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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 2. Spieltag | 2. Liga

Nach einem turbulenten Spieltag in der zweiten Bundesliga gibt es wieder einiges zu analysieren. Neben den beiden umstrittenen Entscheidungen in Paderborn und dem Drama in Düsseldorf blicken wir auf eine Abseitssituation, eine Schwalbe und einen geplatzten Ball.

FC Ingolstadt 04 1:2 1.FC Heidenheim (SR: Robert Hartmann)

FCI-Verteidiger Thomas Keller unterlief ein Eigentor zur vermeintlichen Heidenheim Führung. Doch Keller wurde von Christian Kühlwetter attackiert und so zu seiner unglücklichen Aktion gezwungen. VAR Günter Perl überprüfte das Tor und erkannte, dass der Heidenheim Angreifer äußerst knapp im Abseits stand und durch sein Anlaufen unzweifelhaft aktiv wurde. So entschied Schiedsrichter Robert Hartmann zu Recht auf Abseits. [TV-Bilder]

Hannover 96 0:3 Hansa Rostock (SR: Alexander Sather)

Sei Muroya lief in den Rostocker Strafraum und ging dann vor Damian Roßbach zu Boden. Schiedsrichter Alexander Sather reagierte sofort und zeigte dem Hannoveraner die gelbe Karte. Ganz dreiste Aktion des Japaners und stark gesehen vom Unparteiischen. [TV-Bilder – ab 0:28 Minuten]

Sebastian Ernst schoss aufs Tor und brachte Rostocks Keeper Kolke in Probleme. Das lag eher nicht an er Qualität des Schusses, sondern am Ball, der auf dem Weg zum Tor platzte. Ein Tor hätte übrigens nicht gezählt, da das Spiel dort fortgesetzt wird, wo die Beschädigung des Balles auftrat. In diesem Fall gibt es einen Schiedsrichterball. [TV-Bilder – ab 1:45 Minute]

SC Paderborn 2:2 1.FC Nürnberg (SR: Sven Jablonski)

Paderborn’s Uwe Hünemeier schubste bei einer Ecke Dennis Borkowski weg. In der Folge traf Jannis Heuer zum 1:0. Schiedsrichter Sven Jablonski erkannte kein Foulspiel und auch VAR Dr. Robert Kampka korrigierte nicht. Den Einsatz von Hünemeier kann man unproblematisch als Foulspiel einstufen. Es gab nur ein Problem: Beim Schubser war der Ball noch nicht im Spiel! Deshalb konnte VAR Kampka auch nicht korrigieren.
Schiri Jablonski hätte hier also nur selbst eingreifen können, bzw. müssen, denn das Tor hätte niemals zählen dürfen und der Eckball hätte wiederholt werden müssen. Zudem wird man niemals Akzeptanz für den VAR schaffen können, wenn man den Videoassistenten hier aussperrt, denn der – wenn auch nicht regeltechnische – Zusammenhang mit dem Tor liegt eben klar vor. [TV-Bilder – ab 0:15 Minuten]

Fortuna Düsseldorf 2:3 Werder Bremen (SR: Daniel Schlager)

Josh Sargent nahm am Strafraumeck den Ball an und vollstreckte zum 0:1. Die Düsseldorfer reklamierten, Sargent hätte den Ball mit dem Arm angenommen. Dem war aber nicht so, denn es handelte sich eindeutig um den nicht strafbaren Bereich des Armes. Korrekte Entscheidung, das Tor anzuerkennen! [TV-Bilder – ab 1:45 Minute]

Wer das Risiko nimmt trägt es auch 

Khalid Narey bekam den Ball im eigenen Strafraum an den Arm und traf im Anschluss Felix Agu am Schienbein. Schiedsrichter Daniel Schlager entschied auf Strafstoß für Bremen! Doch was war der Grund? Das Handspiel des Düsseldorfers konnte mit dem Bewegungsablauf erklärt werden und war damit nicht strafbar. Allerdings zog Narey dann durch und erwischte mit dem Fuß seinen Gegenspieler am Schienbein. Dabei handelte es sich dann um ein zu ahndendes Fußfoul, weshalb der Strafstoßpfiff die richtige Entscheidung war! [TV-Bilder – ab 4:00 Minute]

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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