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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 30. Spieltag | 3. Liga

Während Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich das Topspiel in Dresden sehr gut leitete, hatte Fabienne Michel beim nicht gegebenen Elfer ein schlechtes Stellungsspiel und erkannte das klare Foul nicht. Ansonsten zeigten die Unparteiischen gute Leistungen, wenn auch die ein oder andere Fehlentscheidung unterlief. 

Von: Felix Stark

Mit dem Siegtreffer für Mannheim +++ den Platzverweisen in Dresden, Aue und Halle +++ der gelben Karte für Luca Bazzoli +++ den nicht gegebenen Elfmetern in Lübeck und Halle sowie dem Abseitstor in Aue.

 SV Waldhof Mannheim – DSC Arminia Bielefeld 1:0 (SR: Wolfgang Haslberger)

Szene 1: Samuel Abifade traf zum Mannheimer Führungstor, zuvor traf allerdings Terrence Boyd Christopher Lannert mit dem Ellenbogen im Gesicht. Schiedsrichter Wolfgang Haslberger erkannte dieses Vergehen allerdings nicht. Es hätte damit zuvor einen Freistoß für Bielefeld geben müssen und der Führungs- und Siegtreffer hätte nicht zählen dürfen. [TV-Bilder – ab 01:50 Minuten]

Dynamo Dresden – SSV Ulm 0:0 (SR. Patrick Ittrich)

Szene 2: Der bereits verwarnte Romario Rösch kam gegen Jakob Lemmer zu spät und erhielt von Schiedsrichter Patrick Ittrich die gelb-rote Karte. Richtige Entscheidung, da Lemmer auf der Außenbahn freien Weg vor sich gehabt hätte und damit ein aussichtsreicher Angriff gestoppt wurde. [TV-Bilder – ab 01:20 Minuten]

Szene 2: Kevin Ehlers schlug am Ball vorbei und hielt dann den durchgebrochenen Leonardo Scienza am Trikot fest. Da der Ulmer eine klare Torchance inne hatte, zeigte Schiedsrichter Ittrich dem Dresdner die glatt rote Karte. Unstrittige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 01:57 Minuten]

TSV 1860 München – SC PreußenMünster 1:2 (SR: Nico Fuchs)

Szene 3: Luca Bazzoli grätschte Fynn Lakenmacher rüde um und erhielt hierfür die gelbe Karte. Schiedsrichter Nico Fuchs besprach sich recht lange mit Assistent Luca Marx und signalisierte dem Münsteraner dann, dass er beim nächsten Foulspiel sofort den Platzverweis erhalten würde. Das war ein Grenzfall, den man in beide Richtungen entscheiden kann. Bazzoli traf seinen Gegner hier mit dem angewinkelten Nachziehbein und der Ball war noch in der Nähe. Dagegen lag eine hohe Intensität vor. Fuchs wählte hier eine gute Einstufung der Szene, dass das Münchener Lager eine andere, durchaus mögliche Bewertung bevorzugt hätte, ist allerdings auch gut verständlich. Bazzoli will zum Ball, der noch in der Nähe ist. Die Dynamik und Intensität ist aber extrem hoch, sodass Raum für Rot da wäre. Bei sachlich nüchterner Betrachtung war es aber kein Treffer mit der Sohle, sondern mit dem Spann. Ja von hinten mit Intensität, aber eben noch kein rotwürdiger Treffer. Eine gelbe Karte mit einer letzten Ermahnung ist für dieses Vergehen besser, aber Rot wäre möglich. [TV-Bilder – ab 0:26 Minuten]

VfB Lübeck – SSV Jahn Regensburg 1:0 (SR: Fabienne Michel)

Szene 4: Niklas Kastenhofer verfehlte im eigenen Strafraum den Ball und traf bei seinem Klärungsversuch nur Gegenspieler Oscar Schönfelder. Schiedsrichterin Fabienne Michel ließ das Spiel weiterlaufen. Hier hätte es allerdings Strafstoß für Regensburg geben müssen. [TV-Bilder – ab 1:55 Minuten] 47:20)

Erzgebirge Aue – Viktoria Köln 2:1 (SR: Cristian Ballweg)

