Die Frauen von Eintracht Frankfurt gewannen am Abend mit 2:1 gegen den SC Freiburg, doch die Schiedsrichterinnen-Problemdiskussion bekam leider wieder neue Nahrung.
Szene 1: Nach der Eintracht-Führung von Martinez mitte der ersten Hälfte, legten die Gastgeberinnen nach der Pause aus einer Abseitsposition nach. Verena Hanshaw traf gegen ihren Ex-Verein zum 2:0. Ihr Abschluss aus der zweiten Reihe landete mit Hilfe des Innenpfostens im Tor. Reuteler stand aber im Blickfeld von Torhüterin Borggräfe, weshalb der Treffer nicht hätte gelten dürfen. Einen Videobeweis gibt es nicht. Das hätte das Schiedsrichterinnenteam aber auch alleine sehen können, denn die Nr. 14 stand recht deutlich erst passiv, dann aktiv in der verbotenen Zone und Fabienne Michel hatte zentral zur Situation einen recht guten Blickwinkel. [TV-Bilder – ab 1:40 Minute]
Szene 2: In der 70. Minute blockte Doorsoun einen Schuss von Campbell im eigenen Strafraum mit dem linken Arm, die Freiburgerinnen forderten Strafstoß, doch ein Pfiff blieb von Schiedsrichterin Fabienne Michel aus. Zwar ist der Arm vor dem Körper angelegt, aber da hier ein Torschuss geblockt worden ist, ist das Handspiel unmittelbar davor aus meiner Sicht als strafbar zu bewerten.
Szene 3: Mit der letzten Aktion bekamen die Freiburgerinnen in der fünften Nachspielzeitminute einen Eckstoß zugesprochen. Diese Eingabe zappelte im Netz der Hausherren und es wäre der Ausgleich gewesen. Offenbar war der Ball aber schon im Toraus, weshalb der Treffer nicht zählte. Aus den Kamerabildern konnte man es aber nicht auflösen.
Theresa Merk vom SC Freiburg äußerte sich am Sky-Mikro so:
Für mich ist das völlig eindeutig. Es gab heute meiner Meinung nach zwei ganz klare Fehlentscheidungen, die uns entscheidend um das Ergebnis bringen. Das ist auf dem Niveau, bei solchen Spielen einfach nicht zu akzeptieren. Da muss die Schiedsrichterleistung besser sein. solche Sachen nicht zu sehen oder den Handelfmeter nicht zu geben, ist meiner Meinung nach inakzeptabel. Interessant finde ich dann, dass der Ausball dann gesehen wird. Ich kann es nicht beurteilen, aber natürlich hätten wir uns gewünscht, dass die Fahne unten bleibt. Und dann wäre es das verdiente 2:2 gewesen.
Fazit: Fabienne Michel zeigte ansich eine gute Leistung. Nicht allzu kompliziert zu leiten hatte das Geschehen durch ihre natürliche Ausstrahlung souverän im Griff. Jedoch bleiben zwei klare Fehler am Schiedsrichterteam und eine fehlende gelbe Karte hängen, die es nach der eher kleinlichen Linie hätte geben müssen.
Ich bin kein Schiedsrichter. Ich hätte auf Grund des vorhanden Bild- und Videomaterials aber auch auf Tor entschieden. Denn eigendlich greift Reuteler nicht aktiv ins Spiel ein. Sie spielt den Ball nicht als letztes, das macht Steuerwald. Sie behindert dabei Steuerwald auch nicht, sie steht einen Meter hinter ihr. Behindert sie die Sicht von Borgräfe entscheidend? Nicht wirklich. Die entscheidende Sichtbehinderung bei der Ballabgabe macht nämlich Freiburgs Steuerwald selber. Steuerwald ist dabei der entscheidene Faktor. Währe sie dabei nicht anwesend, würde die Sache ganz anders aussehen.