Während sich Frank Willenborg gestern in Frankfurt zweimal vom Video-Assistent korrigieren lassen musste, entschied Robert Hartmann in Wolfsburg zweimal nach eigener Wahrnehmung. Hier noch eine Analyse fünf weiterer Bundesligaszenen:
Eintracht Frankfurt – 1. FC Union Berlin 1:2 (SR: Frank Willenborg)
Szene 1: Bahoya kreuzte im Strafraum den Laufweg von Juranovic und schob ihn mit dem Arm leicht weg. Der gut stehende Schiedsrichter Frank Willenborg zeigte sofort an, dass es weiterging und ließ zurecht weiterspielen, weil sich der Arm noch außerhalb des Strafraums befand. Wenn überhaupt hätte das einen Freistoß zur Folge gehabt, allerdings war es nur ein leichtes Stoßen. Nicht jede Berührung ist ein Foul und weiterspielen die bessere Entscheidung. [TV-Bilder – ab 01:34 Minuten]
Szene 2: Unions Koreaner Jeong brachte eine Flanke vor das Tor, wo Hollerbach angeflogen kam und den Ball über die Linie drückte. Das Tor wurde aber natürlich durch den Video-Assistenten überprüft, wo er ein Handspiel von Schäfer in der Entstehung des Tores – am gegnerischen Strafraum entdeckte. Nach Überprüfung der Bilder machte Willenborg die Stadiondurchsage und nahm das Tor zurück. Richtige Entscheidung. Der Frankfurter spielte den Ball mit dem abgespreizten Arm. [TV-Bilder – ab 07:00 Minuten]
Szene 3: In der Nachspielzeit flankte nochmal Knauff nach innen, wo Wahi den Ball über das Tor beförderte. Allerdings hat er da Doekhis Arm angeköpft, der sich über der Schulter befand. Der Handelfmeter die richtige Entscheidung. Ekitiké trat an – und vergab. [TV-Bilder – ab 07:30 Minuten]
VfL Wolfsburg – FC St. Pauli 1:1 (SR: Robert Hartmann)
Szene 4: Mitte der zweiten Hälfte zog Kaminski in den Strafraum ein und ging an Siebe Van der Heyen vorbei, Kaminski fiel hin. Schiedsrichter Hartmann wartete sehr lange mit der Entscheidung und zeigte dann doch auf den Punkt. Die Unparteiischen lassen bei Haltevergehen meistens laufen. Aber falsch ist es auch nicht, wenn man da pfeift. Ich denke, dass ist ein Graubereich, in dem er sich hier bewegte. Auch wenn der Elfmeter wirklich sehr hart ist, hält der Pauli-Verteidiger einfach zu lange am Trikot und brachte den Wolfsburger so zu Boden. Vertretbar nach den Regeln, aber weiterspielen wäre die wohl bessere Entscheidung. [TV-Bilder – ab 03:50 Minuten]
Szene 5: Nach einer Flanke berührte St. Paulis Treu den Ball mit der Arm. Referee Hartmann und sein VAR sahen aber kein strafbares Handspiel. Das ist für mich die richtige Entscheidung, weil der Arm sich bei diesem Kopfball in einer natürlichen Armhaltung befand und er ihn nach hinten weggezogen hat. [TV-Bilder – ab 06:00 Minuten]
Den Handelfmeter hat Frank Willenborg direkt entschieden. Der VAR hat diesen lediglich überprüft. Wenn er überstimmt worden wäre hat es ja ein Durchsage gegeben.