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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 21. Spieltag | 3. Liga

Für den Schiedsrichter des 3. Liga-Spieltags haben wir uns für Martin Wilke entschieden. Herzlichen Glückwunsch! Unsere Spieltagsanalyse:

Mit viel Ruhe gepfiffen

Platz 🥇 Martin Wilke In seinem 6. Einsatz leitete der 27-Jährige am Freitagabend Spiel der Viktoria gegen Waldhof Mannheim. In einem Spiel mit mehrfachen diskutionswürdigen Szenen behielt auch er in seiner Debüt Saison jederzeit seiner Linie treu. Nicht jeder Kontakt im Fußball ist ein Foul, weshalb Wilke sehr großzügig die strittigen Szenen weiter spielen ließ.

Platz 🥈 Kevin Behrens: Der junge Schiedsrichter aus Niedersachsen absolvierte in Verl seine beste Leistung in seiner Debüt-Saison. Besonders hervorzuheben ist sein Auge kurz vor der Halbzeit, als er zurecht eine knifflige Szene im Verler Strafraum nicht ahndete. Auf dem ersten Blick sieht alles nach Elfmeter für Aachen aus, jedoch bei genauerem hinsehen, trifft der Angreifer den Verteidiger, weshalb kein Elfmeter die richtige Entscheidung war!

Platz 🥉 Nico Fuchs: Fuchs war in Aue jederzeit Herr der Lage, da das Spiel auch sehr ruhig verlief. In seinen letzten Spielen ist besonders seine Kommunikation mit den Spielern und Verantwortlichen zu loben, da dies zu einer souveränen Spielleitung führt.

Man könnte auch Kevin Behrens mit Martin Wilke tauschen, aber ich fand Wilke hatte das anspruchsvollere Spiel. 

Viktoria Köln – Waldhof Mannheim (SR: Martin Wilke)

Szene 1: Güler erlief einen Ball in der Tiefe und prallte mit Klünter zusammen. Beide lagen auf dem Boden, doch Referee Wilke entschied darauf, weiterspielen zu lassen. Das ing in Ordnung, wenn dann wäre es eher Stürmerfoul gewesen. [TV-Bilder – ab 01:00:00 Minuten]

Szene 2: Bei einem hohen Ball in den Mannheimer Strafraum geht Verteidiger Lukas Klünter mit dem Ellenbogen ins Gesicht und traf Eisenhuth. Wilke pfiff sofort Elfmeter! Das ist die richtige Entscheidung. Auch wenn es kein harter und wohl unbeabsichtigter Schlag ist, hat die Hand im Gesicht nichts zu suchen, [TV-Bilder – ab 0:55 Minuten]

Szene 3: Nach der Pause wieder eine brenzlige Elfmeterszene. Eine Waldhof Flanke segelte in den Strafraum und landete nach Abpraller vor den Füßen von Shipnoski. Der wollte draufhalten, doch ein Kölner kam ihm zuvor, weil er zu lange brauchte. Der Offensivspieler windete sich auf dem Boden, doch Wilke winkte wieder sofort ab. Das ist für mich wieder richtig. Greger stellte im letzten Moment sein Bein dazwischen und spitzelte dem zögerlichen Angreifer den Ball vom Fuß. [TV-Bilder – ab 01:55 Minuten]

Szene 4: Eine Minute vor dem Schluss wieder eine knifflige Szene und wieder forderte der Waldhof Elfmeter! Nach einer Ecke von Ferati ging Rieckmann zu Boden. Das sah tatsächlich aus wie ein potentieller Elfmeter, doch Wilke ließ weiterlaufen. Die Wiederholung zeigte es war ein leichter Kontakt am Fuß des Mannheimers vorhanden, den muss man nicht geben, kann es aber, nicht aber Schiedsrichter Martin Wilke an diesem Tag. Er hatte eine großzügige für die Mannschaften jederzeit berechenbare Linie und hat die leichten Faller stets nicht gepfiffen und jede Situation demnach einzeln mit ‚zu wenig‘ beurteilt. Die letzte Entscheidung ist zwar strittig aber für mich noch absolut vertretbar. Hier lag zwar ein Kontakt vor, den man durchaus pfeifen kann. Wenn die Entscheidungen bei der 50/50-Szenen auf einer Seite liegen, ist die Gefahr der Unzufriedenheit immer groß. Sicher ist das nicht die klare Fehlentscheidung, wo auch ein Video-Assistent nicht eingegriffen hätte. Das würden sicher auch erfahrene Schiedsrichter wie Sven Jablonski nicht pfeifen. Die Entscheidung kann man guten Gewissens so stehen lassen.  [TV-Bilder – ab 03:20 Minuten]

Energie Cottbus – Dynamo Dresden 1:1 (SR: Patrick Alt)

Szene 5: Dynamo ging durch Stefan Kutschke in Führung. Einige fragten sich ob beim Pass auf Kutschke eine Abseitsposition vorlag. Nein, da Menzel im genau richtigen Moment auf Kutschke quer legte. Der Treffer wurde regelkonform erzielt. [TV-Bilder – ab 02:56 Minuten]

