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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 8. Spieltag | 3. Liga

In der 3. Liga war eine Menge los. Dabei sahen die Unparteiischen leider einige Male nicht gut aus. Wir analysieren einige Tore, Strafraumszenen und Platzverweise.

SV Elversberg – TSV 1860 München 4:1 (SR: Dr. Arne Aarnink)

Szene 1: Lukas Pinckert setzte sich im Münchener Strafraum im Kopfballduell mit Fabian Greilinger wuchtig durch und schob anschließend zum 2:0 ein. Einige Münchener sahen ein Stürmerfoul, die Entscheidung von Dr. Arne Aarnink, das Tor zu geben, war aber trotz des Armeinsatzes vertretbar. Dieser lag zwar vor, war aber absolut handelsüblich. [TV-Bilder – ab 42:10 Minute]

Szene 2: Yannick Deichmann verfolgte im Münchener Strafraum Maurice Neubauer und schob diesen leicht an der Schulter. Schiedsrichter Aarnink gab Strafstoß für Elversberg. Dieser war aber viel zu hart, denn die Berührung war keineswegs strafwürdig! [TV-Bilder – 1:23 Minute]

Szene 3: Albion Vrenezi und Jannik Rochelt lieferten sich bis in den Münchener Strafraum hinein ein intensives Duell. Nachdem der Elversberger dort zu Boden ging, pfiff Aarnink ein Stürmerfoul von Rochelt, welcher auch ein wenig mit den Armen arbeitete. Schon am Pfiffzeitpunkt konnte man erkennen, dass es die Intention des Unparteiischen war, etwas zu finden, um das klare, darauf folgende Foulspiel des Müncheners nicht ahnden zu müssen. Hier lag keine komplette Fehlentscheidung vor, gutheißen kann man das Vorgehen von Aarnink aber auch nicht. [TV-Bilder – ab 01:24:30 Minute]

Szene 4: Joseph Boyamba traf zum vermeintlichen 3:1. Vor dem Tor lag allerdings noch Fynn Lakenmacher, sodass Aarnink zusammen mit Assistent Daniel Riehl das Tor zurücknahm und auf Abseits entschied. Der Haken an der Szene war aber, das sich Lakenmacher gar nicht in einer Abseitsposition befand. Das Tor hätte damit zählen müssen. [TV-Bilder – ab 2:18 Minute]

Szene 5: Michael Köllner befand sich demzufolge auf Betriebstemperatur. Nachdem er bereits verwarnt wurde, legte er sich mit einem zunächst unbekannten Herrn an, der plötzlich in der Coachingzone der Münchener stand und Fotos machte. Anscheinend handelte es sich um den Sicherheitsbeauftragten des DFB. Zum einen muss man hier das Vorgehen des überhaupt nicht identifizierbaren Herrn hinterfragen und zum anderen muss man anmerken, dass das Ignorieren des mehrmaligen Schubsens durch Köllner zum extrem unglücklichen Auftritt des Gespanns passte. [TV-Bilder – ab 01:31:30 Minute]

MSV Duisburg – Dynamo Dresden 0:1 (SR: Lukas Benen)

Szene 6: Aziz Bouhaddouz zog am Dresdener Strafraum an Claudio Kammerknecht vorbei und ging zu Boden. Schiedsrichter Lukas Benen ließ absolut zurecht weiterlaufen. Der Duisburger ging hier mit ganz wenig Körperkontakt zu Boden und wollte angesichts des weit wegspringenden Balles noch das Optimale aus der Situation herausholen. [TV-Bilder – ab 0:20 Minute]

Szene 7: Wenig später durfte Marvin Ajani mit Kammerknecht Bekanntschaft machen und wurde abgegrätscht. Wieder ließ Schiedsrichter Benen weiterspielen, dieses Mal lag er aber falsch. Der Dresdener verfehlte den Ball und traf nur den Gegenspieler. Hier hätte es Strafstoß für Duisburg geben müssen, was der gut positionierte Schiedsrichter auch sehen hätte müssen. [TV-Bilder – ab 0:41 Minute]

Szene 8: Sebastian Mai traf bei einem Klärungsversuch Kyrylo Melichenko mit dem Fuß im Gesicht. Klarer Strafstoß, den Benen auch gab. Die verunglückte Ballberührung von Mai kurz zuvor ändert daran auch nichts. (TV-Bilder – ab 2:41 Minute]

FC Ingolstadt 04 – SV Waldhof Mannheim 1:0 (SR: Dr. Robin Braun)

