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Bayern zaubert nach der Pause

(red/ss) Die Bayern bleiben dank einer fulminanten Aufholjagd gegen den Tabellensiebzehnten aus Mainz Tabellenführer. Im Heimspiel des Rekordmeisters gingen die Gäste in der ersten Halbzeit durch Burkhardt und Hack mit 2:0 in Führung, nach der Pause dominierte die Münchner die Partie und konnte zunächst dank der Treffer von Kimmich (50.) und Sane (56.) ausgleichen. In der 65. Minute wurde ein Eigentor von Barreiro aufgrund einer Abseitsstellung von Davies im Vorfeld durch den VAR aberkannt. Doch die Bayern machten weiter und drehten die Partie durch den Treffer von Süle in der 70. Minute. Ein Doppelpack von Lewandowski (76. und 83.) sorgte für den 5:2 Endstand. 

Von: Simon Schmidt.

Das letzte Spiel des 14. Bundesligaspieltags leitete Markus Schmidt aus Stuttgart. Ihm assistierten Christof Günsch und Dominik Schaal. Als Vierter Offizieller wurde Thorsten Schiffner eingeteilt. In Köln beobachtete Frank Willenborg mit Christian Fischer das Geschehen in der Allianz Arena.

Die Bayern hatte zu Beginn die Spielkontrolle, schafften es aber in den ersten Minuten nicht zu einer Chance zu kommen. Die gelang in der 5. Minute aber den Mainzer. Burkhardt kam hinter die sehr hoch stehende Abwehrkette der Bayern und stürmte bedrängt von Alaba und Boateng auf Neuer zu. Der Welttorhüter konnte den Abschluss mit Mühe parieren. Kurze Zeit später hatte Sane die erste gute Chance für die Bayern. St. Juste konnte den Ball im 5-Meterraum blocken, bevor ihn Keeper Dahmen auf der Torlinie aufnehmen konnte. Markus Schmidt schaute auf seine Uhr und die meldete kein Tor. Korrekt, den der Ball war nicht hinter der Linie. Die Bayern hatten in weiteren Spielverlauf öfter den Ball, taten sich aber unmittelbar vor dem gegnerischen Tor durchaus schwer. Der Underdog aus Mainz trat selbstbewusst in der Allianz Arena auf. Nach guten 26 Minuten hatte Tolisso bisher die beste Chance in der Partie, als er zentral ca. 6 Meter vor dem Tor freigespielt wurde und dann aber nur eine Rückgabe auf das Tor vom Mainzer Schlussmann Dahmen brachte. Schmidt hatte in der ersten halben Stunde nicht allzu viel zu tun, nahm aber klare Foulspiele gut raus und ließ insgesamt einiges laufen.

In der 32. Minute gingen die Mainzer dann plötzlich in Führung durch Burkhardt. Doch nach dem Treffer gab es sofort Proteste, Schmidt verteilte wegen Reklamieren eine gelbe Karte gegen Jerome Boateng, der unmittelbar vor dem Treffer vom Torschützen in der Luft angegangen wurde. Der Bayer ging daraufhin zu Boden, Burkhardt lief alleine auf Neuer zu und machte das 0:1. Der Rekordmeister lag damit zum achten Mal in Folge mit 0:1 in Rückstand. Insgesamt ist der Einsatz durchaus grenzwertig, Burkhardt geht nicht auf den Ball, sondern dann auf den „in der Luft stehenden“ Gegenspieler. Trotzdem war der Einsatz mit dem Körper noch im Rahmen, der Ellbogen leicht draußen. Eine Ermessensentscheidung! Da Schmidt die Szene auf dem Platz bewertete und wohl korrekt wahrnahm, empfahl VAR Frank Willenborg auch kein On-Field-Review. Die Linie vom Schiedsrichter hat sich schon ein paar Minuten vorher in der Partie angedeutet und wurde auch im Anschluss fortgesetzt.

Die Münchener setzten die Partie wieder mit viel Wut im Bauch fort. Lewandowski konnte aber die Chance auf den postwendenden Ausgleich in der 36. Minute nicht nutzen. Ganz im Gegenteil die Bayern machten Fehler im Aufbauspiel, sodass Neuer in der 40. Minute wieder glänzend gegen Quaison parieren musste. Ein ganz starker Auftritt von den Mainzern in der Allianz Arena. Und die belohnten sich vor der Pause gleich doppelt. Nach einem korrekten Freistoß aus guten 35 Metern kommt Alexander Hack zum Kopfball und macht das 2:0 für den FSV!  Nach (nur) einer Minute Nachspielzeit ging es mit diesem Spielstand in die Kabinen.

