Der Druck war groß auf Felix Zwayer, doch der deutsche Schiedsrichter liefert im EM-Halbfinale zwischen England und den Niederlanden eine starke Leistung ab. Die Ansetzung von Zwayer hatte im Vorfeld der Partie wegen einer besonderen Vorgeschichte für Wirbel gesorgt.
Um 22.54 Uhr blies Felix Zwayer in seine Pfeife – und hatte das wohl brisanteste Spiel seiner Karriere in diesem Moment souverän hinter sich gebracht. Der deutsche Schiedsrichter leitete das Halbfinale zwischen Sieger England und den Niederlanden in Dortmund mit klarer Linie, kommunizierte stark mit allen Beteiligten – und das heikle Wiedersehen mit Jude Bellingham war in den 90 Minuten von Dortmund letztlich kein Thema mehr.
Für Zwayer war dieses Halbfinale im Vorfeld eigentlich eine Auszeichnung gewesen, es war bereits seine vierte Ansetzung im laufenden Turnier. Sie hatte allerdings für Aufsehen gesorgt, denn es gab eine Vorgeschichte: Vor zweieinhalb Jahren hatte Bellingham, damals noch im BVB-Trikot, die Verstrickung Zwayers in den Manipulationsskandal um Robert Hoyzer thematisiert. Wochenlang kochte dieses Thema damals hoch, aufgrund der heftigen Debatte stand Zwayer kurz davor, seine aktive Karriere zu beenden.
„Wie ist die UEFA darauf gekommen?“
Doch der heute 43-Jährige machte weiter, und in den vergangenen Tagen kam einiges wieder hoch. Von einem „Reffin‘ Nightmare“, einem Schiedsrichter-Albtraum, schrieb die „Sun“. Englands Stürmerikone Gary Lineker fragte öffentlich: „Wie ist die UEFA darauf gekommen?“
Auf dem Feld kreuzten sich die Wege von Zwayer und Bellingham dann hin und wieder. Englands Star ließ sich früh behandeln – und musste mit der Rückkehr auf den Platz lange Sekunden warten, bis der deutsche Schiedsrichter sie genehmigte. Bellingham warf die Arme in die Luft und grinste schicksalsergeben. Viel später sah der Mittelfeldspieler die Gelbe Karte, mit der heikelsten Szene des Spiels hatte er aber nichts zu tun: In der ersten Hälfte schon pfiff Zwayer einen Foulelfmeter, allerdings erst nach Ansicht der Videobilder.
„Jetzt haben wir das heraufbeschworene Szenario, jetzt haben wir die kniffligen Situationen“, sagte ARD-Experte Thomas Broich – Zwayer allerdings lag richtig, Harry Kane verwandelte den Strafstoß zum zwischenzeitlichen 1:1.
Nachfolgende Beleidigungen im Kommentar gegen mehrere Personen der UEFA und andere wurden gelöscht!
Der Kommentarschreiber Michael Schmidt alias stefan michels
michaelschmidt_hh@web.de steht unter Beobachtung!
Hatte heute ein Spiel. Der Stürmer schießt aufs Tor und nach dem Schuss kollidiert der Fuß mit dem Verteidiger. War natürlich kein Strafstoß.
Stefan Michels stimme ich zu. Muss man nicht geben.
Den Worten Lutz Wagners habe ich das auch so entnommen.
wenn kane diesen ball frei schießen kann, schlägt er vielleicht oder sogar wahrscheinlich direkt im tor ein. zieht er hingegen trotz „drüberhalten“ voll durch, bricht er sich vermutlich fuß oder gar bein. eine solche szene KANN nur einen strafstoß nach sich ziehen. seit lewandowski gegen arsenal vor paar jahren und müller gegen leverkusen in der hinrunde vergangene saison wird „drüberhalten“ plötzlich diskutiert und gelegentlich vollkommen widersinnig bewertet…ganz schlecht für die spieler, die den ball voll spielen wollen…
Ich weiß gar nicht mehr, worüber nun noch alles diskutiert wird. Ein ganz klares „Verbotenes Spiel“, direkter Freistoß, persönliche Strafe. Ich verstehe auch nicht, wie dieses – zumindest teilweise – auch von Spielern unterschiedlich interpretiert wird. So viel zum Thema „Ehemalige Spieler unterstützen den VAR im Keller“. Na dann: Gute Nacht.