Ein durchaus leistungsgerechtes 0:0-Unentschieden zwischen Stuttgart und Leipzig.
Nach 14 Minuten konnte sich Yousuff Poulsen nicht beschweren das er ohne Verwarnung davongekommen ist, nachdem er gegen Ascacíbar den Fuß draufgehalten und den Argentinier sogar getroffen hatte. Stieler ließ das Match in der ersten Viertelstunde jedoch an der langen Leine. Der Referee fuhr eine weiche Linie, ließ viel laufen. Das kam der „ekligen“ Spielweise, die beide Mannschaften in den Zweikämpfen praktizierten, durchaus gelegen. Dem Spielfluss nicht so.
Nach 27 Minuten kam es zu einer Rudelbildung, nachdem sich Holger Badstuber und Poulsen in die Haare bekamen. Schiedsrichter Stieler hat sich diese Undiszpliniertheiten der Akteure ein Stück weit selbst zuzuschreiben, da er auch härteren Einsteigen nur Ermahnungen folgen ließ. Emotional ist hier ganz schön Pfeffer drin gewesen, denn eine Minute diskutierten Spieler beider Seiten intensiv auf dem Rasen. Ausgangspunkt war die Tatsache, dass die Leipziger den Ball nicht ins Aus befördert hatten, nachdem Insua verletzt auf dem Boden lag. Badstuber foulte dann Poulsen und beschwerte sich vehement. Poulsen reklamierte indes, dass auch die Stuttgarter die Chance gehabt hätten, das Spiel zu unterbrechen. Mit viel Reden löste diese Stieler auf.
Nach einer halben Stunde lag wieder ein Spieler auf dem Boden, diesmal Diego Demme, der Gentners Ellenbogen ins Gesicht bekommen hat. Stieler muss aufpassen, dass ihm das Spiel nicht entgleitet. Es war auf jedenfall der Ellenbogen aber kein bewusster Schlag, da der Arm angelegt gewesen ist.
Dann endlich die erste Verwarnung acht Minuten nach der Pause. Lukas Klostermann versprang das Leder im offensiven Zentrum. Beim Versuch der Rückeroberung kam er deutlich gegen Beck zu spät und wurde deshalb zurecht mit der ersten Gelben Karte des Nachmittags bestraft. Kurze Zeit später gleich wieder die nächste Rudelbildung. Diesmal nach einem Foul von Timo Werner an Gentner. Als sich Dennis Aogo Timo Werner „zur Brust“ nehmen wollte, beruhigte Stieler beruhigt die Lage.
Zwanzig Minuten vor dem Ende stieg der Leipziger Außenverteidiger Bernardo Erik Thommy auf seiner linken Seite von hinten in die Beine. Dies nahm Stieler zum Anlass, die zweite Gelbe Karte zu zeigen.
Dann ging die Temperatur der Partie doch wieder leicht zurück. Auch wenn die Siegesserie gerissen ist, kann der VfB deutlich besser mit einem Unentschieden leben als RBL. Die Sachsen haben mit diesem im Rennen um die Königsklasse an Boden verloren.
Fazit: Trotz aller Kritik gegenüber Schiedsrichter Tobias Stieler nach diesem emotional und kämpferisch geführter Partie kann man in den Einzelszenen nur wenig lobende Worte finden. Er hätte viel früher die Verwarnung ziehen müssen um Ruhe reinzubringen. Das es aber dennoch in einigermaßer geordneten Bahnen abgelaufen ist und der Referee jederzeit das Spiel unter voller Kontrolle behielt, ist auch sein Verdienst. Ein Spielverlauf in den unteren Fußballklassen und man erleidet Schiffbruch. Also diese Linie muss man können sie zu fahren.