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Warum ist Schiedsrichterbetreuung wichtig?

Schiedsrichter ist ein tolles Hobby. Doch immer wieder hören Kollegen auf, weil sie beleidigt oder bedroht werden. Umso mehr ist es wichtig, dass man den Unparteiischen Wertschätzung entgegen bringt und diese respektvoll behandelt. Was Vereine mit kleinen Mitteln leisten können, lest ihr hier:

Seit 1996 ist in jedem Verein satzungsgemäß ein Schiedsrichterbetreuer vorgeschrieben. Diese Person sollte gewisse administrative Dinge zwischen den Vereinen und den Schiedsrichterausschüssen übernehmen. Diese Person kann auch bei Heimspielen sich um die Belange der eingeteilten Schiedsrichter kümmern (Hier weiterlesen).

Schiedsrichterkabine ist die Visitenkarte des Vereins

Eine Schiedsrichterkabine sollte ausreichend groß sein und für mindestens drei Personen Platz bieten. Diese sollte  aus einem Tisch, mindestens drei Stühlen, einer Bank, Garderobenhaken, bestensfalls abschließbare Spinde und Computer mit Internetverbindung bestehen. Möglichst in einem separaten Raum sollten sich die sanitären Anlagen (Dusche, Waschbecken und Toilette) befinden.

Diese/r Räume sind zumindest in einem hygienischen Zustand zu halten und regelmäßig zu reinigen, die Spinnenweben von den Wänden zu entfernen und die sanitären Anlagen sauber zu halten. Ein Besen, Schrubber, Scheuerlappen und Putzheimer ist überall zu finden. Kostet nur ein wenig Mühe.

Weiterhin sind in jedem Gartenverein mindestens einmal jährlich Arbeitseinsätze durchzuführen. Genauso gut, könnte das in einem Fußballverein gemacht werden. Zu diesen Einsätzen könnten Vereinsmitglieder den Kabinen einen neuen Anstrich verleihen oder auch die Räumlichkeiten herzurichten.

Der Schiedsrichter ist GAST

Leider kommt es jedoch auch immer wieder vor, dass es aus hygienischen Gründen unzumutbar ist, sich in einer Kabine umzuziehen, weil sich Maden in der Dusche, Spinnen an den Wänden oder einfach auch ein kalter, dreckiger oder unbeheizter kleiner Raum im Keller sich befindet, was im Winter unzumutbar ist. Sie sollte zumindest so groß sein, dass man sich mit drei Mann drehen kann ohne ständig anzuecken. In jedem Fall ist bei Missständen immer eine Meldung im Spielbericht zu schreiben und Fotos hochzuladen. In besonders schlimmen ekligen Fällen, ist eine kurze Frist zu setzen, einen anderen Raum zu verlangen oder das Spiel deshalb abzusagen. Das Recht habe ich, erfordert nur ein wenig Mut. Das kann man auch verlangen, denn das hat nichts mit Wertschätzung und Respekt zu tun.

Schiedsrichterbetreuung

Der Schiedsrichter/das Schiedsrichterkollektiv sollte mindestens eine Stunde vor Anpfiff (besser 1,5Std.) am Spielort sein, um sich in aller Ruhe auf das Spiel vorbereiten zu können. Der angesprochene Schiedsrichterbetreuer kann sich bei den Heimspielen um die Unparteiischen kümmern.

Bei Eintreffen der Schiedsrichter begrüßt er diese und führt sie in die Schiedsrichterkabine, trinkt mit ihnen einen Kaffee, bietet einen kleinen Imbiss an (Kuchen oder belegte Brötchen). Danach geht er mit ihnen aufs Feld und führt die Platzbegehung durch. Somit kann er sich auch gleich um die Abstellung etwaiger Mängel kümmern. Er zeigt den Schiedsrichtern die notwendigen Räumlichkeiten.

Diesen Schiedsrichterbetreuer sollte man als Freund sehen und ihm auch während des Spiels die Kabinenschlüssel zur Verwahrung überlassen, damit sie nicht verloren gehen. Er hält sich während des Spiels immer in Spielfeldnähe auf und ist Bindeglied zwischen Schiedsrichter und Platzordner.

