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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 21. Spieltag | 2. Liga

In der 2. Bundesliga war ein großer Aufreger der Platzverweis für Darmstadts Fabian Nürnberger sowie der Siegtreffer in Münster. Eric Weisbach musste sich in Karlsruhe dreimal korrigieren lassen und ein Regensburger Teamverantwortliche verstand indes eine rote Karte nicht. Meine Einschätzungen: 👇

1.FC Magdeburg – 1. FC Nürnberg 3:4 (SR: Felix Prigan)

Szene 1: Rafael Lubach wurde im Strafraum von Daniel Heber ungeschickt zu Fall. Schiedsrichter Prigan pfiff sofort. Diese Entscheidung ist richtig. Zwar wartete der Nürnberger auf eine Berührung, dennoch stellte ihm Lubach das Bein, Heber fädelt geschickt ein. Richtige Entscheidung. [TV-Bilder – ab 01:35 Minuten]

1.FC Köln – FC Schalke 04 1:0 (SR: Tobias Welz)

Szene 2: Der FC befreite sich aus einer Drangphase der Gäste mit einem hohen Ball auf die rechte Mittelfeldseite zum durchstartenden Maina. Schalkes Torhüter hatte seinen Sechzehner verlassen und traf an der Mittellinie mit seiner sehr riskanten Grätsche und dem gestreckten Bein und hoher Intensität gerade noch den Ball und nicht den Kölner. Richtigerweise ließ Schiedsrichter Welz ließ weiterspielen, aber hier ging  er volles Risiko. Das war haarscharf an Rot vorbeigeschrammt. [TV-Bilder – ab 01:50 Minuten]

Preußen Münster – HSV 1:2 (SR: Wolfgang Haslberger)

Szene 3: Nach einem flachen Querpass von links wollte Karabec von der linken Strafraumseite abziehen, als er von ter Horst seitlich leicht gestoßen wurde. Schiedsrichter Wolfgang Haslberger wartete kurz, pfiff und gab Elfmeter für Hamburg. Doch meldete sich der VAR und Haslberger schritt an den Monitor. In den Bildern ist zu sehen, dass es eher der Angreifer ist, der Verteidiger leicht gestoßen hat. Es war mindestens die bessere Entscheidung den Strafstoß nicht zu geben. Viele meinten, weil Haslberger einen Stoß wahrgenommen hat, wäre dies keine klare Fehlentscheidung. Doch in den Bildern ist wirklich kein Foul des Münsteraners zu erkennen. Da läuft eher der Hamburger in den rein und im Bein/Fußbereich  gibt es keinerlei Kontakt. Deshalb war der VAR-Eingriff und  die Aberkennung des Elfmeters die richtige Entscheidung. So etwas kann man wirklich nicht stehen lassen. [TV-Bilder – ab 04:15 Minuten]

Szene 4: In der letzten Nachspielzeitminute dann wieder Elfmeter für den HSV! Nach einer Flanke aus der halblinken Spur rang Frenkert Selke am rechten Fünfereck zu Boden. Das ist für mich in Ordnung. Der Einsatz des Verteidigers ist deutlich stärker gewichtet als des Hamburgers. Er reiß ihn mit beiden Armen um den Körper herum um den Boden… [TV-Bilder – ab 06:40 Minuten]

Karlsruher SC – Eintracht Braunschweig 0:2 (SR: Eric Dominic Weisbach)

Szene 5: Ein Braunschweiger Freistoß segelte in den Sechzehner. Max Weiß kam aus seinem Tor, verfehlte aber den Ball. Der Keeper streckte dann Ermin Bičakčić heftig nieder. Die Szene wurde von VAR Ittrich überprüft und Eric Weisbach wurde zum Monitor gebeten, um sich die Szene zwischen Weiß und Bičakčić selbst noch einmal anzuschauen. Die Braunschweiger hofften natürlich auf den Elfmeter. Den gab es aber nicht, als der Feldschiedsrichter auf den Rasen zurückkehrte, denn zuvor gab ein Foul des Eintracht-Spielers Robert Ivanov ist das gewesen. Nach Videobeweis ist die Entscheidung richtig. Den klaren Stoß muss Weisbach wegpfeifen, dann kommt es gar nicht zum Torwartfoul und es bräuchte dann keinen VAR-Eingriff. [TV-Bilder – ab 0:02 Minuten]

