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Bayern bringt 1:0 Sieg in Paris über die Zeit

Die Bayern gewinnen das Hinspiel in Paris mit 1:0. Kingsley Coman erzielte den Treffer für die Münchner in der 53. Minute nach einer starken Phase des deutschen Rekordmeisters. In den letzten fünfzehn Minuten drückte PSG auf den Ausgleich, doch die halbautomatische Abseitserkennung schlug beim vermeintlichen Ausgleich durch Mbappe zu. Benjamin Pavard sah in der Nachspielzeit zurecht für ein taktisches Foul die gelb-rote Karte. Beim Parallelspiel in Mailand fehlte jedoch ein klarer Platzverweis nach einem brutalen Foul von Romero. 

Die Partie wurde vom englischen FIFA-Schiedsrichter Michael Oliver geleitet. Ihm assistierten Stuart Burt und Simon Bennett. Als vierten Offiziellen teilte die UEFA Andrew Madley ein. Im Videoassist-Center in Nyon fungierte der Pole Tomasz Kwiatkowski mit dem Engländer Stuart Attwell.

Die Bayern starteten von Anfang an dominant und mit viel Ballbesitz in die Partie. PSG zog sich etwas zurück und wollte kontern. Doch auch da waren Akteure wie Cancelo oder Sane am Ende schneller und konnten ihre Gegenspieler jeweils noch ablaufen. Schiedsrichter Oliver hatte mit einem sehr fairen Spiel in der ersten Halbzeit keinerlei Probleme und die volle Akzeptanz. Kleiner Fehler waren allerdings dabei. Pavard gab einmal Neymar mit dem Ellbogen am Kinn eine mit. Hier hatte es mindestens eine direkten Freistoß und eine Ermahnung von Pavard geben müssen. Oliver ließ jedoch weiterspielen und trottete danach sichtlich genervt zum theatralisch am Boden liegenden Neymar zurück. Pavard sah seine Verwarnung kurz darauf für ein weiteres Foul. Hier macht es am Ende die Summe. Allerdings hätte bei dieser Linie auch Hakimi eine gelbe Karte sehe können, als er Musiala am eigenen Strafraum bei einem aussichtsreichen Angriff der Bayern durch einen Check zu Fall brachte. Hier spricht für mich mehr für eine Verwarnung als „nur“ für einen Freistoß. Sonst passte ein Großteil der Entscheidungen. Zu kritisieren ist noch ein den Bayern zu unrecht verweigerter Eckball in der 30. Minute.

Insgesamt hatten die Bayern bis zur Pause die einzigen richtigen Chancen in der Partie, auch wenn auch sie sich sehr schwer taten ab 30 Meter vor dem gegnerischen Tor. Kimmich hatte den besten Abschluss kurz vor der Halbzeit. Der Ball wurde nach einem schön herausgespielten Bayern-Angriff zunächst von den Gastgebern geklärt und im Anschluss schoss Kimmich gefährlich Richtung linkes Eck. Ein Pariser Verteidiger lenkte den Ball noch leicht zentral ab in die Arm des nach links hechteten Donnarumma im PSG-Tor. Glück gehabt!

Nach der Pause hatte Pavard Glück, dass er für sein Foulspiel auf der Außenbahn bei einem Angriff der Gastgeber nicht seine zweite Verwarnung sah. Da Upamecano allerdings direkt daneben stand und daher wohl eher noch kein aussichtsreicher Angriff vorlag. Gelb-Rot wäre in der Szene auch zu viel des Guten gewesen. Michael Oliver bewies hier sinnvolles Fingerspitzengefühl. In der 53. Minute fiel dann endlich der erste Treffer der Partie! Die Bayern gingen nach einer Flanke vom eingewechselten Davies durch Coman in Führung. Der Finaltorschütze von 2020 schlug wieder zu und erzielte diesmal wieder das wichtige 1:0 für die Bayern. Der Schuss wäre allerdings haltbar gewesen. In der 57. Minute war es dann schließlich so weit. Der angeblich wie vorher angekündigt verletzte Superstar Mbappe wurde für Carlos Soler eingewechselt. Doch von PSG sahen die Zuschauer im Prinzen-Park erstmal sehr wenig. Die Bayern drückten auf das zweite Tor und hatten durch Pavard nach einem Eckball und Choupo-Moting zuvor weitere Großchancen. Ein Schuss von Choupo-Moting landete am rechten Kreuzeck vom Tor von Donnarumma, der den Schuss aus wenigen Metern exzellent noch leicht, aber entscheidend abwehren konnte. Es begann die spannendste Phase der Partie! Können die Bayern das 2:0 erzielen oder gelingt PSG vielleicht er unverdiente, aber effektive Ausgleich doch noch?

