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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 14. Spieltag | 3. Liga

Der 14. Spieltag neigte sich den Ende in der 3. Liga und wir sahen durchwachsene Leistungen am Wochenende aus Schiedsrichtersicht. Angefangen leider mit einem Abseitstor welches das Gespann um Ballweg in Duisburg übersah. Zudem in Cottbus eine sehr strittige Handspielszene und in den anderen Stadien viele weitere Strafraumsituationen. Zudem gab es einen Schiedsrichter Assistenten Ausfall in der Halbzeit in Schweinfurt. Alles weitere in der Analyse und in der Top 3 des Spieltages: 👇

Platz 🥇 – Davina Lutz:
Davina Lutz aus Schweinfurt ist unsere Schiedsrichterin des Spieltags und war bei der Partie Saarbrücken – Havelse Samstagnachmittag im Einsatz. Davina zeigte in Saarbrücken eine sehr kontrollierte und abgeklärte Spielleitung. Von Beginn an strahlte sie Ruhe und Souveränität aus, ließ die Partie laufen und bewertete die Zweikämpfe mit einem konsequenten, aber fairen Maßstab. Ihr Gespür für das Spiel war stark. Sie erkannte früh, dass die Begegnung auch ohne frühe Eingriffe fair blieb. Besonders bemerkenswert: Erst in der 88. Minute sah sie sich gezwungen, die erste gelbe Karte zu zeigen. Ein klarer Beweis für ihr gutes Spielmanagement und die hohe Akzeptanz, die sie bei den Spielern genoss. Durch ihre ruhige Kommunikation und klare Körpersprache hielt sie das Spiel bis dahin völlig ohne persönliche Strafen unter Kontrolle.

Platz 🥈 – Lennart Kernchen:
Lennart Kernchen aus Hannover musste am Sonntagnachmittag tief in den Süden reisen zur Partie Stuttgart II – Alemannia Aachen. Besonders gut hat Schiedsrichter Kernchen sich in Hälfte 1 gezeigt, als er auf dem Punkt für Aachen zurecht zeigte und die Frage war, ob das Vergehen innerhalb oder außerhalb war. Nach Ansicht der Wiederholungen muss man Kernchen sehr loben, da das Vergehen knapp innerhalb war, sodass der Strafstoß für Aachen völlig richtig erkannt wurde. Gutes Auge von ihm! Ansonsten waren 1-2 kleinere Fehler dabei, aber am Ende redet niemand über den Schiedsrichter, ganz im Gegenteil sogar.

Platz 🥉 – Luca Jürgensen:
Auf Platz 3 des Spieltages landet Luca Jürgensen aus Hamburg, der die Partie der 2 Aufsteiger zwischen Schweinfurt – Hoffenheim II leitete. Einen kuriosen Zwischenfall gab es in dieser Partie. Schiedsrichter-Assistent Fabian Porsch musste zur Halbzeit aufgrund von Kreislaufproblemen ausgetauscht werden und der vierte Offizielle Jan-Vincent Ritter aus Kaiserslautern bekam sein Debüt somit als Assistent in Liga 3. Zu aller erst gute Besserung an Fabian Porsch und zeitgleich Glückwunsch zum Debüt an Jan-Vincent Ritter! Zur Partie selbst, sie war aus Schiedsrichtersicht sehr unspektakulär, teilweise ein bisschen hitziger, aber Jürgensen und sein Gespann hatte es jederzeit unter Kontrolle!

Sportclub Verl – FC Erzgebirge Aue 1:1 (Assad Nouhoum)

Szene 1: Nach knapp einer halben Stunde infolge einer Ballstaffette schoß ein Verler einen Ball über das Tor, reklamierte Verl auf einen Handelfmeter. Nach Betrachtung der Bilder muss man feststellen, dass Marvin Stefaniak den Ball mit der Hand berührte und so über das Tor lenkte. Sicherlich ist es für Schiedsrichter Nouhoum im Bruchteil einer Sedkunde schwer zu erkennen, weil es nur eine kurze Handberührung war, aber der Arm ist über dem Kopf und berührt den Ball. Letztlich eine Fehlentscheidung, den Handelfmeter für Verl nicht zu geben. [TV-Bilder – ab 48:30 Minuten]