 

Trotz zwei Wechseln bei der Bayern setzte sich der Trend aus der ersten Halbzeit erstmal nach der Pause fort. Die Bayern haben öfter den Ball sind aber offensiv zu umkreativ und machen zu viele individuelle Fehler. In der 47. Minute musste Neuer einmal mehr Weltklasse gegen Latza aus kurzer Distanz parieren. In der 50. sind es dann aber die Bayern, denen der Anschlusstreffer durch Kimmich gelingt. Mainz reklamiert Handspiel im Vorfeld bei Gnabry, der bekam den Ball aber an die Schulter, sodass das 2:1 zählte. Die Münchner wurden daraufhin immer besser und spielsicherer. Wenige Minuten später bekam Sane den Ball von Kimmich unmittelbar vor dem Tor nicht kontrolliert und verpasste zunächst die Chance auf das 2:2. Zwei Minuten später bekam er die und nutze mit einer klasse Aktion ein bisschen zu viel Platz vor dem Strafraum der Gäste. Sane bekam den Ball von Kimmich auf die rechte Außenbahn und zog dann in Arjen Robben Manier in die Mitte. Der Schuss landete unhaltbar für Dahmen unten im langen Eck. Doch die Mainzer gaben trotz der frühen Rückkehr der Bayern nicht auf. In der 58. Minute landete ein Schuss von Quiason am Aluminium. Die riesen Möglichkeit auf die erneute Führung gegen Bayern, die jedoch defensiv stabiler wurden. 2 Minuten später gab Schmidt Gelb für Boetius nach einem Foul gegen Süle, diese Verwarnung war bei der bisher angewandten Linie etwas hart. Und dann war der Ball schon wieder im Tor der Mainzer. Davies dribbelte sich bis zur Grundlinie durch und spielte dann in die Mitte zu Sane, der allerdings gar nicht an den Ball kam, weil Barreiro reinrutschte und den Ball im eigenen Tor versenkte. Alles schien klar doch dann meldete sich VAR Frank Willenborg wegen einer sehr knappen Abseitsstellung von Davies. Der Treffer wurde korrekterweise aberkannt.

Die Bayern gaben nicht auf und wollten jetzt die Führung mehr als die Mainzer. Nach einem Eckball in der 70. Minute prallt der Ball zu Süle, der ins lange Eck zum 3:2 abschloss. Dieses Mal gab es absolut nichts am Treffer zu bemängeln. Wenig später zeigte Schmidt auf den Punkt. Gnabry wurde sehr deutlich von Barreiro im Strafraum gelegt und verletzte sich trotz eigenem Abspringen dabei. Hier liegt eindeutig ein rücksichtsloses Foulspiel vor. Die gelbe Karte zeigte Schmidt in dieser Situation leider nicht. Lewandowski verwandelte den Elfmeter gekonnt zum 2:4. Nach dem Treffer war klar, Gnabry muss aufgrund des Foulspiels ausgewechselt werden. Durch das vierte Tor der Bayern war ein bisschen die Luft aus der Partie. In der 83. Minute machte Lewandowski ein weiteres Tor auf sehr gute Vorarbeit von Thomas Müller. In der Nachspielzeit forderten die Bayern erneut Elfmeter. Kimmich wurde an der Torlinie getreten, nachdem er den Ball schon abgegeben hatte. Schmidt lies weiterlaufen und auch VAR Frank Willenborg griff nach kurzem Check nicht ein. Hier wäre ein Strafstoß sicherlich angemessen gewesen. Am Ende blieb es nach den 2 Minuten Nachspielzeit beim 5:2 Heimsieg für die Bayern gegen den FSV Mainz 05.

Fazit: Eine mangelhafte Leistung von Markus Schmidt in einem normal zu leitenden Spiel. In der ersten Halbzeit wurde seine Linie dem Spiel entsprechend immer weiter, in der zweiten Halbzeit wich er jedoch ein paar mal davon ab und hatte vor allem bei den gelben Karten keine klare Linie drin. Der Strafstoß in der 74. Minute war eindeutig und wurde korrekterweise gegeben. In der Nachspielzeit wurde eine Szene im Mainzer Strafraum ungünstig bewertet. Hier wäre ebenfalls ein Strafstoß für die Bayern berechtig gewesen.

 

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Hillebrand

    Hallo,

    wie wird bei einer solchen mm-Entscheidung beim Abseits eigentlich gewährleistet, dass tatsächlich im Moment der Ballabgabe (Ball berührt den Fuß nicht mehr) angehalten wird?
    Man bräuchte ja Streng genommen eine Kameraperspektive die „Luft“ zwischen Ball und Fuß zeigt, um hier auch so genau zu sein wie mit der Linie. Denn hier entscheidet ja der VAR (also ein Mensch) und dass hier unterschiedliche Annahmen sind, wann DER richtige Zeitpunkt war ist menschlich. Das kann den ein oder anderen cm an der Abseitslinie ausmachen.
    Hier bin ich noch immer ein Freund der „im Zweifel für den Stürmer-Auslegung“.

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