Szene 5: Andre Becker traf zur vermeintlichen Kölner Führung, Assistent Marcel Rühl sah allerdings eine Abseitsposition des Torschützen. Anhand der vorliegenden TV-Bilder sah das aber nach einer Fehlentscheidung aus. [TV-Bilder – ab 1:11 Minuten]

Szene 6: Luca Marseiler schlug nach einem Abseitspfiff den Ball weg. Schiedsrichter Cristian Ballweg zeigte dem Kölner die gelb-rote Karte. Richtige Entscheidung, etwas mehr Überzeugung bei der Präsentation wäre allerdings von Vorteil gewesen. So sah es aus, als hätte er erst nach Belagerung durch die Auer entschieden. [TV-Bilder – ab 1:20 Minuten]

Hallescher FC – SC Freiburg II 2:2 (SR: Mario Hildenbrand)

Szene 7: Tunay Deniz wurde im Freiburger Strafraum von seinem Gegenspieler zu Boden gezogen, Schiedsrichter Mario Hildenbrand gab den fälligen Strafstoß für Halle allerdings nicht. Im Gegenzug brachte Lucas Halangk seinen Gegenspieler rüde zu Fall und wurde dafür zurecht verwarnt. Daraus entstand ein Rudel, in Folge dessen Julian Stark die rote Karte sah. Er traf Niklas Landgraf mit dem Ellenbogen im Gesicht, wollte dabei aber nur zum Ort des Geschehens laufen und hatte überhaupt nicht vor, irgendeinen Schlag durchzuführen. Das ist eine gelbe Karte, aber auch nur aus dem Grund, weil er nicht zusätzlich zum Ort des Foulspiels laufen darf, um Ärger zu machen. Der Ellenbogenkontakt war ein reines Versehen, sodass sowohl der ausgebliebene Strafstoß, als auch die rote Karte, eine Fehlentscheidung waren. [TV-Bilder – ab 3:00 Minuten] bzw. das Foulspiel ab 01:47:43 Minute.

FC Rot Weiss Essen – Borussia Dortmund II 4:0 (SR: Michael Bacher)

Szene 8: Über rechts nahm Obuz einen langen Ball gut an Aning vorbei an, ließ auch noch Papadopoulos stehen und zog so in den Strafraum. Dort legte er ab, wurde dabei aber von Pfanne umgeräumt. Schiedsrichter Bacher gab Elfmeter für Essen! Der Pfiff ging vollkommen in Ordnung. [TV-Bilder – ab 2:45 Minuten]

Quelle: ig-schiedsrichter/fs

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Wolfgang Plonner

    Die Einstufung des Fouls beim Spiel 1860 gegen Münster ist nicht zu verstehen. In dieser Saison wurden drei Spieler von 1860 München mit glatt rot vom Platz gestellt. Keines dieser Fouls war härter als das Einsteigen des Münsterer Spieler. Hier wird immer wieder mit unterschiedlichem Maß gemessen. Mir fehlt hier einfach eine Linie.

    1. Felix Stark

      Wolfgang Plonner, Die rote bei Frey eher aufgrund unsportlichen Verhaltens. Das war nicht da Mörderfoul, allerdings hat er wie erwähnt keine Chance auf den Ball und es ihm gerade darauf ankommt, den Gegner gezielt umzutreten.

      Bazzoli will zum Ball, der noch in der Nähe ist. Die Dynamik und Intensität ist aber extrem hoch, sodass Raum für Rot da wäre, aber nicht wirklich zwingend.

  2. Wolfgang Plonner

    Verzeihung aber Bazzoli kommt mit einer ähnlichen Geschwindigkeit wie Frey abgerutscht. Während Frey dann noch versucht zurück zu ziehen geht es hier mit voller Geschwindigkeit und Beine voraus in Lackenmacher. Auch sehe ich keine Möglichkeit wirklich den Ball zu spielen. Und in der einen Szene drei Spiele Sperre und in der anderen nur gelb. Wo ist da die Verhältnismäßigkeit. Auch bei Steinhardt s roter Karte sind Intensität und Trefferbild nicht so eindeutig wie in dieser Szene.
    Verzeihung, verstehe hier die Argumentation nicht.

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