Ein neuerlicher Skandal erschüttert das Schiedsrichterwesen. Grund ist ein weit verbreitetes Porno-Foto auf dem Handy des Württembergischen Schiedsrichter-Lehrwarts Reiner Bergmann (Foto), der daran anschließend mit seinem Rücktritt Konsequenzen gezogen hat.
Von: Dieter Albrecht
Der Vorfall hat weite Kreise gezogen. Bergmann spricht von einem Versehen, dass dieses ihm von einem Bekannten zugesandte Foto über seinen Whats-App-Status an die Öffentlichkeit gelangt ist. In einem Interview mit der mit der Tageszeitung „Schwarzwälder Bote“ erklärt er, wie es dazu gekommen ist. Bergmanns Darstellung, es sei ein Versehen gewesen und er habe besagtes Foto bereits nach zwei Minuten wieder gelöscht, widerspricht ein anonymer Insider unter dem Namen „Whistleblower“, das Foto sei mindestens 70 Minuten zu sehen gewesen. Der Fall beschäftigte wenig später auch das Präsidium des Württembergischen Fußballverbandes (WFV).
Auch hier lesen
Bergmann gehört der Schiedsrichtergruppe Calw an, die sich umgehend von dem „frauenverachtenden und diskriminierenden Bild“ distanziert hat. Der Verbandslehrwart des WFV reagierte emotional auf den geforderten Rücktritt. „Ich habe alle Konsequenzen gezogen. Was soll ich denn jetzt noch machen? Ich habe doch alles gemacht, was die wollten. Will man mich kaputtmachen?“ Weiter äußert er sich: „Ich habe mich entschuldigt und kann nicht mehr als zurücktreten. Ich habe mich immer für das weibliche Schiedsrichterwesen eingesetzt. Der WFV hat das Thema nach Aussage von Hauptgeschäftsführer Frank Thumm zur Chefsache gemacht. Auch der DFB ist in den Sachverhalt involviert.
In mehreren Süddeutschen Verbänden brodelt es vor und hinter den Kulissen. Das Klima ist schlecht, was sich vor allem in den Machtkämpfen zwischen dem Württembergischen Schiedsrichterchef Volker Stellmach und seinen Kollegen Rolf Karcher aus Baden und dem sehr umstrittenen Ralf Brombacher aus Südbaden offenbart. Jeder Funktionär hängt an seinem Posten, verteidigt diesen mit aller Macht, wie es sich gerade in Südbaden in der aktuell heftig geführten Sache des VSO Brombacher mit dem Schiedsrichter Jan Beck darstellt. Hier wäre es angebracht, dem Beispiel Bergmann, mit dem überfälligen Rücktritt des Ausschussvorsitzenden, zu folgen.
Quelle: ig-schiedsrichter.de/da; Foto: WFV