Szene 2: Zehn Minuten vor dem Ende dribbelte Berkan Taz quer zur Strafraumgrenze und zog aus zentraler Position ab. Sein Ball wurde aber mit dem Arm des Auers abgeblockt, die Verler forderten Elfmeter, doch Schiedsrichter Nouhoum ließ weiterspielen. Eine Fehlentscheidung. Hier ist der Arm des Auers seitlich vom Körper in einer unnatürlichen Armhaltung abgestreckt und nach oben gehalten. Das hätte einen zwingenden Handelfmeter zur Folge haben müssen! Das ihn Nouhoum nicht gepfiffen hat, ist dass er recht ungünstig stand und ihm der Verler die Sicht genommen hatte. [TV-Bilder – ab 03:32 Minuten]

FC Energie Cottbus – VfL Osnabrück 0:1 (SR: Florian Lechner)

Szene 3: Auch in Cottbus wurde ein Handelfmeter gefordert, als in der Nachspielzeit der ersten Hälfte plötzlich ein Querschläger im Cottbuser Strafraum plötzlich auf den weit ausgestreckten Oberarm von Axel Borgmann. Doch Schiedsrichter Lechner zeigte zur Verwunderung der Gäste nicht auf den Punkt. Wenn man sich in dieser Szene die Bilder genau anschaut und nur die Armhaltung betrachtet, erwartet letztlich der Fußballer hier eher einen Strafstoß, weil eben die Hand soweit abgestreckt ist und er den Ball kommen sieht und kann deshalb die Gefahr einschätzen, wo er ist. Daher ist hier die Ballorierentierung entscheidend. Wenn man sich aber die Situation kleinteilig auseinander nimmt, ist zu erkennen, dass der Cottbuser hier mit dem Oberkörper zurückgelehnt, was die Folge erklären könnte, dass dann automatisch der Arm raus geht und der Ball kam von oben plötzlich und unerwartet auf den Arm. Dann hätte ich ein wenig Bauchschmerzen hier eine unnatürliche Armhaltung darin zu sehen, weil es keine Absicht ist, den Ball mit der Hand zu spielen. Aber letztlich hat er Orientierung zum Ball und der Arm ist so deutlich abgespreizt. Deshalb ist es für mich schon eher ein strafbares Handspiel, wo der Elfmeter die Folge sein hätte müssen.  [TV-Bilder – ab 0.55 Minuten]

SSV Ulm – FC Hansa Rostock 0:5 (SR: Cengiz Kabalakli)

Szene 4: Nach knapp zehn Minuten gab Schiedsrichter Kabalakli einen Handelfmeter für Rostock. Die Gäste spielten sich stark über rechts durch, ehe Mejdr von der Seite ins Zentrum spielte. Dort kam Bergh am Elfmeterpunkt zum Schuss und wurda dabei per Handspiel von Görlich gestoppt. Da der Verteidiger dabei den linken Arm beim Grätschen klar abgespreizt hatte, ist der Handelfmeter von Schiedsrichter Kabalakli die richtige Entscheidung. Unstrittig! [TV-Bilder – ab 0:30 Minuten]

Szene 5: Kurz bevor die Kogge auf 5:0 erhöhte, hatte Hansa Glück, dass es keinen Elfmeter gab, als Röser von Reichardt umgegrätscht wurde, ließ Schiedsrichter Kabalakli weiterspielen. In den Bildern ist jedoch zu erkennen, dass Röser mit dem ausgefahrenen langen Bein am Fuß getroffen wurde, ohne dass der Ball gespielt wurde. Fehlentscheidung ihn nicht zu geben. [TV-Bilder – ab 03:30 Minuten]

FC Ingolstadt 04 – FC Rot-Weiss Essen 1:2 (SR: Justin-Joel Hasmann)

Szene 6: Sturm ging am Strafraum ins Dribbling und kam zu Fall. Referee Hasmann entschied auf Strafstoß für Ingolstadt. Korrekte Entscheidung. Der gerade erst eingewechselte Safi ließ hier ungeschickt sein Bein stehen und traf den Angreifer. Zwar nimmt es Sturm auch gerne an, nur wenn man so das Bein anbietet, nimmt man sekbst das Risiko, wenn er den Strafstoß auch ziehen will. [TV-Bilder – ab 03:40 Minuten]

