You are currently viewing Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 26. Spieltag | 3. Liga

Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 26. Spieltag | 3. Liga

Während sich Essen über die Zweikampfbewertung von Tom Bauer in Aue beschwerte, war Eric Weisbach in Ingolstadt ziemlich gnädig. In unsere Analyse nehmen wir Platzverweise, fehlende Platzverweise und Hand- und Foulspiele in den Fokus.

FC Erzgebirge Aue – Rot-Weiss Essen 2:1 (SR: Tom Bauer)

Szene 1: Im Strafraum brachte der Ex-Erzgebirgler Clemens Fandrich Dimitrij Nazarov zu Fall. Schiedsrichter Tom Bauer gab nach kurzer Überlegung Elfmeter für die Hausherren. In den Bildern ist eine echte Berührung nicht zu erkennen. Aus meiner Sicht, liegt hier eher eine Schwalbe des Auers vor. Vom Ablauf für den Unparteiischen schwer zu erkennen. Fandrich mit dem langen Bein in Richtung des Auers, der dieses auch gut angenommen hat und gleich fiel. Dennoch für mich eher eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters. [TV-Bilder – ab 0:31 Minuten]

Szene 2: Nach gut einer halben Stunde, gab es wieder Elfmeter für die Aue! Aus der Distanz zog Marvin Stefaniak ab und traf im Strafraum den Arm von José-Enrique Ríos-Alonso. Der Innenverteidiger sah Gelb und der Schiedsrichter zeigte wieder auf den Punkt. Zwar steht der Arm vom Körper ab, allerdings drehte er sich weg. Hier muss man aber auch sagen, nach der geltenden Auslegung, ist das ein strafbares Handspiel, sobald der Arm waagegerecht ausgestreckt ist, ist es nach internationalen Maßstab ein strafbares Handspiel. Da durch Handspiel ein Torschuss unterbunden wurde, ist auch die gelbe Karte wegen des unsportlichen Handspiels korrekt. [TV-Bilder – ab 1:08 Minute]

Szene 3: Auch das ist für mich eine Fehlentscheidung. Im Strafraum der Erzgebirgler ging in der 38. Minute Isaiah Young zu Boden. Referee Bauer zeigte aber direkt an, dass ihm dieser Kontakt nicht ausreichend war. Den hätte man auch geben können. Selcek kam zu spät, berührte Young und der ging zu Boden. Wenn die Entscheidungen vorher schon eng pro Aue ausgelegt  werden, dann ist es eigentlich unclever auf der anderen Seite laufen zu lassen. Da passte die Zweikampfbewertung im Vergleich zum ersten Strafstoß für Aue nicht. [TV-Bilder – ab 1:39 Minute]

SV Elversberg – SV Meppen 2:2 (SR: Tobias Schultes)

Szene 4: Zunächst sah der eingewechselte Mittelfeldspieler des Tabellenführers in der 80. Minute Gelb, weil er einen schnellen Gegenangriff unterband. Nur fünf Minuten später war für Carlos Sickinger schon wieder Feierabend. Im Zweikampf mit Lukas Eixler traf er zwar den Ball, stieg aber auch riskant in den Mann. Das Einsteigen ist ansich schon gefährlich und rücksichtslos und die Dynamik ist bei dieser Grätsche recht hoch, dass er dann so deutlich den Ball spielt, ist dann eher vom Zufall abhängig. Die zweite gelbe Karte ist daher absolut angemessen. [TV-Bilder – ab 3:52 Minuten]

SpVgg Bayreuth – SV Waldhof Mannheim 1:3 (SR: Wolfgang Haslberger)

Szene 5: Zehn Minuten vor Schluss hatte Mannheim ganz ganz viel Glück, dass es keine Elfmeterpfiff gab. Ziereis hatte aus kurzer Distanz gegen Bartels den Ausgleich auf dem Fuß, doch er wurde im Abschluss von Niklas Sommer gehalten und bekam nicht genug Druck hinter den Ball. Diesen Elfmeter muss man geben. [TV-Bilder – ab 2:54 Minute]

