You are currently viewing Europa League-Late Night: Sevilla gewinnt heißes Europa League-Finale

Europa League-Late Night: Sevilla gewinnt heißes Europa League-Finale

(red/ss) Der FC Sevilla gewinnt ein spektakuläres Europa League Finale gegen Inter Mailand mit 3:2. Zu Beginn gingen die Italiener durch einen Strafstoß in Führung, am Ende machte ausgerechnet ein Eigentor von Lukaku den Unterschied aus. 

Für die Finals der Europa League und Champions League hat die UEFA neben den 4 Referees im Stadion auch 4 VARs eingeteilt. Die Partie wurde geleitet vom Niederländer Danny Makkelie, im assistierten an der Linie Mario Diks und Hessel Steegstra. Als Vierter Offizieller fungierte der Grieche Anastasios Sidiropoulos. Als „Chef-Videoassistent“ wurde Jochem Kamphuis eingeteilt als VA-A1 Kevin Blom sowie als VA-A2 der Pole Pawel Gil. Um die Überprüfung aller relevanten Abseitsentscheidungen kümmerte sich Thomasz Sokolnicki.

Im Finale zwischen dem FC Sevilla und Inter Mailand ging es von Beginn an richtig zur Sache. Nach wenigen Sekunden gab es das erste härtere Foulspiel von d’Ambrosio an Reguilon. Der Mailänder traf den Gegenspieler mit dem Ellenbogen am Kinn. Makkelie entschied sich gegen eine gelbe Karte, eine falsche Entscheidung, hier lag ein Schlag mit dem Ellenbogen vor, was eine Verwarnung nach sich ziehen muss („Arm als Werkzeug“). Eine Minute später entschied der niederländische Referee vollkommend korrekt, als Diego Carlos Romelu Lukaku im eigenen Strafraum foulte. Erst hielt er ihn außerhalb der Strafraums, dann kam innerhalb ein Tritt mit der Sohle an der Achillisferse. Strafstoß und Gelb ist hier die korrekte Folge. Lukaku tritt selbst an und verwandelte zum 1:0 für Inter. Sevilla machte jedoch direkt wieder Druck auf den Ausgleich und kam immer wieder vor das Mailänder Tor. In der 12. Minute fiel dann der verdiente Ausgleich durch Luuk de Jong, der auf hervorragender Flanke von Navas zum 1:1 einköpfte. Die Partie wurde immer hitziger. Nach 17 Minuten regten sich die Italiener auf und wollten einen Handelfmeter den Makkelie korrekterweise verweigerte. Der Arm war am Körper, schlaff und ging nicht zum Ball. Der Schiedsrichter wartete kurz auf ein Signal vom VAR, was weitere Reklamationen zur Folge hatte. Inter Trainer Conte sah im Anschluss noch Gelb für heftiges Reklamieren bei den Spieloffiziellen. Im weiteren Spielverlauf kam es immer wieder zu eindeutigen Foulspielen, bei denen sich gerade die Spieler von Inter Mailand immer aufregten. Hier wäre die ein oder andere Verwarnung für übertriebenes Reklamieren durchaus durchaus angebracht gewesen. Zu diesem Zeitpunkt der Partie gab es bereits 12 Foulspiele. Sevilla kam immer besser in die Partie, sodass Luuk de Jong in der 33. Minute den Doppelpack zur 2:1 Führung für die Spanier schnürte. Wieder ein Kopfball dieses Mal nach einem direkten Freistoß (der vollkommend korrekt war). 3 Minute später gleich Inter wieder aus. Ebenfalls ein Kopfball nach einer Standardsituation. Dieses Mal hieß der Torschütze auf Seiten der Italiener Godin. Ab der 30. Minute wurde sich dann wieder mehr auf das Fußballspielen konzentriert, weniger gefoult. In der 41. Minute folgte eine weitere, richtige gelbe Karte. Nicolo Barella kam gegen Banega deutlich zu spät und klopfte dem Gegenspieler nur auf die Füße. Nach 45. Minuten sieht Banega selbst Gelb für ein hartes Foul an der Außenbahn, bei dem er das Bein noch hochzieht und den Gegenspieler in der Luft mit offener Sohle trifft. Nach der großzügigen Finallinie von Makkelie ist Gelb hier korrekt. Eine spektakuläre erste Halbzeit endete mit 2:2.

Die zweite Hälfte begann ähnlich körperlich wie die erste. In der 49. Minute reißt Jordan Barella über Sekunden am Trikot. Makkelie verzichtet auf eine gelbe Karte und setzte auf eine ordentliche Ansprache. Hier wäre Gelb möglich gewesen, auch wenn kein aussichtsreicher Angriff vorlag. Nach 55. Minuten gab Makkelie die erste Verwarnung in der zweiten Hälfte für den Mailänder Bastoni, der dem Gegenspieler, nachdem dieser den Ball abgab in die Hacken stieg. Daraufhin wurde wieder mehr Fußball gespielt und die unfairen Zweikämpfe wurden weniger. Die erste riesen Chance in der zweiten Halbzeit hat Lukaku, der alleine auf Keeper Bono zuläuft und den Ball nicht am Keeper vorbeibringt. Und das rächt sich in der 74. Minute als Sevilla in Führung ging. Diego Carlos machte einen guten Fallrückzieher, den Lukaku ins eigene Tor lenkte. Daraufhin versuchte Inter wieder mehr zu machen und kam in der 82. Minute zur einer guten Chance, die ein spanischer Verteidiger gerade noch auf der Linie klären könnte. In der 6 minütigen Nachspielzeit wurde es wieder ein bisschen hitziger, Inter konnte aber die Chancen nicht nutzen, sodass es Sevilla einmal mehr die Europa League gewinnt. Herzlichen Glückwunsch an die Spanier!

Fazit: Der holländische Schiedsrichter zeigt zu Beginn leichte Schwierigkeiten und wirkte teilweise unsicher, behielt aber die Spielkontrolle und ermöglichte ab der 30. Minute mit seiner sehr weiten Linie einen guten Spielfluss. Eine befriedigende Leistung von Makkelie.

 

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.