In der 2. Bundesliga standen zwei Schiedsrichter besonders im Fokus: Während Nürnberg nach einem strittigen Platzverweis in Ulm gewann, ging es in Darmstadt um die Gesundheit eines Braunschweigers.
Karlsruher SC – FC Schalke 04 2:0 (SR: Tobis Welz)
Szene 1: In der 12. Minute ging die Fahne des Assistenten wegen einer vermeintlichen Abseitsposition des Georgiers nach oben. Hätte der Torjäger in die Maschen getroffen, wäre diese Situation vom Video-Assistenten nochmal überprüft geworden. Es ist eine ganz knappe Angelegenheit. Aber tendenziell steht Zivzivadze ganz leicht näher zum Tor, sodass die Abseitsposition korrekt ist. [TV-Bilder – ab 0:50 Minuten]
Szene 2: Nach der Pause jubelte Zivzivadze über seinen Doppelpack, doch Schiedsrichter Welz pfeift die Situation ab. Das ist korrekt, weil der Ball bei Rapps Zuspiel bereits im Toraus war. [TV-Bilder – ab 05:30 Minuten]
Preußen Münster – SC Paderborn 3:3 (SR: Dr. Max Burda)
Szene 3: Bitter aus Sicht des Schiedsrichtergespanns ist, dass das zwischenzeitliche 2:2 für Münster nicht gefallen wäre, hätte es die Ecke nicht gegeben, da weit und breit kein Paderborner Spieler mehr am Ball gewesen ist. Das muss Burda und/oder sein Assistent erkennen. Bei einer falschen Ecke, auch wenn dadurch ein Tor erzielt wird, greift aber der Video-Assistent nicht ein. [TV-Bilder – ab 07:10 Minuten]
Hannover 96 – 1. FC Kaiserslautern 3:1 (SR: Dr. Robert Kampka)
Szene 4: Jubel mit Verzögerung. Früh im Spiel war der Ball im Tor und der Torschütze ahnte wohl, dass er selbst im Abseits war. Kein Jubel, er lief ohne Verzögerung zurück auf seine Position. Der Treffer zählte zunächst nicht, weil der Assistent auf Abseits entschieden hatte. Doch nach Überprüfung durch den Video-Assistenten durfte Lee seinen ersten Saisontreffer bejubeln, denn die überraschende Erkenntnis, der Lauterer hinten links hob das Abseits auf. [TV-Bilder – ab 01.15 Minuten]
SV Darmstadt 98 – Eintracht Braunschweig 1:1 (SR: Felix Prigan)
Szene 5: Bei dieser Partie gab es das erste Mal riesen Aufregung um den jungen Unparteiischen Felix Prigan, in seinem erst zweiten Zweitligaspiel. Während Braunschweigs Köhler nach einem Zusammenprall mit Corredor am Boden liegen blieb, schlug Sergio Lopez durch einen schnellen Konter zu. Der Ärger auf Braunschweiger Seite nach dem Tor riesen groß. Sie beschwerten sich, dass Schiedsrichter Prigan die Partie trotz offensichtlicher Kopfverletzung und sofortigen Hilfeleistungen eines Braunschweigers Spiel nicht unterbrochen hatte, um die medizinische Abteilung zum benommen wirkenden Köhler schneller aufs Feld zu lassen.
Die Gesundheit eines Spielers muss geschützt werden
Hier hätte natürlich unterbrochen werden müssen. Speziell bei Kopfverletzungen ist eine sofortige Unterbrechung erforderlich. Und wenn der Ellenbogen da so draußen ist und er ihn am Kehlkopf trifft, kann man auch über Rot diskutieren, die es für mich wegen des als Waffe eingesetzten Arms um einen Spieler zu verletzen auch hätte geben müssen. Ja natürlich, wir Schiedsrichter sind keine Ärzte, aber wenn der Spieler so offensichtlich verletzt am Boden liegt, muss man das Spiel unterbrechen. Aber manchmal simulieren sie halt auch, sodass man es nie so genau weiß. Die Darmstädter hätten aber auch den Ball raus spielen können, müssen sie aber nicht und so schnell spielt ohnehin niemand den Ball raus.
