Das aufsehenerregende Südwest-Derby dominiert natürlich auch unsere Analyse. Neben der vier Platzverweisen und einer möglicherweise verpassten roten Karte beschäftigen wir uns mit einem turbulenten Spiel in Köln, sowie weiteren Strafstoßszenen und Platzverweisen.
1.FC Kaiserslautern 0:0 SV Waldhof Mannheim (SR: Florian Heft)
Marcel Seegert agierte mit deutlich zu hohem Bein gegen Kenny Prince-Redondo und traf diesen am Kopf. Schiedsrichter Florian Heft zeigte dem Mannheimer die gelbe Karte. Dieser Meinung kann man auf der einen Seite folgen, da der Treffer nicht mit der Sohle erfolgte, auf der anderen Seite begannen hier aber die Probleme für den Referee. Zum Foulspiel an sich kann man sagen, dass der Mannheimer einfach nicht auf den Gegner achtete, also im besten Wortsinne rücksichtslos agierte. Besondere Intensität lag hier nicht vor, trotzdem liegt am Kopf natürlich immer eine erhöhte Gefährlichkeit vor. Insgesamt war die gelbe Karte gerade noch vertretbar. Florian Heft handelte die Szene aber merkwürdig passiv ab, was nicht gerade akzeptanzfördernd war. In einer so aufgeheizten Atmosphäre muss auch der Unparteiische hochfahren! Dann kommt natürlich hinzu, dass die Verhältnismäßigkeit im Bezug auf die folgende Szene überhaupt nicht passte! [TV-Bilder – ab 00:40 Minute]
Redondo foulte an der Mittellinie Hamza Saghiri, indem er diesem unbeholfen auf die Wade stieg. Wieder schien Heft, nicht mit einer möglichen Eskalation zu rechnen und handelte wenig energisch. Derweil befand sich die gesamte Mannheimer Delegation um den Sportlichen Leiter Jochen Kientz bereits wild gestikulierend auf dem Platz und forderte den Platzverweis für Redondo. Diesen gab Heft dann auch und befand sich damit außerhalb jeder Verhältnismäßigkeit zur vorher beschriebenen Szene. Sicher hatte der Lauterer keine Möglichkeit, den Ball zu spielen, aber der Rest glich eher einem rücksichtslosen Fehltritt, als einem brutalen Foulspiel! In der gleichen Szene wurde dann auch Jochen Kientz mit der roten Karte aus dem Innenraum verwiesen. Dieser Ausschluss war völlig korrekt, da Schubsereien, Konfrontation eines Gegners und Fordern eines Platzverweises durch einen Offiziellen ausreichende Gründe für einen Innenraumverweis sind. [TV-Bilder – ab 01:08 Minute]
Noch in der ersten Halbzeit waren die Hausherren dann zu neunt, nachdem Marvin Senger den durchgebrochenen Dominik Martinovic abgrätschte und zunächst den Gegner traf, bevor er den Ball berührte. Hier agierte Heft endlich mit der nötigen Entschlossenheit und verwies Senger zu Recht wegen der Verhinderung einer klaren Torchance des Feldes. [TV-Bilder – ab 01:50 Minute]
Jasper Verlaat wehrte im eigenen Strafraum einen Ball ab, worauf Kaiserslautern einen Handelfmeter forderte. Diesen verwehrte Heft zu Recht, da der Mannheimer den Ball mit der Brust spielte. Für mehr Akzeptanz hätte er allerdings erneut entschlossener abwinken und die Diagonale besser auslaufen müssen. Derweil rannte Lauterns Co-Trainer Florian Dick die Linie herunter zu Assistent Fynn Kohn, um sich zu beschweren. Hier lag wieder ein nicht tolerierbares Verhalten eines Offiziellen vor, der den Assistenten außerhalb der Coachingzone aufgrund einer Entscheidung konfrontierte. Richtig von Heft, auch Dick mit der roten Karte aus dem Innenraum zu verweisen. [TV-Bilder – ab 02:10 Minute]
Borussia Dortmund II 0:2 1.FC Magdeburg (SR: Lars Erbst)
Jason Ceka drang in den Dortmunder Strafraum ein und wollte im Duell mit Kolbeinn Birgir Finnson einen Strafstoß herausholen, den er von Schiedsrichter Lars Erbst allerdings nicht erhielt. Es lag auch kein Kontakt, sondern vielmehr eine Schwalbe des Magdeburgers vor, für die er die gelbe Karte verdient gehabt hätte. [TV-Bilder – ab 01:20 Minute]
Viktoria Köln 0:0 1.FC Saarbrücken (SR: Dr. Max Burda)
Julian Günther-Schmidt schickte Minos Gouras, der zur vermeintlichen Führung einschob. Allerdings hob Assistent Tim Bohnert die Fahne, da der Torschütze im Abseits stand. Gut erkannt, da man mithilfe der Bilder die Richtigkeit der Entscheidung recht gut belegen kann. [TV-Bilder – ab 44:30 Minute]
Patrick Sontheimer ging nach Kontakt mit Dominik Ernst zu Boden und forderte einen Strafstoß. Diesen gab Dr. Max Burda allerdings nachvollziehbarer Weise nicht, da der Kölner in Erwartung des Kontakts stehen blieb und sich bereits nach vorne beugte. Strafstoßentscheidungen bedürfen klarere Szenen [TV-Bilder – ab 02:00 Minute]
Aaron Brezel verschätzte sich vor de, eigenen Strafraum und rannte dann Luca Kerber um. Da er damit den Saarbrücker am Eintritt in den Strafraum hinderte, blieb Schiedsrichter Burda gar nichts anderes übrig, als den bereits verwarnten Kölner mit der gelb-roten Karte vom Feld zu schicken. [TV-Bilder – ab 02:30 Minute]
SV Meppen 0:1 SC Freiburg II (SR: Patrick Kessel)
Lars Bünning grätschte im eigenen Strafraum Robert Wagner um, was den Strafstoßpfiff für Freiburg zur Folge hatte. Schiedsrichter Patrick Kessel beließ es zu Recht bei der gelben Karte für den Meppener, da er eine klare Torchance durch ein ballorientiertes Vergehen im Strafraum verhinderte. [TV-Bilder – ab 00:50 Minute]
Hallescher FC 1:1 TSV 1860 München (SR: Dr. Robin Braun)
Terrence Boyd verschätzte sich bei einem Aufsetzer vor dem eigenen Tor und ging dann mit dem Oberarm zum Ball. Schiedsrichter Dr. Robin Braun entschied nach kurzem Zögern auf Strafstoß und Platzverweis für den Hallenser Angreifer wegen der Verhinderung einer klaren Torchance durch Handspiel. Korrekte Entscheidung, denn ohne der Berührung mit dem strafbaren Bereich des Armes wäre der Ball ins Tor geflogen. [TV-Bilder – ab 01:20 Minute]
(fs)