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Platzverweis für Woltemade klar falsch

Das vergangene Bundesliga-Wochenende verlief für die Schiedsrichter in vielen Spielen sehr ruhig. Besonders wichtig und erwähnenswert, gut für alle, wenn bei Bayern München gegen Borussia Dortmund nichts Relevantes passierte. Aber leider gab der Platzverweis für Stuttgarts Nick Woltemade im Spiel gegen Werder Bremen eine spielentscheidende Wendung. Meine Einschätzungen:

VfB Stuttgart – Werder Bremen 1:2 (SR: Daniel Schlager)

Szene 1: Im Vorfeld des 1:1 durch Oliver Burke gab es einen Zweikampf des Stuttgarters. Richtigerweise ließ Schiedsrichter Schlager hier noch den Vorteil gewähren. Weiser mit einem tiefengenauen Pass in den Lauf  auf den Bremer Torschützen, der frei vor VfB-Schlussmann Nübel zum Torerfolg vollenden konnte. Im Anschluss prüfte der Video-Assistent, ob eine Abseitsposition vorgelegen habe, doch Burke stand um Millimeter nicht in der verbotenen Zone. [TV-Bilder – ab 03:03 Minuten]

Szene 2: Der schon verwarnte Stuttgarter Nick Woltemade hatte in der 65. Minute Weiser mit der Spitze am Knöchel getroffen. Selbst die erste gelbe Karte ist schon eine sehr harte Entscheidung, da der größere Woltemade ihn deshalb unglücklich im Gesicht getroffen hat. Das ist keine Schlagbewegung, sondern ein unglückliches im Gesicht treffen und deshalb mehr fahrlässig als rücksichtslos. Aber wegen des Gesichtstreffers eine gerade noch vertretbare Entscheidung.

Schiedsrichter Schlager, der die Situation aus nächster Situation sah, zeigte dem Stuttgarter die Ampelkarte. Mit der Hand hat ihn der Stuttgarter im Gesicht nicht berührt, aber am Fuß hat er ihn dennoch leicht getroffen. Allerdings war der Platzverweis überzogen und absolut falsch. Das ist kein Stempeln auf den Fuß, nur ein minimaler Kontakt gegen das Bein, nachdem beide zum Ball schauten und um den Ball rungen. Er will den Ball wegspitzeln und traf dann den Bremer ganz ganz leicht. Das ist ein kurzer aber völlig harmloser Kontakt. Wenn er das mit Foul wertet und ohne eine Karte ist dem ausreichend genug gerecht geworden.

Ich kann auch überhaupt nicht verstehen, wie man den Badener Daniel Schlager trotz anderer Vorkommnisse im gehassten Schwaben immer und immer wieder ansetzen muss. Da tut die Schiedsrichterführung um Knut Kircher dem Schiedsrichter Schlager überhaupt keinen Gefallen. Kircher war übrigens Beobachter in Stuttgart und schien angesichts der Entscheidungen wenig not amuced gewesen zu sein. Da muss künftig unbedingt bei den Ansetzungen darauf geachtet werden und Daniel Schlager sollte überhaupt eine Pause bekommen. [TV-Bilder – ab 05:01 Minuten]

Holstein Kiel – FC St. Pauli 1:2 (SR: Benjamin Brand)

Szene 3: Daniel Sinani gelang der Pauli-Ausgleich. Bei einer Flanke von Saad  ging Kiel-Keeper Dähne zum Ball, bekam die Kugel aber nicht gefangen, sodass der Ball bei Siani landete. Volley ins leere Tor traf der Paulianer zum 1:1. Die Kieler reklamierten ein Foul bei Schiedsrichter Brand an dessen Torwart, aber das sah Brand für mich absolut richtig. Die Bilder zeigten, der Hamburger stand hier mit dem Rücken vor dem herauskommenden Torwart Dähne. Es gab beim Hochspringen eine leichte Berührung, doch ist das fußballtypisch. Wenn der Torwart raus kommt, muss er auch den Ball bekommen. [TV-Bilder – ab 01:23 Minuten]

Szene 4: Nach einem weiten Einwurf von Shuto Machino in den Pauli-Strafraum köpfte Hauke Wahl den Arm des eigenen Mitspielers Eric Smith an. Schiedsrichter Brand bewertete es als nicht absichtlich. Auch das ist für mich korrekt, da Smith von Wahl den Ball aus kurzer Distanz und von hinten angeköpft bekam. Lag keine Absicht und erst Recht keine strafbare Vergrößerung der Körperfläche vor. [TV-Bilder – 03:10 Minuten]

TSG Hoffenheim – 1. FSV Mainz 05 2:0 (SR: Sven Jablonski)

Szene 5: Nach der ersten berechtigten gelben Karte flog der Mainzer Paul Nebel für einen nur sehr leichten Schubser gegen Geiger vom Platz. Der Platzverweis gegen den Mainzer eine überharte Entscheidung. [TV-Bilder – ab 06:54 Minuten]

VfL Bochum – FC Augsburg 1:2 (SR: Martin Petersen)

Szene 6: Das 1:1 durch Philipp Hofmann wurde durch den Video-Assistent auf eine möglich Abseitsstellung überprüft. Diese lag aber nicht vor, weshalb Hofmanns Treffer zu Recht anerkannt wurde. Hofmann lief da nach der Ballabgabe ein und erzielte auf regelkonforme Weise den Treffer. [TV-Bilder – ab 03:54 Minuten]

Szene 7: Augsburgs Arne Maier trat im Mittelfeld gegen Bochums Bernardo und erwischte ihn voll mit der offenen Sohle und gestreckten Bein auf der Wade. Zunächst zeigte Schiedsrichter „nur“ Gelb und wurde dann durch Video-Assistent Daniel Siebert an den Monitor geschickt. Nach sehr langer Begutachtung der Bilder zeigte Martin Petersen die absolut richtige Entscheidung. Zwar war das sicher keine Absicht aber ein angesichts des Trefferbildes eindeutig grobes Foulspiel für die es gegen Maier die verdiente rote Karte gab. [TV-Bilder – ab 05:40 Minuten]

 

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Dieter Albrecht

    Ich kann in keiner Weise nachvollziehen, Daniel Schlager wieder in Stuttgart anzusetzen. Warum das passiert, bleibt allein das Geheimnis von Knut Kircher. Die Nähe der Schiedsrichter zu den Spielorten darf nicht übertrieben werden. Es gibt ausreichend Alternativen.

  2. Abdullah

    Schlager ist einfach kein guter Schiedsrichter… Das hat nichts mit Schwaben oder sonst einer Region zu tun.

  3. Wolf-Günther Zeisel

    War viel zu hart. Allerdings war es erstmal nur eine gelbe Karte. Dann in Kombi halt Gel+Gelb=Rot.
    Vermutlich sollte man Gelb-Rot wieder abschaffen, damit die Hürde für Platzverweise auch psychologisch schwerer zu nehmen ist. Würde schlechten Schiris helfen. Immer angenommen, sie sind neutral und wollen das Beste geben.

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