Wie kann auf die Ausfälle reagiert werden?
24 Schiedsrichter stehen für die Saison 2024/2025 auf der Liste für die Bundesliga. Davon sind lediglich 20 aktuell einsatzfähig. Das reicht immer noch aus, um alle Spiele problemlos besetzen zu können. Nehmen wir mal den Franken Deniz Aytekin heraus, so sind es mit Robert Schröder, Frank Willenborg und Patrick Ittrich drei Männer aus dem Norden.
Nur ein Zufall?
Deniz Aytekin steht seit 16 Jahren auf der Bundesligaliste und hat 236 Spiele geleitet. Abermals die Achillessehne, dazu unerklärbare Stoffwechselprobleme, haben ihn vor Saisonbeginn ausgebremst. Er hat zudem noch keine Leistungsprüfung abgelegt. Es bleibt absolut unklar, wann mit seiner Rückkehr gerechnet werden kann.
Patrick Ittrich wird verletzungsbedingt durch einen Mittelfußknochen ausgebremst. Er hat in acht Jahren 83 Partien gepfiffen. Die verhältnismäßig geringe Anzahl seiner Einsätze liegt darin begründet, dass der Hamburger bereits mehrfach für kurze, aber auch schon mal längere Zeit pausieren musste.
Frank Willenborg hat erneut Probleme mit seiner Muskulatur. Nicht zum ersten mal fällt der Osnabrücker aus. Für wie lange es diesmal sein wird, bleibt ungewiss. Er ist ebenfalls acht Jahre dabei und in 90 Spielen zum Einsatz gekommen.
Alle drei Genannten haben das 45. Lebensjahr erreicht oder wie Aytekin bereits überschritten. Sie werden voraussichtlich, zumindest bis zum Jahresende keine Spiele mehr pfeifen. Nun hat sich ein Vierter hinzugesellt.
Für Robert Schröder ist die gesamte Saison mit hoher Wahrscheinlichkeit gelaufen. Eine Operation an der Achillessehne erweist sich als unumgänglich und soll in dieser Woche in Hildesheim vorgenommen werden. Der 39 Jahre alte Hannoveraner ist seit 2023 FIFA-Schiedsrichter und verzeichnet in sechs Bundesliga-Jahren 79 Einsätze.
Vier Ausfälle. Das muss nicht alles sein. Unter den verbleibenden 20 Namen gibt es zwei weitere, verletzungsbedingte Problemfälle mit Tobias Welz und Sören Storks.
Welz (47) hat es seit 2010 auf lediglich 132 Spiele in 14 Jahren gebracht. Krasser ist die Bilanz von Storks (37) Er steht seit 2017 auf der Liste, musste zwischenzeitlich einmal mehr als zwei Jahre am Stück pausieren und hat in seiner gesamten Zeit gerade mal 47 Spiele geleitet. Da ist es gut, dass Rekordhalter Felix Brych (345 Einsätze in 20 Bundesliga-Jahren), nach überstandenem Kreuzbandriss vor zehn Monaten, wieder voll einsatzfähig ist.
Kurzfristige Lösung?
Viel sollte und darf nicht mehr passieren, damit die Zahl nicht noch weiter reduziert wird.
Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, aus dem Kreis der talentierten Anwärter den einen oder anderen Zweitliga-Schiedsrichter schon mal als Kandidaten für die Zukunft zu testen.
Da drängen sich Namen auf wie Richard Hempel, Dr. Robin Braun oder auch Dr. Max Burda. Sofort könnten diese in Bundesliga-Probespielen eingesetzt und im Bedarfsfall der eine oder andere zur Rückrunde fest in den Kader aufgenommen werden, zumal in nicht allzu ferner Zeit ein Generationswechsel ansteht.