Am vergangenen Wochenende wurden Spiele durch offizielle Schiedsrichter wegen Personalmangels nicht mit Schiedsrichtern besetzt (wir berichteten). Doch wie uns jetzt bekannt wurde, kam es jetzt zu Unstimmigkeiten.
Als Semih Kalay von der Problematik gehört hatte ergriff er Eigeninitiative und hatte an einem Tag zwei Spiele hintereinander geleitet. Von BSO Bernhard Zerr erhielt durchweg positives Feedback.
„Sein Engagement ist absolut beeindruckend. Er hat das grandios gemacht“, lobte Lauf/Obersasbach-Trainer Alexander Hassenstein, der durch das 7:2 mit seinem Team den Aufstieg klar machte. Und auch Zerr war erfreut: „Er hat das aus freien Stücken gemacht und es ist toll, dass es Leute wie ihn gibt. Aber man kann nicht generell von einem Schiedsrichter verlangen, dass er zwei Spiele an einem Tag pfeift. Auch ein Spieler will nicht zweimal hintereinander spielen.“
Als Schiedsrichter Kevin Ernst aus Bühl von unserer Veröffentlichung erfuhr, meldete er sich bei uns. Und auch wir haben uns bereits gewundert, dass es sich überhaupt einen Schiedsrichter gab, der an dem Tag Spiele geleitet hatte.
Kevin schrieb uns, dass er genau das Bernhard Zerr auch angeboten, freiwillig Spiele leiten zu wollen. „Ich hatte die Partie in der Bezirksliga VFR Achern gegen FC Obertsrot gepfiffen (Anpfiff 15 Uhr ) und wollte dann als Abschied das letzte Spiel meines Heimatvereins (SV Weitenung gegen Niederbühl/Donau) pfeifen und dürfte das laut Herrn Zerr nicht machen, sonst muss ich mit Konsequenzen rechnen.“
Laut dem Bericht wurde Semih Kalay in höchsten Tönen gelobt dass er zwei Spiele gepfiffen hat. Es muss doch jeder Schiedsrichter gleich behandelt werden, aber das gilt in Südbaden leider nicht.
War es ein Zeichen der Gewalt gegen Schiedsrichter in den vergangenen Wochen?
Die „Drohung“ nach Konsequenzen des Herrn Bernhard Zerr sprechen dafür, dass ein Zeichen setzen der Grund für den Ausfall ist. Denn bei einem Streik dürfen dann die Spiele natürlich nicht von offiziellen Schiedsrichtern geleitet werden und zieht ein Verfahren gegen den Schiri nach sich.
In der uns vorliegenden E-Mail wurde die Verantwortlichen darüber informiert, dass am letzten Spieltag der Kreisliga B2 keine Unparteiischen angesetzt werden, wo es um den Aufstieg geht, dass Heimteam eine ehrenamtliche Person zur Verfügung stellen muss, die im Zweifel über Aufstieg entscheidet. Offiziell heißt es dort wegen „Schiedsrichtermangel“ aber zeitgleich fanden in der Kreisliga A 13 besetzte Spiele statt.
Warum hat man nicht die relevanten Aufstiegsspiele mit Schiedsrichtern besetzt, die von großer Bedeutung sind?
Spielabbrüche sind Scheiße und Schiedsrichter müssen geschützt werden! Auch muss der „Job“ attraktiver gestaltet werden! Aber die Teams, für die es am letzten Spieltag noch um etwas ging, wurden so im Stich gelassen. Das Vorgehen ist schwierig.
In der besagten E-Mail wurde durch BSO Zerr beschlossen, dass keine Spiele in den Kreisligen B1 und B2 eingeteilt werden. Darin wird nicht von einem „Schiedsrichtermangel“ gesprochen, wie es Zerr jetzt erklärte. Es hat eher den Anschein, als wäre auch der Staffelleiter nicht hundertprozentig konform mit der Entscheidung des Bezirksschiedsrichterobmanns.
„Entscheidung beschlossen“ bedeutet wohl in dem Fall, jetzt setzen wir mal ein Zeichen gegen die Gewalt gegen Schiedsrichter.
Das kann man machen, aber nicht am letzten Spieltag zwei Staffeln nicht mit Schiedsrichtern zu besetzen. Wenn dann muss man alle Spiele mit Spielleitern ausetzen.
Saftladen…. Schade sonst hätte doch der VSO alle Spiele leiten können….:D