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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 24. Spieltag | 3. Liga

(fs) Neben dem packenden Topspiel war am vergangenen Drittligaspieltag noch mehr geboten. Wir analysieren verpasste und zu harte Strafstöße, einen zu harten und einen möglichen Platzverweis.

Borussia Dortmund II 2:2 VfL Osnabrück (SR: Lars Erbst)

Dan Axel Zagadou bekam einen Torschuss an die Hand, Schiedsrichter Lars Erbst ließ zum Ärger der Osnabrücker jedoch weiterlaufen. Allerdings lag hier ein klar strafbares Handspiel mit eindeutig unnatürlich abgestrecktem Arm vor. Es hätte somit Strafstoß, sowie die gelbe Karte für den Dortmunder geben müssen! [TV-Bilder – ab 00:30 Minute]

Soumalia Coulibaly grätschte Marc Heider in höchster Not vor dem eigenen Tor ab, sodass der Osnabrücker zu Fall kam und einen Strafstoß forderte. Erneut pfiff Schiedsrichter Erbst nicht und lag dieses Mal richtig. Der Dortmunder spielte nämlich den Ball, bevor er seinen Gegner abräumte! [TV-Bilder – ab 00:45 Minute]

Justin Njinmah traf zum vermeintlichen 2:0, Assistent Felix Prigan hob allerdings die Fahne und signalisierte eine Abseitsposition. Nicht etwa vom Torschützen, sondern von Zagadou, der im Abseits stehend das Bein hob, um den Ball durchzulassen. Damit handelte es sich um eine klare und eindeutige Aktion, womit aus der passiven eine aktive Abseitsstellung wurde. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 01:02:00 Minute]

Zagadou lief Aaron Opoku im eigenen Strafraum ungeschickt in die Hacken. Dieses Mal zeigte Erbst auf den Strafstoßpunkt und lag damit auch richtig. Klares Fußfoul des Dortmunders! [TV-Bilder – ab 02:50 Minute]

FC Viktoria Köln 0:1 TSV 1860 München (SR: Lukas Benen)

Niklas May wollte im Münchener Strafraum zwischen Philipp Steinhart und Niklas Lang hindurch laufen, die Abwehrspieler der Löwen machten aber den Weg zu, sodass der Kölner zu Fall kam. Schiedsrichter Lukas Benen sah dabei auch zu Recht kein Foulspiel, das ist handelsüblicher Kontakt! [TV-Bilder – ab 01:36:00 Minute]

Niklas May bekam im eigenen Strafraum einen Schuss von Semi Belkahia an die Hand, Schiedsrichter Benen gab aber wieder keinen Strafstoß. Wieder zu Recht, da der Kölner den Arm nicht an den abstehenden, sondern an den nahe zu Körper gezogenen Ball bekam und damit seine Körperfläche nicht unnatürlich vergrößerte. [TV-Bilder – ab 01:42:50 Minute]

Niklas May zog gegen den mit dem Rücken entgegen der Spielrichtung stehenden Merveille Biankadi kurz und sah dafür von Schiedsrichter Benen die gelb-rote Karte. Eine zu harte Entscheidung, da beim Foulspiel keine Verhinderung eines aussichtsreichen Angriffs zu erkennen ist. [TV-Bilder – ab 03:30 Minute]

SV Meppen 1:1 SV Waldhof Mannheim (SR: Christof Günsch)

Marcel Seegert grätschte im eigenen Strafraum und berührte den Ball beim Aufstehen mit der Hand. Schiedsrichter Günsch ließ das Spiel weiterlaufen und traf damit die einzig richtige Entscheidung. Hier kann niemals ein strafbares und damit absichtliches Handspiel vorliegen, der Spieler muss nunmal irgendwie aufstehen können. [TV-Bilder – ab 01:34:00 Minute]

Der bereits verwarnte Alexander Rossipal grätschte mit langem Bein gegen Rene Guter und traf den Meppener dabei leicht. Die Heimmannschaft forderte vehement die gelb-rote Karte, Günsch beließ es aber bei einer letzten Ermahnung. Der Mannheimer grätschte hier von vorne und mit angewinkeltem Bein und traf seinen Gegner hier nur sehr leicht, sodass Die Aktion in keinem Fall gelbwürdig war. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 01:46:00 Minute]

SV Wehen Wiesbaden 0:1 MSV Duisburg (SR: Patrick Hanslbauer)

John Yeboah schob sich im Wiesbadener Strafraum vor Ahmet Gürleyen und kam zu Fall. Schiedsrichter Patrick Hanslbauer entschied auf Strafstoß für Duisburg. Dieser Pfiff war viel zu hart, da zwar irgendwo ein Kontakt war, man am Bewegungsablauf des Duisburgers aber sehr gut erkennen konnte, dass er lediglich den leichten Kontakt nutzen wollte, um einen Strafstoß zu erhalten. (03:00)

Würzburg Kickers 1:1 SC Freiburg II (SR: Konrad Oldhafer)

Tobias Kraulich ging im eigenen Strafraum mit dem Arm voran in den Zweikampf und traf Patrick Kammerbauer am Kopf. Schiedsrichter Konrad Oldhafer ließ weiterlaufen. Zu Unrecht, denn hier wurde der Arm als Werkzeug eingesetzt und es lag damit ein klares Foulspiel vor. [TV-Bilder – ab 00:55 Minute]

1.FC Magdeburg 2:1 1. FC Saarbrücken (SR: Wolfgang Haslberger)

Neben dem bereits verfassten Bericht über die aus unserer Sicht durchaus überzeugende Spielleitung von Wolfgang Haslberger warfen wir nochmal einen Blick auf die von Saarbrückens Coach Uwe Koschinat monierte Situation weit vor dem Magdeburger Siegtor. Dabei wurde Adriano Grimaldi im Mittelfeld kurz festgehalten. Daraufhin verloren die Gäste den Ball, eroberten ihn aber bereits wieder, ehe sie einen erneuten Fehlpass spielten und Magdeburg den Griff zum 2:1 fuhr. Sicher konnte man den Zweikampf auch abpfeifen, hier hätte aber nicht einmal ein Videoassistent in der Bundesliga eingreifen können. Mehrere Fehlpässe der Saarbrücker und Pässe der Magdeburger lagen dazwischen, sodass es am Ende auch noch verteidigt werden hätte können. Am Ende hört sich hier vieles nach Ausrede an. [TV-Bilder – ab 01:18:20 Minute]

Für Fehler der eigenen Mannschaft ist nicht der Schiedsrichter verantwortlich. 🤷‍♂️

Eine andere knifflig Szene, die Schiedsrichter Wolfgang Haslberger im Top-Duell des 24. Spieltages bewerten musste, wurde von Coach Korschinat moniert. Tobias Jänicke legte den Ball am Strafraumeck quer und wurde anschließend vom Magdeburger Amara Condé zu Fall gebracht. Haslberger pfiff nicht. [TV-Bilder – ab 3:57 Minute]

Conteh ist hier vofptll passiv und konnte Jänicke nicht mehr stoppen und Jänicke hob ab. Alles angewinkelt und keiner protestierte. Das ist bestenfalls ein Kann-Strafstoß und daher für mich weiterspielen die deutlich bessere Entscheidung. Der Impulse passte nicht zum Fallen des Saarbrückers. Mit einem Elfmeter würde er sich alles kaputt machen. Ein Indiz das die Entscheidung richtig ist, ist dass nahezu kein Saarbrücker reklamiert hat. Und so blieb es lletztendlich bei der 1:2-Niederlage

Ausführlich | Die Analyse zum Spitzenspiel

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Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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