Auf dem Weg vom Platz in die Kabine laufen Platzordner möglichst mit Regenschirmen neben den Schiedsrichtern her und geleiten sie sicher wieder in die Kabine. Nach dem Spiel bringt der Schiedsrichterbetreuer ihnen noch etwas zu Essen und Trinken und führt sie anschließend mit einem „Machs gut und kommt gut heim“ zum Fahrzeug.

Flasche Wasser ist Pflicht

Die Vereine sind in jedem Fall zur Stellung einer Flasche Wasser verpflichtet. Ist die nicht da, frage ich höflich nach. Meist wird dann eine Flasche Wasser geholt. Erfolgt das nicht, wird eine Meldung im Spielbericht geschrieben. Alles andere ist zwar freiwillig, aber mittlerweile haben auch die Vereine verstanden proaktiv Getränke, Obst, Schokoriegel und/oder auch einen kleinen Imbiss anzubieten. Es gibt aber eben auch Vereine, bei denen man um eine Flasche Wasser betteln muss.

Das ist Wertschätzung und zeugt von einem respektvollen Umgang!

Der DFB forderte die Vereine in diversen Schreiben auf, einen Rundumservice für Schiedsrichter anzubieten. Das geht eben bei der Begrüßung und Verabschiedung los und endet bei der Gastfreundschaft der Schiris beim Verein. Da sollten eben auch die vereinseigenen Schiedsrichter oder der Schiedsrichterbetreuer auf den Vorsitzenden einwirken. Jeder Schiedsrichter würde sich freuen, wenn er begrüßt und wertgeschätzt wird. Was dir gefällt das gönne allen

Ordnerbuch

In einigen Landesverbänden sind mindestens drei Platzordner bei jedem Spiel mit angesetztem Schiedsrichter Pflicht. Die Anzahl mit Namen sind in einem sogenannten Ordnerbuch dem Schiedsrichter zur Unterschrift vorzulegen und der Leiter des Ordnungsdienst im Spielbericht einzutragen. Die Ordner müssen sich mit Binde oder Weste am Spielfeld aufhalten.

Zum Schluss möchte ich noch Gerd Lamatsch aus Nürnberg für seinen unermüdlichen Einsatz bzgl. @Schiedsrichterkabinen für die Wertschätzung der Schiedsrichter danken. Ein Interview des Bayerischen FV findet ihr HIER.

Fazit: Der Inhalt meines Artikels enthält keine übermäßig großen Forderungen. Die kann jeder Verein mit wenigen Mitteln selbst leisten. Und durch die zu leistenden Arbeitsstunden bindet man die Mitglieder an den Verein, etwas für diesen zu leisten. Jeder nach seinen Verhältnissen. Der eine ist Trockenbauer und kann Wände einziehen, der andere ist Klempner und macht die sanitären Anlagen, der Dritte ist Maler und kann den Anstrich machen und die Frauen von Männern kümmern sich um die Reinigung, Brötchen belegen und Kaffee kochen für die Schiedsrichter. Alles nur eine Frage der Koordination.

Denn, es geht vor allem um Wertschätzung und einen respektvollen Umgang…

In eigener Sache: In diesem Sinne, bitte ich die Leserinnen und Leser uns Bilder von Schiedsrichterkabinen und vor allem der Schiedsrichterbetreuung zu schicken, damit wir zeigen können, wieviel Mühe sich gegeben wird – oder eben auch nicht, wenn mal keine Flasche Wasser da steht. Danke. 🙏🙏

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Jakob Reiche

    Prima. Gute Zusammenstellung.

  2. Berthold Schmitz

    Immer wieder dasselbe theoretische träumen von Dingen, die es nur selten gibt. Es hat sich zumindest in unserer Gegend nichts geändert und so wird es wohl auch woanders sein. Unsaubere Kabinen oder Begrüßung ist oft genug zu bemängeln. Oder fehlende Getränke und kalte Duschen. Das Problem ist, das keine SR Vgg. oder kein Kreis etwas in Angriff nimmt. Es wird immer wieder nur geschrieben und geschrieben. Ich bleibe dabei, der DFB muss das in Funk und Fernsehen und an die Vereine massiv öffentlich machen, damit sich annähernd etwas ändert , annähernd. Und die Schiedsrichter/innen müssen auch den Mut haben Meldung an das Sportgericht zu schreiben und ggf. Heimzufahren, wenn die Zustände unzumutbar sind.

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