mal deutlich höher. Siehe das Pokalfinale in Berlin, als Felix Zwayer trotz Kontakt keinen Elfmeter für die Bayern gab. Es hieß immer, wenn der Schiedsrichter die Wahrnehmung hat, dann ist die Eingriffsschwelle sehr sehr hoch. Heute liegt die Latte definitiv wieder niedriger – schon zu niedrig. Dabei sollen Video-Assistenten keine Detektive sein und nicht bei jeder strittigen Entscheidung eingreifen.
Patrick Ittrich hat es aus meiner Sicht richtig gesagt: Man gibt keine 50, 60 oder 95igen Elfmeter. Ein Foul im Strafraum muss immer 100 Prozent und nicht jeder Körperkontakt, darf einen Elfmeter zur Folge haben. Hier muss sich wieder eine einheitlichere Linie durchziehen.
20.Spieltag, 2.Liga, KSC-Kickers Offenbach, letzte Minute. SR Lupp pfiff einen mehr als zweifelhaften Foulelfmeter gegen Offenbach(2:1 KSC). Kommentar von Herrn Amerell(Irgendein Obmann im Süddeutschen Verband, jedenfalls ein Offizieller:
Es genügt die geringste Berührung im Strafraum, dann ist es ein Elfmeter.
Ich kann die Kommentare: Das genügt nicht für einen Elfmeter.Also liegt ein Foul vor aber es reicht nicht…………….
Foul im Strafraum ist Elfmeter und wenn es dann 10 pro Spiel gibt, das wird sich dann schon regeln.