Szene 6: „Des kannsd ned machen weil des geht echt ned!“ – frei nach dieser fränkischen Weisheit stieg Weber mit der offenen Sohle an der Seitenlinie ohne Rücksicht auf Verluste in die Wade von Adrian Małachowski ein und durfte vorzeitig zum Duschen. Korrekte Entscheidung! Der Ball war bei dieser Grätsche nicht spielbar, der Tritt hinten auf die Wade – und das vor den Augen des Assistenten. Schön blöd. [TV-Bilder – ab 3:15 Minute]

FC Ingolstadt 04 – SC Freiburg II 0:1 (SR: Eric Weisbach)

Szene 7: In der 13. Minute hatte Ingolstadts Rico Preißinger mächtig Dusel, dass er nicht früh aus dem Spiel genommen wurde. Völlig übermotiviert rutschte Preißinger im Mittelhardt Engelhardt in die Beine und war mit seiner fünften gelben Karte in der Saison noch gut bedient. Was in der ersten Einstellung noch relativ harmlos erschien, sah in den weiteren Einstellung schon deutlich heftiger aus. Er sprang mit dem gestreckten und offener Sohle fernab des Balles von hinten in der Freiburger. Dafür hätte er zwingend mit glatt Rot des Feldes verwiesen werden müssen. [TV-Bilder – ab 0:50 Minute]

Szene 8: Fünf Minuten spät erneut Preißnger im Mittelpunkt. Der verwarnte Preißinger streckte Wagner im Abwehrzeitrum mit einer Grätsche nieder und hätte damit die gelb/rote Karte sicher gehabt. Erneut ließ Referee Weisbach Gnade vor Recht ergehen und verzichtet auf den Platzverweis.  [TV-Bilder – ab 1:05 Minute]

Szene 9: Wenig später bremste Guttau einen Ingolstädter beim Gegenstoß indem er Kopacz unweit des Mittelkreises mit einem seitlichen Körpercheck zu Fall brachte. Dieses taktische Foul zog Gelb nach sich.  Vor der Pause spielte dann auch Guttau mit dem Feuer, indem er an der Mittellinie mit dem hohen linken Bein Neuberger im Gesicht traf. Hier wäre ebenfalls eine Gelb-Rote Karte möglich gewesen. [TV-Bilder – ab 1:20 Minute]

SV Wehen Wiesbaden – 1. FC Saarbrücken 0:2 (SR: Martin Paetersen)

Szene 10: Gegen Ende der erste Hälfte hatte Saarbrücken mächtig Glück, weil Benedict Hollerbach im Strafraum gefällt wurde. Schiedsrichter Petersen ließ weiterspielen. Schwierig zu sehen. Man könnte annehmen der Saarbrücker Gaus spielt mit seiner Grätsche den Ball weg. doch wie die Zeitlupe bewies, kam er zu spät und fällte Hollerbach elfmeterwürdig. Aber den Elfmeter muss er geben. [TV-Bilder – ab 1:55 Minute]

Borussia Dortmund II – SG Dynamo Dresden 1:3 (SR: Steven Greif)

Szene 11: Mit einem Trikotzupfer fernab des Balles brachte Antonios Papadopoulos seinen Gegner im Strafraum zu Fall. Der Referee gab die Gelbe Karte und zeigt auf den Punkt. Das ist ein Strafstoß, den man alleine wegen Dummheit geben muss. Auch gut von Greif, gesehen, da den Blick im Strafraum im Strafraum zu halten. Völlig korrekt entschieden! [TV-Bilder – ab 1:32 Minute]

Szene 12: Nach einer guten Kombination spielte Jakob Lemmer von der rechten Seite in die Mitte und wurde nachdem der Ball lange weg war, von Tom Rothe umgeholzt. Da hätte es eigentlich den zweiten Strafstoß für Dynamo geben müssen. [TV-Bilder – ab 3:34 Minute]

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Dieter Doerich

    wie der lacht dann weiß man doch das er aue gewinnen lassen wolte oder er hat auf aue gewettet

    1. Andreas Guffart

      Ich glaube da nicht dran, dass gewettet wurde oder es absichtlich passiert. Das Niveau der Schiedsrichter wird leider immer schlechter.

  2. Harald van Eickelen

    Bei den Spielleitungen, der Schiedsrichter ist keine klare Linie, bei vielen Entscheidungen zu erkennen. Auch sind die Schiedsrichter nicht berechenbar in ihrer gesamten Spielleitung.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.