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Fahren zwei Berliner zur EM?

Noch steht das Aufgebot der Schiedsrichter für die EM 2024 nicht fest. Ein Favoritenkreis hat sich aber längst schon herausgeschält. Die Grundlage der Kandidaten bilden neben einer langjährigen Erfahrung in erster Linie die Einsätze der laufenden Saison in der Champions League.

Von Dieter Albrecht

In Deutschland ist Felix Zwayer als Nummer eins bei der UEFA leistungsmäßig klar gesetzt. Stellt sich die Frage: Bekommt der Veranstalter noch einen weiteren Platz? Wenn ja, wäre Daniel Siebert unser zweiter Mann. Das große Fußball-Mutterland England hat schon seit Jahren lediglich zwei internationale Namen aufzubieten, Anthony Taylor und Michael Oliver. Dahinter klafft eine riesige Lücke, weil es dort, wie bei uns, zu lange versäumt worden ist, rechtzeitig Nachwuchs zu integrieren. Eine zukunftsorientierte Aufgabe für den Schiedsrichterchef Howard Webb, die bei uns in Kürze von Knut Kircher übernommen wird.

In den Niederlanden ist Danny Makkelie alternativlos. Chancen können auch Serdar Gözübüyük als Nachfolger des legendären Björn Kuipers eingeräumt werden. Der polnische WM-Finalschiedsrichter Szymon Marciniak gehört ohnehin zu den Gesetzten. In Spanien hat ein Generationswechsel stattgefunden. Die altbekannten Namen sind verschwunden. Jesús Gil Manzano nimmt als einer von mehreren  Kandidaten eine Favoritenstellung ein.

Kopfschmerzen dürfte dem UEFA-Chef Roberto Rosetti aus Italien wohl die Nominierung im eigenen Land bereiten. Greift er noch einmal auf den mittlerweile 48-jährigen Daniele Orsato zurück oder erhalten Davide Massa oder Marco Guida ihre verdiente Chance?  Ähnlich sieht es in Frankreich aus. Der erfahrene Clément Turpin hat starke Konkurrenz bekommen durch den sieben Jahre jüngeren Francois Letexier. Vielleicht kommen sogar beide zum Zuge? Aber da gibt es noch die bewährte Allzweckwaffe bei Männern und Frauen, Madame Stephanie Frappart.

Sehr erfahren ist der Slowene Slavko Vincic. In den Vordergrund geschoben haben sich zuletzt der Norweger Espen Eskäs und Glenn Nyberg aus Schweden. Zum großen Kreis für eine Nominierung gehören ferner: Istvàn Kovàcs aus Rumänien, Irfan Peljto (Bosnien-Herzegowina), Artur Dias (Portugal), Ivan Kruzliak (Slowakei), der Türke Halil Umut Meler, Orel Grinfeld (Israel), Sandro Schärer aus der Schweiz, Srdan Jovanovic (Serbien), William Collum (Schottland) und Rade Obrenovic aus Slowenien. Nicht alle der Genannten werden dabei sein. Zudem  stellt sich die Frage, ob nach 2021 erneut ein Nichteuropäer, wie Fernando Rapallini aus Argentinien, als Gastschiedsrichter zum Zuge kommt.

Für eine Überraschung ist der leistungsorientierte Roberto Rosetti allemal gut. So war es bei der EM 2021, als er neben dem Top-Gesetzten Dr. Felix Brych, der dann auf seinem international absoluten Höhepunkt fünf EM-Spiele leiten durfte, Daniel Siebert nominierte, der zu dieser Zeit nicht einmal zur Elite-Klasse gehörte. Abwarten! Es verspricht Spannung, wer in der alsbald vorgenommenen Benennung tatsächlich dabei ist. Bei der im gesamten Kontinent durchgeführten Europameisterschaft 2021 kamen 19 Schiedsrichter zum Einsatz. Möglicherweise wird die Zahl der Nominierungen in diesem Jahr höher sein.

Die offizielle Liste für die EM 2024 in Deutschland will die UEFA nach den europäischen Viertelfinalspielen veröffentlichen. Daniel Siebert dürfte neben Felix Zwayer als zweiter Deutscher dabei sein.

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