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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen | Europa League

Zwei turbulente Europa League-Halbfinalspiele boten eine Menge Material für eine ausführliche Analyse. Es geht um fünf Strafraumszenen und zwei Platzverweise.

Von: Felix Stark; diese Analyse stellte die erlebte Sicht des Autors dar. 

FC Villareal 2:1 FC Arsenal (SR: Artur Soares Dias)

Raul Albiol stellte Pepé im eigenen Strafraum ein Bein, was den Strafstoßpfiff von Schiedsrichter Artur Soares Dias zur Folge hatte. Allerdings schaltete sich VAR Joao Pinheiro ein, denn Pepé nahm den Ball mit dem Arm mit. Man sieht im Video recht gut, dass Soares Dias die Sicht verdeckt war, jedoch kann so eine Situation auch schneller gelöst werden. Wenn nicht durch die Offiziellen auf dem Feld, dann zumindest durch den VAR in einer wirklich klaren Situation. [TV-Bilder]

Dani Ceballos trat Daniel Parejo auf den Fuß und erhielt dafür die gelbe Karte. Völlig zu Recht gab es dafür die gelbe Karte, welche für den bereits verwarnten und aufs letzte angezählten Ceballos den verdienten Platzverweis bedeutete. [TV-Bilder]

Manu Trigueros brachte Bukayo Saka im eigenen Strafraum zu Fall, was den nächsten Strafstoßpfiff zur Folge hatte. Hier lag Soares Dias aber daneben, denn Trigueros stand einfach nur, während Saka den Kontakt suchte. Dennoch war es korrekt, dass VAR Pinheiro wegblieb, denn es war nicht die den Anforderungen genügend, klare Fehlentscheidung. [TV-Bilder]

Etienne Capoue rutschte in Saka hinein und erhielt ebenfalls seine zweite Verwarnung. Korrekte Entscheidung von Soares Dias, der dann Capoue die gelb-rote Karte auf der Trage zeigte. Eigentlich nicht ganz richtlinienkonform, in einer erhitzten Atmosphäre aber wohl besser, als erst den Spielführer zu holen und möglicherweise weitere Baustellen aufzumachen. [TV-Bilder]

Granit Xhaka bekam den Ball im eigenen Strafraum an die Hand, was Villareal natürlich zu den mittlerweile zur Gewohnheit aufgestiegenen Handspielforderungen nutzte. Allerdings war dieser Handkontakt eindeutig nicht strafbar, da Xhaka einfach nur aufstand und nichts unnatürliches, bzw. strafwürdiges tat. [TV-Bilder]

Manchester United 6:2 AS Rom (SR: Carlos del Cerro Grande)

Paul Pogba grätschte in eine Hereingabe und bekam den Ball an die erhobene Hand. Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande ließ sich lange Zeit und entschied, wohl auf Hinweis von Assistent Roberto Alonso Fernández, auf Strafstoß. VAR Alejandro José Hernàndez Hernàndez prüfte die Szene, da Pogba den Ball kurz mit dem Oberschenkel berührte. Jedoch lag hier kein Spielen des Balles vor. Vielmehr verbreiterte Pogba seine Körperfläche so deutlich, dass es hier nur Strafstoß geben konnte. Der strenge Ausschluss nach vorheriger Berührung durch ein eigenes Körperteil wäre hier nicht passend. [TV-Bilder]

Chris Smalling grätschte ebenso, wie Gegenspieler Edinson Cavani am Ball vorbei, konnte dann aber nicht mehr bremsen und beförderte den Angreifer aus dem Spielfeld heraus. Durchaus ungewöhnlicher Strafstoß, welcher hart anmutete, da Smalling die Beine am Ende gar noch anwinkelte. Andererseits war dies auch eine wirklich schwache Abwehraktion. In jedem Falle eine absolut vertretbare Entscheidung vom spanischen Referee. [TV-Bilder]

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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