Szene 6: Von links zog Krauß in den Strafraum, blieb aber an drei Dynamo-Verteidigern hängen. In der Folge trat der noch am Boden liegende Boeder gegen den Cottbuser nach, traf ihn zwar jedoch nicht. Die Situation konnte Referee Alt nicht sehen, weil das Spielgeschehen bereits weitergezogen war, dennoch, das wäre es ein Platzverweis gewesen. Ob er ihn trifft oder nicht, spielt aber bei einer Tätlichkeit keine Rolle, da hier bereits der Versuch strafbar ist. Ein Video-Assistent hätte hier eingegriffen. [TV-Bilder – ab 01:23:40 Minuten]

Sportclub Verl – Alemannia Aachen 2:1 (SR: Kevin Behrens)

Szene 7: Nach Vorarbeit von Bakhat verpasste Heinz an den Ball zu kommen, weil er dabei vermutlich von Gegenspieler Fynn Otto gestört wurde. Die Situation ist zugegebenermaßen sehr undurchsichtig, der gute Schiedsrichter Behrens entschied auf Offensivfoul und damit nicht auf Elfmeter. Es sieht so aus, dass Aachener den Verler umhaut. Der Verteidiger hatte ja seine Beine vor dem Angreifer und der Angreifer  haut dem Verteidiger dann in die Bein. Dann geht es nur ums Stürmerfoul, und es scheint eher, dass Gelb ein Foul macht. Dann ist es auch kein Elfmeter. [TV-Bilder – ab 01:01:10 Minuten]

TSV 1860 München – VfB Stuttgart II 1:1 SR: Jarno Wienefeld)

Szene 8: Benjamin Boakye kam gegen Hiller in der Nachspielzeit zu spät und zog mit dem Bein durch. Schiedsrichter Wienefeld gab Gelb für den Stuttgarter. Richtige Entscheidung, da es hier mehr ein rücksichtsloses Beinstellen ist, aber kein brutaler Treffer mit der offenen Sohle. [TV-Bilder – ab 02:07:20 Minuten]

Hansa Rostock – Wehen Wiesbaden 1:4 (SR: Leonidas Exuzidius)

Szene 9: Der vorbelastete King Manu ging ein zweites komplett übermotiviert in den Zweikampf mit Goppel und mähte den Wiesbadener ordentlich um. Er zog zwar noch zurück, kam aber dennoch viel zu spät mit einer hohen Geschwindigkeit und Intensität. [TV-Bilder – ab 01:59 Minuten]

Szene 10: Moritz Flotho machte mit mit dem 3:0 für Wiesbaden den Sack endgültig zu. Hansa verlor den Ball im Aufbau. Dadurch sah Goppel den offenen Steilpass zum startenden Flotho. Der Stürmer blieb cool und überwand Uphoff mit einem Lupfer. Auch hier lag keine strafbare Abseitsstellung vor. Ganz knapp, aber richtig. [TV-Bilder – ab 02:50 Minuten]

Rot-Weiss Essen – Hannover 96 II 5:1 (SR: Mario Hildenbrand)

Szene 11: Nach einer knappen halben Stunde Essen im Glück! Matsuda wurde von Julian Eitschberger zu Fall gebracht. Schiedsrichter Hildenbrand gab Freistoß und verwarnte den Essener. Der Tatort ist hier schon sehr deutlich innerhalb des Sechzehners. Fehlentscheidung des Schiedsrichters! [TV-Bilder – ab 02:35 Minuten]

FC Ingolstadt – SpVgg Unterhaching 3:1 (SR: Timon Schulz)

Szene 12: Ein Nachschuss von Schwabl wurde mit der Hand geblockt. Schiedsrichter Schulz gab Freistoß zwei Meter vorm Strafraum. Die Bilder zeigten aber, dass der Arm am Körper angelegt war.  Fehlentscheidung. [TV-Bilder – ab 01:46:50 Minuten]

Szene 13: Kügel kam über halbrechts in den Strafraum, schoß, wurde aber vom hineingrätschenden Cvjetinovic geblockt. Vom Körper sprang diesem der Ball an die Hand. Ein sehr streitbarer Elfmeter, weil der Ball vom grätschenden Beins an den sich abstützenden Arm sprang. Für mich wieder eine Fehlentscheidung, den Handelfmeter zu geben. [TV-Bilder – ab 03:25 Minuten]

Quelle: ig-schiedsrichter.de/rk

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. MaC

    wir sind hier mit 10 Leuten sicher, dass der Hannoveraner von Eiltschberger nicht am Fuß getroffen wurde. Der anstürmende liess bei Körperkontakt einfach nur das Bein häöngen und der Schiedsrichter fiel drauf rein. Keine Kameraeinstellung hat einen direkten Kontakt am Fuß gezeigt

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