In der 70. Minute sah Kimpembe für ein Foul auf der Außenbahn gegen Coman vollkommend zurecht die zweite gelbe Karte der Partie. Und dann wäre der Ausgleich fast gefallen. Mbappe zog über die linke Seite auf das Tor von Yann Sommer. Der Schweizer-Schlussmann der Bayern konnte den Abschluss mit dem Kopf parieren und so die Bayern vor einem Gegentreffer bewahren. Wahnsinnsparade! Beim Nachschuss von Neymar stand Mbappe dann mehr als deutlich im Abseits. Der „Treffer“ zählte zurecht nicht. Doch dann fiel in der Ausgleich in der 82. Minute durch Mbappe. Vermeintlich, denn Vorbereiter Mendes stand beim Pass eine Fußspitze im Abseits. Videoassistent Kwiatkowski meldete sich bei Oliver und ließ den Treffer zurecht aberkennen. Da schlug die halbautomatische Abseitserkennung zugunsten der Bayern zu.

Doch die Partie blieb absolut heiß und PSG drang auf den Ausgleich. Neymar sah dann in der 86. Minute zurecht die gelbe Karte für ein rücksichtsloses Foul an Kimmich. Die Bayern zogen sich nun weitergehend zurück und wollten das 1:0 mit ins Rückspiel nehmen. Nach der 88. Minute hatten die Bayern durchgehend den Ball, bis Davies in einem Zweikampf in den Pariser Strafraum einziehen wollte. Oliver entschied taktisch auf Foul für PSG. Wenn dann wäre hier jedoch ein Pfiff für die Münchner gerechtfertigt gewesen. In der zweiten Minute der vierminütigen Nachspielzeit foulte Pavard Messi am eigenen Strafraum. Er kam einen kleinen Ticken zu spät und so war es ein Foul und damit aufgrund der Spielsituation auch die zweite gelbe Karte für den Franzosen. Korrekte Entscheidung von Oliver!

Fazit: Eine insgesamt gute Leistung von Michael Oliver in einem normal zu leitenden Spiel. Der Engländer hielt sich unauffällig im Hintergrund und traf in der Summe die wichtigsten Entscheidung absolut nachvollziehbar. Kleinere Mangel lagen insbesondere in der ersten Halbzeit vor. Die schadeten seiner Akzeptanz allerdings nicht, sodass hier noch von einer guten Leistung gesprochen werden kann.

AC Milan – Tottenham Hotspurs 1:0 (SR: Sandro Schäfer)

In der 48. Minute gab es hier einen großen Aufreger, als Christian Romero von den Spurs Tonali vom AC Milan hart foulte. Dabei traf er seinen Gegenspieler in einem äußerst intensiven Zweikampf von vorne mit der offenen Sohle und durchgestrecktem Bein am rechten Fuß. Tonali musste im Anschluss lange behandelt werden, Romero riskierte hier in jedem Fall eine Verletzung des Gegenspielers und hätte hier des Feldes verwiesen werden müssen. Die Verwarnung ist vor allem aufgrund der in der Normalgeschwindigkeit deutlich werdenden Intensität zu wenig. Dass er ihn „nur“ von vorne hart traf, ist erstmal kein entkräftendes Argument bei der hohen Dynamik und Intensität des Foulspiels. Die in Kombination mit dem Treffer mit der offenen Sohl und dem durchgestreckten Bein erfordert hier meiner Meinung nach einen Feldverweis auf Dauer. Ein Eingriff vom deutschen Videoassistenten Marco Fritz wäre angemessen gewesen. Am Ende ist es wohl die international hohe Eingriffsschwelle, die ihn hier von einer On-Field-Review-Empfehlung abhielt.

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