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Handspiel sorgt für Irritationen

(red/ss) Die Bayern gewinnen ihr Heimspiel gegen den SC Freiburg mit 2:1 und bauen damit die Tabellenführung in der Bundesliga aus. Nach 7 Minuten gingen die Münchner bereits durch Lewandowski in Führung, in der zweiten Halbzeit glich Petersen (62.) zwischenzeitlich für Freiburg aus, bevor Müller (74.) die erneute Bayernführung machte. Eine Handspielentscheidung am Bildschirm nach nur 5 Minuten machte eine eigentlich solide Spielleitung von Schiedsrichter Dingert kaputt.

Mit der Spielleitung wurde FIFA-Schiedsrichter Christian Dingert aus Gries beauftragt. Ihm assistierten wie gewohnt Benedikt Kempkes und Timo Gerach. Als Vierter Offizieller fungierte Marco Achmüller. Die Videoassistenten Martin Petersen und Mike Pickel beobachteten in Köln das Geschehen in der Allianz Arena.

Von: Simon Schmidt

Die Münchner starteten mit viel Wut und Energie in dieses Bundesligaspiel, während die Freiburger in der ersten Minute schon einen Verletzten zu beklagen hatte. Santamaria wurde in der 5. Minute durch Abrashi ersetzt. Nach der Auswechslung dauerte es unerwartet lang, weil Dingert einen Hinweis von VAR Martin Petersen erhalten hatte. Es ging um ein Handspiel wenige Minuten zuvor im Freiburger Strafraum. Der Freiburger Gulde hatte beide Arme hoch vor dem eigenen Körper und bekam einen Ball aus nicht mal einem Meter drangeschossen. Dingert ging raus zu Monitor und ließ nach genauer Betrachtung der Szene weiterspielen. Eine falsche Entscheidung! Die Arme sind beide zu hoch und die Haltung ist in dieser Szene unnatürlich, der Kontakt auch auf oder sogar oberhalb der Schulterhöhe, weswegen zwingend auf Strafstoß entschieden hätte werden müssen. Insgesamt ist nicht verständlich, wieso er nachdem korrekten Eingriff dies Videoassistenten nicht auf Strafstoß entschied.

Die Bayern störte die Fehlentscheidung des Schiedsrichters überhaupt nicht, wenige Sekunden nachdem Review lag die Kugel schon im Freiburger Kasten. Lewandowski machte auf Vorarbeit von Müller das 1:0. Es waren sehr arbeitsreiche erste Minuten für Dingert. Kurz darauf sprach er nach einem rücksichtslosen Foul von Höfler an Gnabry vollkommend korrekt die erste gelbe Karte der Partie aus. In der 11. Minute ereignete sich dann das nächste Handspiel im Freiburger Strafraum, wieder ließ Dingert weiterlaufen, dieses Mal vollkommend korrekt. Es lag kein strafbares Handspiel vor, als Abrashi eine Flanke von Coman auf der linken Seite an den Arm bekam. Dieser ging nicht zum Ball und befand sich eng am Körper. Dieses Mal meldete sich auch richtigerweise VAR Petersen nicht. In der 16 Minute hatten die Freiburger die erste große Chance der Partie durch Sallai. Sein Schuss aus guten 11 Metern ging knapp am rechten Torpfosten vorbei. Die Bayern behielten aber im weiteren Spielverlauf die Kontrollen und kamen zu mehr zwingenderen Chancen. In der 27. Minute hatten aber auch die Münchner schon einen verletzungsbedingten Ausfall. Gnabry kam nach einem Schuss wohl ungut wieder auf dem Boden auf, sodass er sicherheitshalber durch Sane ersetzt wurde. Die Bayern blieben das bessere Team, auch wenn es ihnen die Freiburger nicht einfach machten. Nach zwei Minuten Nachspielzeit in der ersten Halbzeit ging es mit einer verdienten 1:0 Führung für die Teams in die Kabinen der Allianz Arena.

Nach der Pause zeigt Dingert direkt die nächste gelbe Karte für Sallai. Wieder eine vollkommend korrekte! Sein Foul an Davis mit offenere Sohl an der Achillessehne hätte mit Rot geahndet werden müssen, wenn er ihn wirklich voll trifft. So ist Gelb noch in Ordnung. Die kalten Temperaturen und der beständige Schnellfall sorgte für zahlreiche verletzte Spieler. Nach Santamaria und Gnabry musste in der 55. Minute Abrashi verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Ihn ersetzte Haberer. Der Rekordmeister war auch in der zweiten Halbzeit das bessere und spielbestimmende Team, sodass es immer wieder gefährlich wurde vor dem Tor von Müller. Lewandowski setzte einen Ball von Sane wenige Meter vor dem Tor an die Latte, danach konnte Torwart Müller auch noch den Nachschuss von Goretzka parieren. Das die Bayern diese Chance nicht nutzten, wurde in der 62. Minute sofort bestraft. Ein Eckball der Freiburger wurde an den langen Pfosten zu Petersen verlängert, der einköpfte. Neuer gab noch alles und parierte am Boden liegend noch zweimal super, doch der Ball war schon deutlich hinter der Linie gewesen. Die Uhr von Christian Dingert bestätigte das 1:1 sofort. Nachdem 1:1 stellten sich die Freiburger nur noch hinten rein, sodass der Druck der Bayern immer größer wurde. In der 74. Minute passierte es dann, die Bayern machten das 2:1! Sane legte eine Flanke im Strafraum perfekte ab auf Müller, der in gewohnter Manier ins lange Eck abschloss. Sane stand dabei deutlich im Abseits, jedoch griff er nicht in die Partie ein und stand auch nicht in der Sichtlinie vom Freiburger Schussmann Müller. Somit ist es eine passive Abseitsstellung und der Treffer zählte vollkommend korrekt. Gute Bewertung von SRA 1 Benedikt Kempkes! Nach den erneuten Gegentreffer mussten die Freiburger wieder mehr machen und so reaktivierten sie wieder ihr Offensivspiel. Die nächste gute Gelegenheit hatten aber wieder die Bayern in der 79. Minute, als Lewandowski alleine vor dem Tor, aber aus spitzem Winkel an Keeper Müller scheiterte. 4 Minuten später zwang Tolisso Florian Müller mit einem starken Distanzschuss zu einer Glanzparade. Die Freiburger wurden zwischendurch ein bisschen stärker, am Ende hatten aber ausschließlich die Bayern die zwingenden Chancen. In der 89. Minute dribbelte sich Sane durch die gesamte Hintermannschaft, scheiterte aber am starken Freiburger Keeper. Eine Minute später sah Choupo-Moting eine berechtigte gelbe Karte von Dingert. Nachdem Freistoß konnten sich die Freiburger in der ersten Minute der Nachspielzeit über die linke Außenbahn durchsetzen und den Ball in den Bayern Strafraum spielen, wo Petersen den Ball an die Innenlatte schoss. Dieses Mal vibrierte es aber nicht am Handgelenk von Dingert, sodass die Freiburger weiterhin den knappen Rückstand hinterherliefen. Nach spannenden vier Minuten Nachspielzeit blieb es beim insgesamt doch verdienten 2:1 Sieg der Bayern. Die Münchner haben somit 4 Punkte Vorsprung auf den Zweiten RB Leipzig.

Fazit: Eine eigentlich rundum ruhige und gute Spielleitung von Christian Dingert. Die Zweikampfbewertung passte und war dem Spielgeschehen bei den Witterungsbedingungen angemessen. Leider war die Entscheidung in der 5. Minute am Bildschirm falsch, was seine Gesamtleistung in dieser Partie kaputt macht.

 

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