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Letzter Mann kein Regelkriterium

Am gestrigen Samstag wurden durch die Unparteiischen zwei rote Karten und ein Handelfmeter verhängt. Wir möchten hierzu eine kurze Einordnung vornehmen.

Von: Felix Stark; diese Analyse stellte die erlebte Sicht des Autors dar. 

FC Bayern München 6:0 Borussia Mönchengladbach (SR: Tobias Stieler)

Florian Neuhaus blockte einen Schuss mit hoch angehobenem Arm. Schwer zu sehen für Schiedsrichter Tobias Stieler, der dann aber nach Hinweis von VAR Tobias Welz korrekterweise auf Strafstoß entschied. Der Arm des Gladbachers verbreiterte die Körperfläche über Schulterhöhe, was ein eindeutig strafbares Handspiel darstellte [TV-Bilder – ab 4:00 Minuten]

Nianzou räumt Embolo ab, dann klärt Hernandez. [Bild: DAZN]
Tanguy Nianzou grätschte Breel Embolo ab, doch das Spiel lief vorerst weiter. Schiedsrichter Tobias Stieler bekam dann ein Signal von VAR Tobias Welz und betrachtete die Szene am Monitor erneut. Es handelte sich um ein klares Foulspiel, das der Schiedsrichter hätte erkennen müssen. Erschwerend kam für den jungen Münchener aber noch hinzu, dass er das Foulspiel zentral vor dem eigenen Tor beging und dass zum Zeitpunkt des Foulspiels die restlichen Verteidiger weit seitlich entfernt standen. Deshalb lag hier die Verhinderung einer klaren Torchance vor, wofür Stieler Nianzou dann nach On-Field-Review auch zu Recht die rote Karte zeigte [TV-Bilder – ab 4:20 Minute]

Wie bei jeder solchen Aktion gilt es wieder, zu wissen, dass „letzter Mann“ genauso wenig ein Kriterium ist, wie das Vergehen „Notbremse“ heißt. Es geht um die Eingriffsmöglichkeit der restlichen Verteidiger und diese können, übertrieben gesagt, auch jeweils an den eigenen Eckfahnen stehen, sodass der fehlbare Spieler niemals „letzter Mann“ ist. Eine klare Torchance kann dann trotzdem verhindert werden.

SV Werder Bremen 0:0 Bayer 04 Leverkusen (SR: Markus Schmidt)

Joker Dinkci wollte nur das Foul und räumte Amiri beim Konter ab.

Eren Dinkci verfolgte Nadiem Amiri kurz vor Schluss und grätschte ihn von hinten um. Der Treffer erfolgte hierbei an der Außenseite des Standbeines und recht weit unten. Allerdings schlägt Intensität die Trefferfläche und um den Ball ging es dem Bremer gleich gar nicht mehr. Schiedsrichter Markus Schmidt zeigte Dinkci die absolut vertretbare rote Karte. Hier wäre es also quasi letztes Mittel, den Gegner mit einer unkontrollierten Grätsche von hinten zu stoppen. Wenn man also nach Argumenten suchen will, so war es ihm gleichgültig, wie der Gegner aufzuhalten ist, hauptsache er liegt. [TV-Bilder – ab 1:40 Minute]

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