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Der Videobeweis macht die Sache gerechter

Frankreich gewinnt mit 2:1 ein kurioses WM-Gruppenspiel gegen Australien. Videobeweis, Elfmeter und Torlinientechik war heute alles dabei.

Die Entscheidung nach Videobeweis auf der Leinwand. [Quelle: refsix/instagram]
Die Anfangsphase war geprägt von vielen kleinen versteckten Foulspielen. Der Uruguayer sah alles richtig. Nach einem Milligan-Foul trat Pogba den Freistoß aus 25 Metern von halblinker Position direkt auf das Tor, zielte aber zu zentral, Ryan war auf dem Posten. Die erste Verwarnung für Bundesligaprofi Mathew Leckie war eine „Summenkarte“. Nach mehreren wiederholten Foulspielen stand Leckie mit einem Foulspiel an Hernández wieder im Mittelpunkt – diesmal gab’s Gelb.

Nach etwas mehr als 20. Minuten kam Frankreichs Dembelé mit Tempo über die linke Außenbahn und fädelte bei Sainsbury ein. Er wollte den Strafstoß, indem er sich in Strafraum fallen ließ, doch der Unparteiische hatte die Situation im Blick und ließ weiterspielen. Zwar war dann doch auch etwas Körper mit im Spiel, doch, wie auch Kommentator Bela Rethy so schön sagte, „spielen wir hier kein Schach, wo jeder Einsatz ein Foul ist“. Weiterspielen hier absolut in Ordnung.

Viele körperbetonte Zweikämpfe, oft auch über der Grenze des Erlaubten, machten den Franzosen das Leben richtig schwer und das Spiel wurde dadurch zerfahren. Viele Fouls prägten das Geschehen. Das spricht eher dafür, dass Australien es schaffte, das französische Spiel zu zerstören. Deschamps konnte das nicht gefallen.

Der bereits verwarnte Hertha-Profi Leckie hatte nach 50 Minuten Glück, dass er nach dem Armeinsatz nicht mit Gelb/Rot des Feldes verwiesen wurde. Der Video-Assistent schaute es sich an, ob beim Ellenbogenschlag ein rotwürdiges Vergehen vorlag. Ich meine, hier wurde der Arm als Werkzeug eingesetzt, demzufolge hier Gelb/Rot. Cuncha bei seiner ersten WM-Teilnahme mit einer großzügigen Linie und demzufolge gerade noch erklärbar. Bei Gelb(/Rot) darf der VA nicht eingreifen.

Elfmeter nach Videobeweis: Erstmals konterten die Les Bleus über Kanté durchs Zentrum. Sein Steckpass in die Schnittstelle fand Griezmann, doch Risdon grätschte dazwischen und spielte in der Realgeschwindigkeit eigentlich den Ball. Dennoch wird der Video-Beweis bemüht. Und dieser war goldrichtig. Die Zeitlupe belegte tatsächlich, dass Risdon nicht den Ball traf, sondern nur den Mann. Absolut korrekt entschieden und ein sehr gut einsetzter Videobeweis bei dieser Weltmeistermeisterschaft. Der Sünder bekam zusätzlich noch die Gelbe Karte verpasst.

Dann überschlugen sich die Ereignisse! Erst wurde Griezmann gefoult und verwandelte den berechtigten Strafstoß sicher. Und nur wenig später ist Umtiti von allen guten Geistern verlassen und beging ein dämliches Handspiel im eigenen Sechzehner. Handelfmeter korrekt, nur hier fehlte die Verwarnung. Absicht ohne Bedrängnis eines Zweikampfes, und Verhinderung einer Torchance. So war innerhalb von vier Minuten wieder alles in der Reihe – nur, dass Tore gefallen sind.

Vierzehn Minuten vor Schluss brachte Corentin Toliso Jurić taktisch zu Fall und unterband in der eigenen Hälfte eine erstklassige Konterchance. Gelb ist korrekt.

Tor für Frankreich! Was für eine kuriose Szene! Ein Pass in die Spitze ist eigentlich zu weit für den durchstartenden Pogba. Der hielt trotzdem seinen Fuß rein und überwand Ryan aus 18 Metern mit einem ganz krummen Lupfer. Das Leder sprang von der Latte ganz knapp hinter die Linie und dann in die Arme des Schlussmannes. Die Torlinientechnik schlug aber an: Das Ding war drin! Knapper konnte nicht sein! Ein paar Milimeter auf der Linie und der Ball wäre nicht im Tor gewesen. Gut das es die Torlinientechnik.

Cunha gefiel mir in seinem ersten WM-Spiel echt gut. Großzügige Spielleitung, korrekt eingesetzter Videobeweis und das Spielmanagement war auch super. Wir werden noch ein paar Spiele von ihm sehen.

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