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15 Jahre jung und schon Schiedsrichter


Start im Tandem: Lasse Niehues mit Maxi Lau vom FC Grüningen. Foto: Berk

Die Schiedsrichtervereinigung Gießen feiert ihr 100-jähriges Jubiläum. Anlässlich dessen sprach der 15-jährige Lasse Niehus über seine Gründe so früh zur Pfeife zu greifen, seine Erfahrungen und seine Pläne.

Mit einem „Bunten Abend“ feiert die Schiedsrichtervereinigung Gießens am Samstagabend ihr 100-jähriges Jubiläum. Im Anneröder Bürgerhaus nicht mit von der Partie sein kann dann Lasse Niehues, der allerdings zu den jüngsten der Unparteiischen des Fußballkreises gehören dürfte.

Was den 15-Jährigen vom MTV 1846 Gießen bewogen hat, bereits so früh zur Pfeife zu greifen, welche Pläne er als Schiri hat und welche Erfahrungen er mit seinen zumeist deutlich älteren Kollegen macht, darüber spricht der Nachwuchsschiri im Interview.

Was hat dein Interesse an der Pfeiferei in so jungen Jahren geweckt, woher kommt deine Motivation?

Ich spiele schon lange selbst Fußball und habe auch vom Schiedsrichtermangel gehört. Zudem war ich selbst nicht immer zufrieden mit den Leistungen des Unparteiischen bei unseren Spielen und habe dann gedacht, dass ich ja versuchen könnte, es besser zu machen. Es macht auch wirklich Spaß, zudem freut es mich, anderen durch meine Pfeiferei zu ermöglichen, dass sie gegeneinander spielen können und die Partien nicht ausfallen müssen.

Wie verlief die Prüfung?

Da musste ich viel in Eigenregie lernen, da ich nur bei der Hälfte der Lehrabende anwesend war und bei dem Rest auf Klassenfahrt. Aber wenn man sich gut vorbereitet, kann man das auch schaffen, auch die schweren Fragen. Letztlich hatte ich 56 von 60 Punkten. Damit war ich zufrieden.

Wie waren deine ersten Spiele? Warst du nervös, und gab es Probleme?

Nervös bin ich höchstens vor dem Anpfiff, wenn das Spiel läuft, legt sich das dann ganz schnell. Mein erstes Spiel habe ich im „Tandem-Modell“ gepfiffen, bei dem ein älterer Kollege die erste Halbzeit geleitet hat und ich dann die zweite. Das hat mir schon sehr geholfen. Unter anderem war aber beispielsweise auch Kreisschiedsrichter-Obmann Andreas Reuter vor Ort und konnte mir wichtige Tipps geben. Mit meinen Leistungen der ersten Spiele bin ich schon zufrieden, zudem tausche ich mich mit meinem Freund Joshua Heß aus, der auch beim MTV spielt und mit mir zusammen die Prüfung abgelegt hat.

Wird man als Jungschiedsrichter schon akzeptiert?

Man wird natürlich zunächst schon ein bisschen von den Trainern beäugt, Mannschaften testen zu Beginn auch gerne mal aus, was sie sich erlauben können und denken natürlich, dass es bei einem jungen Schiedsrichter mehr ist und wollen das ausnutzen. Manche Spieler sind zum Beispiel größer als ich. Aber mit der richtigen Körpersprache bekommt man das schnell in den Griff.

Und wie ist es beispielsweise auf Lehrabenden? Viele deiner Kollegen könnten ja dein Vater oder sogar dein Opa sein…

Das ist gar kein Problem. Wir wurden kurz nach der Prüfung vorgestellt. Anfangs haben schon mal welche nach dem Alter gefragt. Aber ich denke schon, dass wir uns mittlerweile auf Augenhöhe begegnen. Die MTV-Schiedsrichter kannte ich vorher schon, einige andere hat man bei den eigenen Spielen auch schon gesehen.

Wie sehen deine Ziele in Sachen Schiedsrichter-Karriere aus oder lässt du erst einmal alles auf dich zukommen?

Ich bin schon relativ ehrgeizig und möchte mich weiterentwickeln. Weshalb ich nicht nur die fünf Lehrabende im Jahr besuche, die ich absolvieren müsste, sondern zu allen gehen möchte, um dadurch natürlich mehr Wissen zu sammeln, auch in spezifischen Gebieten. Natürlich muss ich mich erst einmal beweisen und auch weitere Erfahrungen sammeln, aber langfristig möchte ich dann schon die Möglichkeit nutzen, auch höherklassig zu pfeifen.

Für junge Leute ja ganz wichtig: Wie findest du die Schiedsrichter-Outfits? Gäbe es da Verbesserungspotenzial?

Da bin ich uneitel. Ich habe mehrere Farben an Schiedsrichter-Shirts und konnte mir aussuchen, was mir gefällt. Bisher habe ich schwarz, blau und rot, habe aber gesehen, dass es auch rosa gibt. In dem Fall muss man sicherlich nie das Shirt tauschen, weil eine Mannschaft die gleiche Farbe trägt (lacht).

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