MSV Duisburg – SV Waldhof Mannheim 2:2 (SR: Cristian Ballweg)

Szene 7: Mitte der erste Hälfte ging Tabellenführer Duisburg in Führung! Über die linke Seite konnte Sussek Meter machen und in die Box einziehen. Die Hereingabe konnte am kurzen Pfosten zunächst von Hoffmann abgeblockt werden, ehe Heike zentral an Nijhuis scheiterte. Doch er blieb in der Aktion und hämmerte aus sieben Metern und leicht rechtsversetzter Lage die Kugel direkt unter die Latte. Doch wie die Bilder zeigten, lag in der Vorarbeit eine klare Abseitsposition von Heike vor, der erst passiv steht und dann nach einem Abpraller des Verteidigers aktiv ins Spiel eingriff und so aktiv wurde. Dies ist keine neue Spielsituation und somit hätte  der Führungstreffer nicht zählen dürfen. [TV-Bilder – ab 01:30 Minuten]

VfB Stuttgart II – TSV Alemannia Aachen 1:3 (SR: Lennart Kernchen)

Szene 8: Mitte der ersten Hälfte zeigte der junge Unparteiische Kernchen auf den Punkt. Elekwa dribbelte sich links in den Strafraum. Dabei wurde er am Trikot gezogen, doch die Pfeife des Unparteiischen blieb noch stumm. In der Folge blieb Aachen bleibt aber in Ballbesitz und Schroers wurde von Darvich zu Fall gebracht.  Für mich wird er in der ersten Szene nur leicht an der Hose gehalten. Das ist mir noch zu wenig. Bei der zweiten Situation als der Aachener schon aus dem Strafraum laufen wollte, wurde er von dem Stuttgarter förmlich umgerissen und wird mit dem Fuß an seinem Fuß getroffen. Für mich hat der Schiedsrichter in der Szene zweimal korrekt entschieden. Dieses letzte Halten ist auch im Strafraum. Der Stuttgarter, der den Elfmeter verursacht, kommt nämlich nachdem Treffer mit dem Fuß auf der Linie auf. Das ist eindeutig innerhalb des Sechzehners und auf jedenfall gut gesehen von Lennart Kernchen. [TV-Bilder – ab 01:20 Minuten]

SSV Jahn Regensburg – TSV 1860 München 4:0 (SR: Robert Schröder)

Szene 9: Gleich zu Beginn eine strittige Szene. Hermes wurde mit einem tollen Steilpass in Szene gesetzt und dribbelte halbrechts in den Strafraum. Dort umkurvt er den herausstürmenden Dähne und hatte das leere Tor vor sich, Reinthaler kam aber von hinten angerauscht und grätscht ihm das Leder noch vom Fuß! Schiedsrichter Schöder gab keinen Elfmeter. Für mich spielt er hier den Ball. Zwar ist es immer ein Risiko, wenn man ein Tackling  mit dem langen Bein so hart führt. Trifft man denn auch den Gegner, kann das durchaus für ein Foul reichen. Hier spielt er aber so deutlich den Ball, dass man dann besser nicht auf Foulspiel entscheidet.  Der Angreifer sieht, dass der Angriff nichts wurde und fällt dann nachträglich hin. Für mich eine mindestens vertretbare Entscheidung. Selbst wenn er ihn trifft, nicht so, dass er so theatralisch fallen muss. [TV-Bilder – ab 0:37 Minuten]

Szene 10: Zehn Minute vor dem Ende gab es nochmal Strafstoß für Regensburg. Hottmann drang halblinks in die Box ein und ging dort im Duell mit Dulic zu Boden. Der Unparteiische zeigte sofort auf den Punkt. Eine harte Entscheidung. Das ist schon ziemlich wenig und der Angreifer fällt sehr schnell ab, einen Fußtreffer gab es nicht. Fehlentscheidung den Strafstoß zu geben. [TV-Bilder – ab 03:00 Minuten]

 

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Robin

    Hallo Reiner,

    deine Spieltag Analyse war wirklich Top, besser wie Herr Rafati!

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