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Tablett verletzt Schiedsrichter

Ein Zuschauer in der österreichischen Liga ist unzufrieden mit einer Entscheidung des Unparteiischen – aus Frust wirft er ein Serviertablett.

Ein Schiedsrichter-Assistent ist nach einer brutalen Fan-Attacke während eines Fußballspiels der vierten österreichischen Liga mit Kopfverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

Wie die Kleine Zeitung berichtet, hatte ein 20 Jahre alter Zuschauer während des Duells zwischen dem USV St. Anna und TuS Bad Gleichenberg ein Serviertablett in Richtung des Assistenten geworfen und diesen am Kopf getroffen. Das 54-Jährige kam erst im Krankenwagen wieder zu Bewusstsein und wird nun ärztlich behandelt. Lebensgefahr besteht offenbar nicht. Der Täter stellte sich freiwillig der Polizei.

Schiedsrichter-Obmann: „Wir selbst können gegen Angriffe nichts tun“

Mittlerweile hat sich der Tablett-Werfer gestellt und es erfolgte eine Anzeige.

Es sind Szenen, die auf einem Fußballplatz nichts verloren haben. Der Schiedsrichterassistent geht zu Boden, weil er mit einem Tablett an der Schläfe getroffen wurde und dabei eine schwere Kopfverletzung erleidet. Er wird mit einer Trage vom Feld gebracht und findet erst im Krankenwagen wieder zu Bewusstsein. Passiert ist das im Spitzenspiel der Landesliga zwischen St. Anna und Bad Gleichenberg, als kurz vor dem Schlusspfiff und nach dem Führungstreffer für die Hausherren dieser folgenschwere Tablett-Wurf geschah. Die Partie wurde von Schiedsrichter Klaus Strasser abgebrochen. „In Österreich war ich noch bei keinem Abbruch dabei“, sagt der Referee am Tag danach. „Verbale Beschimpfungen sind wir ja schon gewohnt. Aber wenn Sachen geworfen werden und Menschen dabei zu Schaden kommen, geht das zu weit. Wir reden doch bloß von einem Fußballspiel.“

Der Täter hat sich gestellt

Jene Person, die das Tablett geworfen hat, hat sich am Sonntagvormittag der Polizei gestellt, wie der Kommandant der Polizeiinspektion Bad Gleichenberg, Walter Wippel, bestätigt. Es wird jedenfalls eine Anzeige wegen schwerer Körperverletzung geben. Franz Roschitz, Obmann der steirischen Schiedsrichter, hat mit dem verletzten Assistenten im Krankenhaus gesprochen und berichtet, dass er froh sei, „wieder sprechen und kommunizieren zu können. Auch als Freund tut es mir sehr leid und weh. Das Wichtigste ist, dass er vollständig gesund wird.“

Der Verband schützt mit Strafen

Diese Causa wird Folgen haben. „Wir werden wahrscheinlich wieder Schiedsrichter verlieren“, sagt Roschitz. Bei einem ähnlichen Vorfall vor einigen Jahren war dies der Fall. „Es kann nicht sein, dass uns solche Leute die Schiedsrichter vom Platz jagen.“ Tätliche Angriffe seien selten, „aber jeder Angriff ist einer zu viel“. Wie sich die Referees schützen können? „Uns schützt der Verband mit der Aussprache der Strafen. Wir selbst können nichts tun. Wir sind für die unverfrorenen Täter Freiwild. Wir können ja keine Rüstung anziehen.“

Am Dienstag wird die abgebrochene Partie jedenfalls vor dem Strafausschuss behandelt. Roschitz sagt: „Fußball soll Fußball bleiben. Wir wollen, dass die Schiedsrichter gesund vom Feld gehen.“

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