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Schiedsrichter kämpfen für freien Eintritt

Unparteiische wurden beim Lüneburger SK bis Anfang Oktober zur Kasse gebeten. Der Verband hatte vor Saisonbeginn eine Einschränkung des Rechts in Aussicht gestellt – doch die Gründe dafür haben sich mittlerweile erledigt

„Der Schiedsrichter-Ausweis berechtigt zum freien Eintritt für alle Spiele des Deutschen-Fußball-Bundes.“ Ein klarer Satz auf der Webseite des DFB, der eigentlich keine Missverständnisse aufkommen lassen sollte. Doch nun berichteten einige Unparteiische, dass sie beim Regionalligisten Lüneburger SK Hansa doch zur Kasse gebeten worden sind. Zum Beispiel Carsten Kadach (Grünhagen), einst als Schiedsichter und besonders als Assistent hochklassig unterwegs und weiterhin Mitglied im Kreisschiedsrichter-Ausschuss.

Freier Eintritt selbst bei den Profis geregelt

„Es geht mir nicht um die acht Euro Eintritt“, betont Kadach, „es geht mir um die Schiedsrichterei und um das Ehrenamt an sich.“ Selbst im Profibereich ist der freie Eintritt geregelt, so reserviert der HSV gut 300 Gratis-Tickets für die Unparteiischen. Beim LSK in Neetze schauen in der Regel fünf bis zehn Schiedsrichter vorbei. Schatzmeister Henning Constien aber berichtet von „einer Ansage der Regionalliga, dass die Vereine aufgrund der Corona-Begrenzungen keine Freikarten mehr anbieten müssen.“ Und er betont: „In Pandemie-Zeiten sind wir auf jeden Cent angewiesen.“

In der Tat redeten laut Staffelleiter Jürgen Stebani (Melbeck) der Norddeutsche Fußball-Verband und die Vereine über eine Einschränkung des freien Eintritts, dies aber vor allem vor dem Hintergrund, dass die Zuschauerzahl zu Saisonbeginn an einigen Orten stark eingeschränkt war. Stebani: „Wenn keine Zuschauer oder nur sehr wenige zugelassen sind, dann können natürlich auch Schiedsrichter nicht umsonst rein.“

Diese Ansicht mag Kadach, der lange Zeit als Schiedsrichter-Beobachter unterwegs war und jetzt zwölf Talente betreut, gar nicht teilen. „Ich bin fest entschlossen, diesem Gebahren entgegenzutreten“, sagt der ehemalige Zweitliga-Referee, der sich auf die Spielordnung und das Regionalliga-Statut beruft. Er hat bereits den Anwalt Helmut Springer (Uelzen), den ehemaligen Teutonia-Vorsitzenden, eingeschaltet.

Missverständliche Aussage bei einer Videokonferenz? 

Aber vielleicht ist das auch nicht mehr nötig. Der Fall beschäftigte den Schiedsrichter-Ausschuss und den Vorstand des NFV-Kreises Heide-Wendland, dessen stellvertretender Vorsitzender Thomas Behnken von einem „Missverständnis“ redet, das bei einer Videokonferenz der Regionalligisten mit Verbandsvertretern entstanden und inzwischen ausgeräumt ist.

Der LSK kassierte noch am 3. Oktober beim Spiel gegen Hannover 96 II Eintritt von Kadach und dessen Kollegen, lässt aber seit der Partie gegen Oldenburg am Mittwoch, 20. Oktober, Schiris wieder umsonst rein. Unter zwei Bedingungen, wie Constien festhält: „Sie müssen einen aktuellen Stempel in ihrem Schiedsrichter-Ausweis oder einen digitalen Ausweis vorlegen. Und auch für sie gilt die 3G-Regel.“

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