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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 6. Spieltag | 2. Liga

In der 2. Bundesliga machten die Unparteiischen im Großen und Ganzen einen guten Job. Auffällig bleiben allerdings zwei Videoeingriffe, die womöglich nicht nötig gewesen wären.

SR-Experte Felix Stark

Von: Felix Stark 

Hertha BSC – Eintracht Braunschweig 3:0 (SR: Marco Fritz)

Szene 1: Sebastian Griesbeck bekam den Ball im eigenen Strafraum an die Hand, Schiedsrichter Marco Fritz ließ aber zunächst weiterlaufen. VAR Christian Dingert griff ein, da der Braunschweiger den Arm kurz vor dem Ballkontakt unnötigerweise abstreckte und so den Ball aufhielt. Richtig, hier auf Strafstoß zu entscheiden. [TV-Bilder – ab 03:00 Minute]

FC Schalke 04 – 1.FC Magdeburg 4:3 (SR: Michael Bacher)

Szene 2: Daniel Heber riss Sebastian Polter völlig ohne Chance auf den Ball zu Boden und verhinderte so eine klare Torchance. Schiedsrichter Michael Bacher entschied auf Strafstoß für Schalke und Platzverweis für den Magdeburger. Richtige Entscheidung, da Heber auch bei neuer Auslegung kein Kampf um den Ball zugute gehalten werden konnte. [TV-Bilder – ab 08:00 Minute]

Szene 3: Magdeburgs Co-Trainer Andre Kilian reagierte sehr aufgebracht und beruhigte sich auch nach einer gelben Karte nicht. Nachdem er weiterhin Gegenstände warf, schickte Schiedsrichter Bacher die rote Karte hinterher. Richtig, gegen ein solches Verhalten konsequent vorzugehen! [TV-Bilder – ab 09:20 Minute]

Hannover 96 – VfL Osnabrück 7:0 (SR: Dr. Robin Braun)

Szene 4: Niklas Wiemann grätschte Havard Nielsen von hinten ohne Chance auf den Ball um. Schiedsrichter Dr. Robin Braun zeigte zunächst nur die gelbe Karte, stellte aber nach Hinweis von VAR Sven Jablonski fest, dass der Treffer mit der offenen Sohle gegen die Wade erfolgte. Deshalb gab es zurecht die rote Karte. [TV-Bilder – ab 01:20 Minute]

Szene 5: Florian Kleinhansl kam gegen Sei Muroya nicht mehr hinterher und stellte ihm im eigenen Strafraum plus ein Bein. Schiedsrichter Braun gab den unstrittigen Strafstoß für Hannover. [TV-Bilder – ab 04:00 Minute]

FC St. Pauli – Holstein Kiel 5:1 (SR: Bastian Dankert)

Szene 6: Eric Smith setzte seinen Körper im Laufduell gegen Tom Rothe, Schiedsrichter Bastian Dankert gab aber keinen Strafstoß für Kiel. Richtige Entscheidung, da hier abgesehen von einer stabilen Zweikampfführung kein etwaiges Stoßen vorlag. [TV-Bilder – ab 01:20 Minute]

Karlsruher SC – 1.FC Kaiserslautern 1:1 (SR: Deniz Aytekin)

Szene 7: Kevin Kraus erwischte Fabian Schleusener im eigenen Strafraum bei einem Klärungsversuch am Fuß. Schiedsrichter Deniz Aytekin entschied sofort auf Strafstoß für Karlsruhe. Richtige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 01:40 Minute]

SV Elversberg – Hamburger SV 2:1 (SR: Patrick Schwengers)

Szene 8: Ludovit Reis agierte im Mittelfeld robust gegen Carlo Sickinger, worauf der HSV den vermeintlichen Ausgleich erzielte. Schiedsrichter Patrick Schwengers erhielt allerdings einen Hinweis von VAR Dr. Matthias Jöllenbeck und sah sich die Szene erneut an. Sicher war das nicht ganz sauber und bei sehr genauer Betrachtung lag der erste Kontakt womöglich im Beinbereich und nicht am Oberkörper. Jedenfalls nahm Schwengers den Treffer zurück, was an sich vertretbar ist. Allerdings hätte die ursprüngliche Entscheidung auch genauso stehen bleiben können. [TV-Bilder – ab 01:30 Minute]

1.FC Nürnberg – SpVgg Greuther Fürth 1:1 (SR: Robert Hartmann)

Szene 9: Orestis Kiomourtzoglou klammerte nach einem Eckball leicht gegen Florian Hübner. Schiedsrichter Robert Hartmann nahm den Vorgang nicht wahr, erhielt aber einen Hinweis von VAR Tobias Welz. Nach Ansicht der Bilder gab Hartmann dann Strafstoß für Nürnberg. Auch hier lag etwas vor, das nach der Regel für ein Foulspiel ausreicht. Allerdings ist es Aufgabe des Videoassistenten, herauszufiltern, was nicht nur reichen kann, sondern in jedem Falle reichen muss. Dadurch wirkt die Entscheidung nicht gut. [TV-Bilder – ab 02:50 Minute]

Anmerkung: Wir sind auf die Szenen der Zusammenfassungen angewiesen. Wenn ihr weiteres, aussagekräftiges Videomaterial habt, reichen wir eine Einschätzung gerne nach.

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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