Szene 6:  Bei einer Braunschweiger Ecke saß Mikkel Kaufmann am Boden und hatte die Arme oben, wurde dort vom Ball getroffen, was zum nächsten VAR-Einsatz führte. Auch diesmal wurde Eric Weisbach zum Monitor gebeten. Das Handspiel ist unzweifelhaft. Doch wurde Mikkel Kaufmann kurz zuvor gefoult? Sicherlich gab es Kontakt, doch ein ahndungswürdiges Vergehen ist nicht zu erkennen. Daher ist das Handspiel zu werten und es gab den Strafstoß. Das Handspiel kann aber auch der Feldschiedsrichter selbst sehen. Am Ende war aber alles richtig entschieden. [TV-Bilder – ab 01:50 Minuten]

Szene 7: Rayan Philippe suchte auf halblinks den Weg in den Sechzehner, schob die Kugel in den Lauf von Lino Tempelmann, der aus Nähe des linken Strafraumecks mit dem linken Fuß rechts ins Tor traf. Zunächst hat der Assistent die Fahne oben, es wurde auf Abseits entscheiden. Doch die VAR-Kollegen schauten da noch einmal drauf und sahen das anders. Das Tor zählte zu Recht! Lino Tempelmann stand nicht im Abseits. [TV-Bilder – ab 04:10 Minuten]

SSV Ulm – SC Paderborn 0:2 (SR: Tom Bauer)

Szene 8: Dennis Dressel kam im Mittelfeld gegen Marvin Mehlem klar zu spät und traf den Paderborner am Knöchel. Nach kurzem zögern zeigte der Unparteiische glatt rot. Dressdel trat ihn da mit offener Sohle und gestreckten Bein auf den Knöchel. [TV-Bilder – ab 02:00 Minuten]

SV Darmstadt 98 – SV 7 Elversberg 0:3 (SR: Lukas Benen)

Szene 9: Dem Darmstädter Fabian Nürnberger brannten sämtliche Sicherungen durch! Der Außenverteidiger trat erst Baum im Mittelfeld von hinten voll an das linke Knie. Doch dem war nicht genug. Nachdem einige Elversberger auf Nürnberger zustürmten um ihn zu konfrontieren packte der Darmstädter Rohr an den Hals und versetzte ihm in Mike Tyson-Manier ohne Handschuhe einen Faustschlag. Für das Foulspiel zeigte ihm der Unparteiische Lukas Benen, während er die nachfolgenden Szenen in einen ausführlichen Sonderbericht vermerkte. Es darf spekuliert werden, wie lange der Darmstädter vom DFB-Sportgericht gesperrt würde. Der Rahmen liegt zwischen sechs bis zehn Spiele oder einen Ausschluss für den Rest der Saison. Ein solches Verhalten hat auf keinem Sportplatz etwas zu suchen! VORBILDWIRKUNG NULL! [TV-Bilder – ab 03:30 Minuten]

SpVgg Greuther Fürth – SSV Jahn Regensburg 2:1 (SR: Florian Lechner)

Szene 10: Andreas Patz beschwerte sich lautstark über eine Abseits-Entscheidung, verließ dabei seine Coachingzone, betrat das Spielfeld und war lautstark über eine Abseitsentscheidung am Meckern. Anders als der Regensburger Trainer der innerhalb der Coachingzone meckerte und verwarnt wurde, sieht das Regelwerk bei Betreten des Spielfeldes zum Protestieren eine Rote Karte vor. Im schiedsrichterdeutsch nennt man das „Betreten des Spielfeldes in konfrontierender Absicht.“ Hier ist ein Unterschied ob ich in der Coachingzone meckere oder dazu auf das Spielfeld laufe. Natürlich gehören Emotionen dazu und das gefällt vielen nicht. Wenn man aber mal zum Handball schaut, da sagt keiner irgendwas, sonst geht er. Hier muss der Fußball vom Handball noch lernen. [TV-Bilder – ab 06:50 Minuten]

AnmerkungWir sind auf die Szenen der Zusammenfassungen angewiesen und benutzen die Highlights der „Sportschau“. Solltet ihr weiteres, aussagekräftiges Material besitzen, dann reichen wir eine Einschätzung gerne nach.

Quelle: ig-schiedsrichter.de/rk

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