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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 10. Spieltag | 3. Liga

Für die Referees der 3. Liga lief der Spieltag recht ruhig. Ein verpasster Handelfmeter, sowie eine Schwalbe und ein Platzverweis stachen dabei doch heraus.

Erzgebirge Aue – SV Meppen 3:0 (SR: Alexander Sather)

Szene 1: Maximilian Thiel brachte einen Freistoß in den Meppener Strafraum, wo ein Auer Spieler im Abseits stand. In der Folge landete der Ball im Tor, Assistent Oliver Lossius signalisierte aber eine Abseitsposition. Wohl eine richtige Entscheidung, da der Spieler auch zum Kopfball gehen wollte und es sich damit um eine klare und eindeutige Aktion handelte und die Abseitsposition damit aktiv war. [TV-Bilder – ab 1:19:30 Minute]

Szene 2: Maximilian Thiel grätschte Christoph Hemlein rüde um. Nach kurzer Beratung entschied sich Schiedsrichter Alexander Sather für die rote Karte. Da gibt es sicher Argumente für einen Platzverweis, irgendwie passte er aber trotzdem nicht, da das Einsteigen von schräg vorne kam und der Fuß am Boden war. Die gelbe Karte, die Alexander Sather zunächst geben wollte, wäre die richtige Entscheidung gewesen. Wäre das Bein nicht am Boden gelegen, wäre es Rot gewesen. So ergibt sich durch das rücksichtslose Foulspiel jedoch keine Gesundheitsgefährung durch den Gegenspieler. Manchmal ist der erste Blick der Beste. [TV-Bilder – ab 3:00 Minuten]

VfL Osnabrück – SV Waldhof Mannheim 5:0 (SR: Dr. Max Burda)

Szene 3: Julian Riedel blockte einen Freistoß im eigenen Strafraum mit dem Ellenbogen. Schiedsrichter Dr. Max Burda gab nicht nur den Strafstoß für Osnabrück, sondern auch noch die gelb-rote Karte für den Mannheimer. Damit lag der Referee völlig richtig, da es sich aufgrund des hoch erhobenen Armes um eine strafbare Vergrößerung der Körperfläche handelte. Da dabei ein Torschuss geblockt wurde, war die zweite gelbe Karte obligatorisch. [TV-Bilder – ab 2:20 Minute]

Borussia Dortmund II – TSV 1860 München 1:1 (SR: Patrick Schwengers)

Szene 4: Silas Ostrzinski grätschte unnötig gegen den eigentlich schon vom Tor weglaufenden Stefan Lex und brachte diesen zu Fall. Schiedsrichter Patrick Schwengers gab den berechtigten Strafstoß für München. Dabei schadete auch nicht, dass Lex die unnötige Grätsche des Keepers dankend annahm. [TV-Bilder – ab 2:01 Minute]

1.FC Saarbrücken – SC Freiburg II 2:2 (SR: Mitja Stegemann)

Szene 5: Sandrino Braun-Schumacher hielt eine Flanke mit dem abgestreckten Arm auf, Schiedsrichter Mitja Stegemann ließ das Spiel aber weiterlaufen. Die bei vielen so daneben wirkenden Argumente des Referees kann man hier schon nachvollziehen, da es wirklich so aussieht, als würde der Freiburger sich passiv machen wollen. Allerdings positionierte er seinen Arm zuvor bei freier Sicht zum Ball erst noch in die Flugrichtung des Spielgeräts. Damit ist schon eine Absicht zu unterstellen und der Strafstoß wäre zu geben gewesen. [TV-Bilder – ab 1:35 Minute]

Viktoria Köln – VfB Oldenburg 1:2 (SR: Patrick Kessel)

Szene 6: Nicklas May drang in den Oldenburger Strafraum ein und ging zu Boden. Schiedsrichter Patrick Kessel ließ weiterlaufen und hatte damit aber nur zur Hälfte Recht. Es lag zwar kein Foulspiel vor, jedoch aber ein recht klarer Täuschungsversuch. Da May bereits verwarnt war, hätte das die gelb-rote Karte bedeuten müssen. [TV-Bilder – ab 01:47:20 Minute]

Szene 7: Marcel Appiah lag am Boden und blockte einen Torschuss mit dem hoch abgestreckten Arm. Schiedsrichter Kessel gab den Strafstoß und verwarnte den Oldenburger. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 3:11 Minute]

SV Wehen Wiesbaden – RW Essen 3:1 (SR: Robert Hartmann)

Szene 8: Andreas Wiegel setzte vor dem Wiesbadener Gehäuse entschlossen nach und spitzelte den Ball an Florian Stritzel vorbei ins Tor. Die Wiesbadener reklamierten, der Keeper hätte den Ball unter Kontrolle gehabt, Schiedsrichter Robert Hartmann gab aber das Tor. Eine sehr enge Entscheidung: Man kann gut erkennen, dass sich Stritzel bereits in Sicherheit wähnte und nicht wirklich entschlossen zugreifen wollte. Allerdings ist die Situation erst vorbei, wenn der Torhüter den Ball sicher hat, also wenn er auf den Boden, oder zwischen den Händen gehalten wird. Damit kann man den Treffer so geben, da der Torwart den Ball nicht in Händen hält. Der Ball ist „safe“, wenn sich mindestens eine Hand auf dem Ball befindet. [TV-Bilder – ab 2:13 Minute]

FC Ingolstadt 04 – FSV Zwickau (SR: Nico Fuchs)

Szene 9: Calvin Brackelmann agierte im eigenen Strafraum mit sehr hohem Bein gegen Lucas Krüger und erwischte diesen nach seinem Abschluss am Kopf. Da der Ball noch im Spiel war, hätte Schiedsrichter Nico Fuchs hier auch auf Strafstoß entscheiden können. Diese abgeschlossenen Situationen haben aber in der Praxis sehr selten noch einen Pfiff zur Folge. Das ist nicht ganz richtig, hat sich aber so eingebürgert. [TV-Bilder – ab 2:54 Minute]

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Helmut Wittiger

    Zur Szene 1 wurde eine Abseitsposition als aktiv gewertet. Gestern in der Championsleague wurde das anders beurteilt. Ein im Abseits stehender Spieler versuchte einen Ball ins Tor zu köpfen, erreichte den Ball aber nicht, der gelangte zu einem nicht im Abseitsstehenden Spieler, der ein Tor erzielte. Für mich eine klare strafbare Abseitsposition. Die Reporter hatten wie so oft bei DAZN keine Ahnung und zu aller Überraschung griff auch der VAR nicht ein und das Tor zählte.
    Ich stimme der auslegung wie in -szene 1 zu, verstehe aber nicht die Uefa, mit ihrer anderen Auslegung. Wer hat jetzt Recht?

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