Szene 9: Marc Schnatterer verfolgte Marcel Costly, der im Mannheimer Strafraum nach dem Ball grätschte und dann ein Halten reklamierte. Schiedsrichter Dr. Robin Braun ließ aber zurecht weiterlaufen, da die minimale Berührung des Mannheimers überhaupt keinen Einfluss auf die Aktion hatte und der Ingolstädter vornehmlich deshalb zu Boden ging, weil er nach dem Ball grätschte. [TV-Bilder – ab 1:23 Minute]

Szene 10: Marco Höger hielt den auf das Mannheimer Tor zulaufenden Arian Llugiqi deutlich fest. Schiedsrichter Braun sah hier die Verhinderung einer klaren Torchance und schickte Höger mit der roten Karte vom Feld. Die Mannheimer argumentierten, dass Julian Riedel eingreifen konnte, was aber eher nicht der Fall war. Bei der Bewertung solcher Szenen ist es wichtig, den Zeitpunkt des Foulspiels genau zu begutachten und dort stand Riedel einfach zu weit weg. Es sah so aus, ob der Referee erst auf Gelb gehen wollte. Schiedsrichter Braun besprach sich mit seinem Assistenten und entschied dann auf Rot. Damit war die rote Karte eine korrekte Entscheidung und eine gute Teamleistung! [TV-Bilder – ab 2:20 Minute]

Szene 11: Marcel Costly berührte einen Ball im Ingolstädter Strafraum im Fallen mit dem Arm, Braun ließ aber weiterspielen. Völlig zurecht, da es sich um einen eindeutigen Stützarm handelte. [TV-Bilder – 02:01:20)

Viktoria Köln – Hallescher FC 2:2 (SR: Felix Bickel)

Szene 12: Dominik Steczyk wurde kurz vor dem Kölner Strafraum von Moritz Fritz festgehalten, lief weiter und ging innerhalb des Sechzehner nochmal zu Boden. Schiedsrichter Felix Bickel ließ das Spiel weiterlaufen, was durchaus kritisch zu bewerten ist. Im Strafraum versuchte des Hallenser, einen Haken zu schlagen und so am Gegner vorbeizukommen, der sich in den Weg stellte. Dieser berührte den Ball zwar nicht, traf Steczyk aber auch nicht unbedingt so klar, dass es strafwürdig wäre. Recht graue Entscheidung, zumindest hätte man aber das Halten vor dem Strafraum zurückpfeifen und Fritz verwarnen können. [TV-Bilder – ab 1:03 Minute]

Szene 13: Aljaz Casar grätschte Hamza Saghiri am Strafraumeck um. Dieses Mal war die Entscheidung für Schiedsrichter Bickel deutlich unkomplizierter. Der Strafstoß für Köln war absolut berechtigt. [TV-Bilder – ab 2:00 Minute]

Borussia Dortmund II – VfB Oldenburg 1:2 (SR: Jonas Brombacher)

Szene 14: Manfred Starke traf zur Oldenburger Führung, allerdings hatte die Sache einen nennenswerten Haken: Starke nahm den Ball bei der Annahme des hohen Passes eindeutig mit der Hand mit! Schiedsrichter Jonas Brombacher, sowie auch seine Assistenten, stand extrem schlecht zum Ball, sodass man hier ohne Videounterstützung fast nur auf Verdacht pfeifen kann. Ganz blöd gelaufen für Brombacher, der sein erstes Drittligaspiel leitete. Dennoch hätte dieses Tor niemals zählen dürfen! [TV-Bilder – ab 1:05 Minute]

Szene 15: Rodney Elongo-Yombo versuchte, gegen Dominique Ndure einen Strafstoß zu ziehen, diesen gab Schiedsrichter Brombacher aber zurecht nicht. Der Dortmunder stolperte nämlich über seine eigenen Füße. [TV-Bilder – ab 1:49 Minute]

SV Wehen Wiesbaden – SC Freiburg II 3:1 (SR: Eric Weisbach)

Szene 16: Ivan Prtajin versuchte nach einer Ecke zu schießen, Kenneth Schmidt hielt dabei aber den Fuß drüber. Schiedsrichter Eric Weisbach gab den klaren Strafstoß für Wiesbaden. [TV-Bilder – ab 0:57 Minute]

Szene 17: Der bereits verwarnte Julian Stark kam im Mittelfeld gegen Robin Heußer zu spät und grätschte diesen um. Schiedsrichter Weisbach zeigte nach dem rücksichtslosen Foulspiel die gelb-rote Karte. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 2:39 Minute]

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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