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Was Zwickau nach dem Spielabbruch jetzt droht

Dem FSV Zwickau drohen Konsequenzen, weil ein Fan dem Schiedsrichter Bier ins Gesicht geschüttet hat. Das Urteil dürfte schnell fallen – und den Abstieg des Drittligaklubs fast schon besiegeln. 

Der Spielabbruch gegen Rot-Weiss Essen war der Tiefpunkt der ohnehin katastrophalen Saison des FSV Zwickau. Ein Fan hatte Schiedsrichter Nicolas Winter Bier ins Gesicht geschüttet, woraufhin dieser das Spiel abbrach. Warum der Fußball-Drittligaverein mit einer Niederlage am Grünen Tisch rechnen muss und was das für die Zukunft bedeutet.

Wie ist der Stand der Dinge?

Schiedsrichter Nicolas Winter aus Hagenbach wird einen Sonderbericht des Vorfalls anfertigen und dem Deutschen Fußball-Bund zukommen lassen. Das Sportgericht wird ein entsprechendes Urteil fällen. Der Täter ist derweil identifiziert, es handelt sich laut Zwickauer Vorstandssprecher Frank Fischer um einen Sponsor des Vereins. Die Polizei teilte mit, dass sie wegen Körperverletzung ermittle. In einem auf die Situation folgenden Gerangel sei es zudem zum Übergriff auf einen Essener Spieler gekommen, teilte die Polizei weiter mit. Auch hier ermittelte die Polizei den Tatverdächtigen und erstattete Anzeige wegen Körperverletzung.

War der Abbruch alternativlos?

Hier gehen die Meinungen auseinander. Zwickau hätte weitergespielt, Essen auch. „Aus unserer Sicht hätte das Spiel weitergehen können. Aber es war sehr hitzig und der Schiri ließ keine Diskussion zu“, sagte Sportchef Christian Flüthmann der „Bild“-Zeitung. Der frühere Referee Thorsten Kinhöfer bezeichnete es als „völlig richtig“, dass das Spiel nicht wieder angepfiffen wurde. „Es ist eine Tätlichkeit gegen das Schiri-Team. Da kann es keine zwei Meinungen geben.“

Wie schnell fällt ein Urteil?

Da nur noch fünf Spieltage ausstehen, könnte es noch in dieser Woche zu einem Urteil kommen. Nachdem das Spiel zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück im Dezember 2021 wegen einer rassistischen Beleidigung abgebrochen wurde, dauerte es bis zum Urteil vier Tage. Nimmt man das als Vorlage, dürfte Zwickau am Donnerstag wissen, woran man ist.

Wie sind Zwickaus Chancen auf ein Wiederholungsspiel?

Schlecht. Im März 2022 wurde das Bundesliga-Spiel zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach abgebrochen. Ein Bochumer Fan hatte einen Bierbecher auf den Schiedsrichter-Assistenten geworfen. Der DFB wertete das Spiel mit 2:0 für Gladbach. Im Zwickauer Fall liegen eindeutige TV-Bilder vor. Auch Kinhöfer ist sich sicher: „Das Spiel wird auch 100-prozentig für Essen gewertet.“ Zudem ist eine Geldstrafe von bis zu 100.000 Euro möglich.

Was würde eine Niederlage am Grünen Tisch für Zwickau bedeuten?

Der Abstieg dürfte fast schon besiegelt sein. Sieben Punkte Rückstand wären es auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz bei noch 15 zu vergebenden Zählern. Ungeachtet der mental schwer zu verarbeitenden Geschehnisse, haben es die nächsten Gegner auch in sich. Zwickau trifft auf die Aufstiegskandidaten Osnabrück, Mannheim und Dresden.

Was ist über den Schiedsrichter bekannt?

Für Winter war es nicht der erste Abbruch in der dritten Liga. Der Unparteiische leitete auch das Spiel zwischen Duisburg und Osnabrück, dass nach einer rassistischen Beleidigung gegen den Osnabrücker Aaron Opoku als erstes Spiel in einer der drei deutschen Profiligen deswegen erst unter- und dann abgebrochen wurde. Der 31-Jährige war zudem der Schiedsrichter, der Clemens Fandrich von Erzgebirge Aue im Oktober 2021 wegen angeblichen Spuckens die rote Karte gezeigt hatte. Der Spieler wurde zunächst für sieben Monate, nach einem Einspruch dann für sieben Spiele gesperrt.

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