Es gibt Situationen, da stockt dir das Blut in en Adern, und bei der Zeitlupe drehst du dich weg.
Von: Thorsten Kinhöfer
Als Freiburgs Grfo gestern gegen den Bochumer Gambao mit offener Sohle in den Zweikampf ging und den Gegenspieler ganz knapp über dem Knöchel erwischte, gruselte es mich. Das war ein knallhartes Einsteigen, keine Frage. Aber war es eine Rote Karte? Schiedsrichter Tobias Reichel zückte nur Gelb und wurde auch von seinem Video-Assistenten nicht noch einmal in die Review Area geschickt, um sich die Szene anzuschauen.
Eine harte, aber vertretbare Entscheidung.
Hätte Grfo nur paar Zentimeter höher gezielt, wäre ein Platzverweis nicht verhandelbar gewesen. So ist es Dunkelgelb, Rot wäre aber auch denkbar gewesen. Gut fand ich, dass der VAR die Entscheidung des Schiedsrichters unkommentiert und so stehen ließ, wie sie aus der Situation heraus getroffen wurde. (Bild-Note: 3)
So geht es auch Reiner Kuhn, der es in seiner Analyse, hart kritisierte. Es ist eigentlich besser Rot, aber es gibt auch leichte Argumente für Gelb.
„Für mich nach wie vor klarer Rot und beinahe keine Argumente für Gelb bei Jatta. Und auch mit dem Handelfmeter bei Bochum habe ich große Probleme“,
so Kuhn. „Wäre spannend die Einordnung der DFB-Schiedsrichter-Kommission zu hören, ob sie da den VAR haben wollen. Mir ist absolut klar, warum er nicht eingreift. So eine Sprunggrätsche mit Intensität und Dynamik ist aber schon eher Rot„, meint Felix Stark.
Anders war es übrigens beim HSV, wo Jatta gestern ganz ähnlich gegen einen Fürther eingestiegen war. Dort überprüfte der Schiri die Szene am Bildschirm – und blieb auch dort bei Gelb.
Ernsthaft? In Ihrer Logik wäre es auch Gelb gewesen, wenn sich der Bochumer Spieler verletzt hätte – unfassbar. Spätestens jetzt haben Sie sich für mich als ernst zu nehmender Experte disqualifiziert.
Thorsten Kinhöfer, da kann ich Deiner Meinung nicht folgen. Ohne wenn und aber: Dieses brutale Foul war eine eindeutige rote Karte. Das hätte durch das Zusammenwirken von Schiedsrichter Reichel und VAR Schlager korrigiert werden müssen.