Es war ein schwarzer Tag für den deutschen Spitzenschiedsrichter Sven Jablonski. Nach dem Spiel des VfL Wolfsburg gegen den VfB Stuttgart stellte er sich im DOPPELPASS auf SPORT1 der Verantwortung.
Eines vorweg: Es ist sehr lobenswert, wie der 34-jährige Bremer in selbstkritischer Art mit seinen getroffenen Fehlentscheidungen umgegangen ist. „Für mich war es wichtig, nicht die Kabine zu verschließen sondern sich klar zu äußern, wenn man einen Fehler macht“, so Jablonski.
Bis zur 63. Minute lief alles noch problemlos in der Volkswagenarena. Dann kommt die erste kritische Szene. Beim Zweikampf des Wolfsburgers Arnold mit dem Stuttgarter Karazor erkennt Jablonski ein Foul des VfB-Spielers. Der hatte schon Gelb und sieht folglich Gelb-Rot. Arnold bleibt demonstrativ und schuldbewusst am Boden liegen, begünstigt wohl die falsche Wahrnehmung von Jablonski.
Eine Fehlentscheidung, die der VAR Johann Pfeifer aber nicht korrigieren durfte. Fakt ist: Foul ja, aber es ist nicht der Stuttgarter. Pikant: Maximilian Arnold war ebenfalls bereits verwarnt. Also hätte die Ampelkarte andersherum erfolgen müssen.
79. Minute: Die zweite krasse Fehlentscheidung. Nach einem Zweikampf des VfL-Spielers Amoura gegen Leweling im Mittelfeld, zieht Jablonski ohne zu zögern sofort Rot. Nun darf und muss auch VAR Pfeifer eingreifen. Der Wolfsburger hat nur den Ball gespielt, trifft erst danach den Gegner. Jablonski nimmt die Rote Karte zurück, wandelt sie wegen Beinstellens nach der ersten Szene in Gelb um.
Das innerliche Unwohlsein ist Jablonski im DOPPELPASS deutlich anzumerken. Sogleich kam nun in der Gesprächsrunde die Diskussion auf, ob der VAR künftig auch bei Gelb-Rot eingreifen sollte. Darüber wird künftig sicher noch viel und oft gesprochen. Für Sven Jablonski ist es ein Rückschlag in seiner bisher so hoffnungsvoll verlaufenden Karriere.
„Es ist immer mein Anspruch, jede Entscheidung richtig zu entscheiden“, sagt der Bremer, was ihm zumindest vollen Respekt abnötigt.