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Florian Heft zog heftige Proteste der Paderborner auf sich.

Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 18. Spieltag | 2- Liga

Neben drei nicht gegebenen Elfmetern in Düsseldorf und Paderborn geht es in der 2. Liga-Spieltagsanalyse auch um den Platzverweis des Fürthers Asta.

SV 07 Elversberg – 1. FC Magdeburg 2:5 (SR: Lars Erbst)

Szene 1: Kaars wurde an der Strafraumkante von Sickinger zu Fall gebracht. Der Stürmer forderte lautstark einen Elfmeter, doch der Unparteiische entschied, die Szene laufen zu lassen. Auch nach Eingriff des VAR blieb Schiedsrichter Erbst bei seiner Entscheidung. Für mich okay. Kontakt zu wenig, Wahrnehmung und hohe Eingriffsschwelle, ließen es nicht zu einer klaren Fehlentscheidung werden.

Szene 2: Wenige später vertendelte Frederik Schmahl als letzter Mann Mann, weil El Hankouri ihm von hinten den Ball klaute. Schmahl hielt ihm daraufhin als letzter Mann und sah folgerichtig Rot. Richtige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 01:05 Minuten]

Szene 3: Der Ball lag im Tor und Magdeburg jubelte – doch dann ging die Fahne des Assistenten hoch. Atik spielte eine schönen Passin die Schnittstelle zu Kaars, der vor Kristof die Nerven behielt und zum scheinbaren Ausgleich traf. Nun schaltete  sich der VAR ein und überprüfte den vermeintlichen Treffer. Nach minutenlanger VAR-Unterbrechung stand fest, dass der Treffer zählte zurecht. Kaars stand nicht im Abseits. [TV-Bilder – ab 01:58 Minuten]

Szene 4: Elversberg hate sich weit nach vorne gewagt, und Magdeburg nutzte die Gelegenheit für einen Konter. Neubauer stoppte Kaars im Strafraum mit einem Rempler – klare Sache Elfmeter! [TV-Bilder – ab 02:40 Minuten]

SC Paderborn 07 – Hertha BSC 1:2 (SR: Florian Heft)

Szene 5: Paderborn bejubelte zunächst die frühe Führung,die Bilija nach einem Querpass Plattes aus kurzer Distanz besorgt hatte. Nun meldete sich der VAR, der eine Abseitsposition erkannte hatte. Richtige Entscheidung den Treffer abzuerkennen, denn die Schuhspitze des blauen Spielers ist an der roten Linie. Nur den kompletten Fuß des blauen Spielers sieht man beinahe nicht. [TV-Bilder – ab 0:23 Minuten] Die offizielle Bestätigung gab im Anschluss der DFB heraus, nachdem die Fernsehbilder für Verwirrung sorgten.

Szene 6:  Scherhant tauchte am Ende eines Konters auf der linken Strafraumseite auf und schirmte den Ball geschickte gegen eine Grätsche von Curda ab. Dieser  rutschte ungestüm in den Berliner und traf den 22-Jährigen Herthaner am Fuß. Schiedsrichter Heft zeigte auf den Punkt. Nach den Bildern zu urteilen, war es ein korrekter Elfmeterpfiff! [TV-Bilder – ab 01:30 Minuten]

Zeefuiks Aufstützen blieb ungeahndet

Szene 7: Nach einem Luftzweikampf zwischen Zeefuik und Michel wollten die Paderborner einen Elfmeter haben. Der Herthaner hatte sich leicht aufgestützt, doch Florian Heft ließ weiterlaufen. War das ein strafwürdiges Vergehen Zeefuiks? Der Berliner stützte sich während dieses Luftduells mit auf, als dieser zum Kopfball gehen wollte. Für mich ist das Aufstützen mehr als Elfmeter als keiner. Es gibt selbstverständlich klarere Foulspiele, aber ein Elfmeter wäre hier durch das sehr deutliche Aufstützen auf dem Paderborner absolut vertretbar gewesen. Man kann es vielleicht auch so sehen, dass der blaue Spieler sich unterbaut. Dann wäre es ein Stürmerfoul des Paderborners oder immer wenn ein Spieler nicht nach dem Ball geht (zum Beispiel auch mit hochspringt) wartet er nur auf das Foul. Das ist vielleicht ein Grenzbereich. Für mich aber tendenziell eher ein Elfmeter. Wenn man sich so deutlich mit den Händen aufstützt, erwartet eigentlich jeder einen Pfiff. [TV-Bilder – ab 02:30 Minuten]

Hamburger SV – 1. FC Köln 1:0 (SR: Christian Dingert)