Daniel Scherning lief nach dem Gegentor ein wenig aufs Spielfeld und beschwerte sich. Da werden sicherlich auch deftigere Worte gefallen sein. Und regeltechnisch ist ein Betreten des Platzes eines Trainers in konfrontierender Absicht mit Rot zu bestrafen. [TV-Bilder – ab 0.48 Minuten]
Szene 6: Mitte der zweiten Hälfte erkannte Prigan mithilfe des Video-Assistenten Hornbys Tor wegen eines Foulspiels korrekt ab. In der Review Area sah er, dass Corredor beim Nachhaken Jaeckel mit seinem rechten Bein an dessen linken Knie getroffen hatte. [TV-Bilder – ab 03:15 Minuten]
Szene 7: Ein klein wenig happy end in einem anspruchsvollen Nachmittag für die Braunschweiger gab es dann noch, als Schiedsrichter Prigan mithilfe der Torlinientechnik den Treffer von Levente Szabo anerkannte, denn die Rettungsaktion von Klefisch für den bereits beschlagenen Keeper Schuhen kam zu spät. [TV-Bilder – ab 04:00 Minuten]
SSV Ulm – 1. FC Nürnberg 1:2 (SR: Wolfgang Haslberger)
Szene 8: Der Jubel über das vorentscheidende 2:0 für den Aufsteiger wurde durch den VAR-Eingriff unterbunden. Maurice Krattenmacher erwischte den Ball erst mit der Brust und dann mit dem waagerecht vom Körper abgespreizten Arm. Das unmittelbar vor Tor. Deshalb zählte der Treffer zu Recht nicht. [TV-Bilder – ab 02:40 Minuten]
Szene 9: In der Nachspielzeit bewahrheitete sich wieder einmal das Sprichwort mit dem Tod des Schiedsrichters. Erst zeigte Schiedsrichter Haslberger auf den Punkt, nachdem Duman im Strafraum gefoult wurde. Nürnbergs Schleimer trat an und Keeper Ortag hielt den Ball, der nach vorne abprallte. In der Folge liefen Spieler zum Ball und ein Ulmer traf erneut die Beine, was auch schon elfmeterreif war. Doch der Video-Assistent schaltete sich ein, weil der Ulmer Schlussmann mit beiden Beinen vor der Linie war. Deshalb wurde der Strafstoß für Nürnberg wiederholt. Diesmal trat Taylan Duman an hob den Ball an und traf per Heber in die Mitte! [TV-Bilder – ab 03:25 Minuten]
Szene 10: Aber auch danach war noch lange nicht Schluss. Stefanos Tzimas flog für einen überflüssigen Remplel noch mit Rot vom Platz. Der Video-Assistent griff ein, weil er keine rote Karte sah. Der Einsatz mit dem Arm war für Haslberger aber zu hart und schickte ihn nach Überprüfung vom Feld. Die Entscheidung ist zu hart. Kein Schlag nicht. Es ist der angelegte Arm, mit dem er ihn wegcheckte. Gelb und fertig wäre die richtige Entscheidung gewesen! [TV-Bilder – ab 04:10 Minuten]
Hertha BSC – Fortuna Düsseldorf 0:2 (SR: Michael Bacher)
Szene 11: Die Anerkennung des Treffers von Jona Niemiec war für mich falsch, da der Düsseldorfer das Bein zu hoch nahm und wohl auch den Berliner an der Schulter streifte. Auch wenn er ihn nicht trifft, ist s ein gefährlichen Spiel welches abgepfiffen werden muss. [TV-Bilder – ab 04:00 Minuten]
HSV – Jahn Regensburg 5:0 (SR: Dr. Robin Braun)
Szene 12: Das 1:1 durch Dominik Kother wurde durch den Video-Assistenten zurückgenommen, weil er bei Köther Hereingabe knapp im Abseits gestanden hatte. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 01:40 Minuten]
Szene 13: In der 89. Minute erkannte Schiedsrichter Braun den Treffer von Davie Selke an, als sowohl Selke und auch Breuning sich im Kopfballduell energisch mit den Armen bearbeiteten. Gemessen an seiner eher kleinlichen Spielführung hätte er aber den Treffer eher abpfeifen können. [TV-Bilder – ab 05:20 Minuten]
SpVgg Greuther Fürth – SV Elversberg 07 0:0 (SR: Eric Weisbach)
Szene 14: Nach Pinckerts Flanke war Jung mit einer Grätsche in Jung hineingerauscht. Nach Überprüfung am Monitor gibt Schiedsrichter Weisbach den Foulelfmeter für Elversberg und verwarnte Gideon Jung. Und wnn man die Bilder dann so sieht, ist die Entscheidung korrekt. [TV-Bilder – ab 02:40 Minuten