Szene 8: Max Finkgräfe hielt den Fuß drauf und brachte Richter damit zu Fall. Schiedsrichter Dingert zeigte sofort auf den Punkt. Ein klares und zugleich unnötiges Foul. Richter kam im Strafraum an den Ball, stand mit dem Rücken zum Tor und hatte kaum eine Chance sich um den Gegenspieler zu drehen. Ein korrekter aber vermeidbader Elfmeter. [TV-Bilder – ab 03:30 Minuten]

Preußen Münster – SpVgg Greuther Fürth 2:1 (SR: Nicolas Winter)

Szene 9: Nach einigen frühen Verwarnungen hielt Schiedsrichter Winter seine strenge Linie nicht durch und gab nach knapp 30 Minuten dem bereits verwarnten Simon Asta Gelb/Rot. Der Fürther legte auf der rechten Außenbahn Frenkert am Münsterer Strafraum unbeabsichtigt mit der Fußspitze auf den Fuß. Das ist eine viel zu harte Entscheidung, weil er ihn nicht sehr „stempelte“ und nur leicht getroffen hatte. Für mich eine Fehlentscheidung. [TV-Bilder – ab 01:40 Minuten]

Szene 10: Münster traf per Standard spät zum 2:1! Joshua Mees setzte sich nach einem Freistoß im Fünfer in die Luft durch und köpfte das Leder im hohen Bogen ins Tor. Doch das Tor wurde nochmal vom VAR gecheckt. Dabei ging es um eine mögliche Abseitsposition von Paetow, der im Strafraum mit dabei stand. Nach knapp drei Minuten der Überprüfung, gab es keine Einwände aus Köln. Nach den Bildern zu urteilen lag hier aber keine Abseitsposition vor, sodass der Treffer zurecht seine Anerkennung fand. [TV-Bilder – ab 03:30 Minuten]

Eintracht Braunschweig – FC Schalke 04 0:0 SR: Florian Lechner)

Szene 11: Nach einem Steilpass in das offensive Zentrum hatte Sylla freie Bahn in Richtung Heimkasten. Kurz vor dem Sechzehner rannte ihm Nikolaou in die Beine. Der Unparteiische Florian Lechner zückte die Rote Karte wegen der Vereitelung der klaren Torchance („Notbremse“). Richtige Entscheidung! Sylla wäre frei durch der alleine auf Keeper Johansson durch gewesen, als Jannis Nikolaou  von hinten einhakte und den Angreifer zu Fall brachte. [TV-Bilder – ab 01:38 Minuten]

Fortuna Düsseldorf – SV Darmstadt 98 2:2 (SR: Dr. Robert Kampka)

Szene 12: Im Strafraum ging Clemens Riedel zu Boden. Der Pfiff von Schiedsrichter Kampka blieb aus. Im ersten Moment dachte ich, der Darmstädter ging zu leicht zu Boden. Ich denke das hat auch Robert Kampka so wahrgenommen. Nur ist in der  Zeitlupe eindeutig zu sehen, dass ihm Oberdorf beim Versuch den Ball zu spielen, auf den Fuß gestiegen ist. Für mich ist das ein Elfmeter und dementsprechend ein Fehlentscheidung den Strafstoß für Darmstadt nicht zu geben. Warum der VAR hier nicht eingreift und was komunziert wurde, weiß ich nicht. Aber eine falsche, teilweise falsche Wahrnehmung muss zum Eingriff führen. [TV-Bilder – ab 03:30 Minuten]

Szene 13: Nach einer halbhohen Flanke an die halbrechte Fünferkante kam Marseiler vor Gavory an den Ball, der ihn dann regelwidrig am rechten Fuß traf. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 06:23 Minuten]

Szene 14: Valgeir Lunddal Friðriksson beschwerte sich nach einem Offensivfoul mit zu viel Nachdruck beim Unparteiischen Robert Kampka, der ihn Gelb zeigte. Kampka ahndete einen Schubser von Riedel mit beiden Händen nicht. Auch das hätte einen Foulelfmeter zur Folge haben müssen! Bitter für Düsseldorf! [TV-Bilder – ab 08:00 Minuten]

Anmerkung: Wir sind auf die Szenen der Zusammenfassungen angewiesen und benutzen die Highlights der „Sportschau“. Solltet ihr weiteres, aussagekräftiges Material besitzen, dann reichen wir eine Einschätzung gerne nach.

Quelle: ig-schiedsrichter.de/rk

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Antje

    Anmerkung zu F95 vs. Darmstadt, Szene 14

    Es war Dawid Kownacki, der sich aufgeregt und zu Recht beschwert hat, nicht Lunddal.
    Und wieso griff der VAR hier eigentlich nicht ein?

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