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Föderalismus beim DFB und den Verbänden – Ein Kommentar

Förderalismus beim DFB und den Verbänden, was ist das? Wie kann man das verstehen? Der DFB gliedert sich in 21 Landesverbände. Ein einfacher Blick nach Deutschland zeigt die förderalistische Struktur. Leicht erklärt:

Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Bundesstaat mit 16 Ländern als Gliedstaaten (föderale Struktur). Sowohl die Länder, wie auch der Bund besitzen eine eigene Staatsgewalt. Die Länder sind Staaten mit eigenen Landesverfassungen, Parlamenten, Verwaltungsstrukturen und Zuständigkeiten. Ganz genau so ist es beim DFB und den 21 Verbänden.

Die Bundesregierung und die 16 Bundesländer haben trotz einer föderalistischen Struktur ein einheitliches Strafgesetzbuch (StGB) herausgegeben. Jeder kennt das deutsche Strafgesetzbuch, worin unter anderem auch z.B. Körperverletzungen (Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter) einheitlich mit Strafe geregelt sind. Um die staatliche Rechtsverfolgung auszulösen braucht es innerhalb von 90 Tagen aber UNBEDINGT einen Strafantrag (Antragsdelikt), zu stellen bei der Polizei.  

Im Sportrecht kennt man den Strafantrag eines Schiedsrichter im übrigen nicht. Dieser darf NUR Zeuge sein!

Das ZDF Sportstudio veröffentlicht am 27. Dezember 2023 einen Artikel:

„Trotz Gewaltausbrüchen: Wieder mehr Schiedsrichter im Fußball“

Darin enthalten ein Video, (UNBEDINGT SCHAUEN! Kompliment an das ZDF für das Video!) worin Patrick Ittrich (Bundesliga-Schiedsrichter), Ronny Zimmermann (1. DFB-Vizepräsident), Dr. Thaya Vester (Kriminologin der Uni Tübingen), Prof. Andreas Zick (Konfliktforscher Uni Bielefeld), Amateur-Schiedsrichter Geoffrey May (Niedersächsischer Fußball-Verband) und andere zur aktuellen Situation Stellung bezogen.

Offenbar reicht ein toter 15-jähriger Paul aus Berlin noch nicht!

Warum ändert man nichts?

Dr. Thaya Vester:

„Meiner Meinung nach müsste der DFB ganz klar die Leitplanken vorgeben!“

Die Antwort von Ronny Zimmermann:

„Wir leben in Föderalismus! Und der lässt es eben nicht zu das Du so schnell alles einheitlich hinkriegst. Und da bundesweit einheitlich was hinzukriegen ist so ähnlich wie beim Schulsystem in Deutschland. Da funktioniert es auch nicht wirklich. Da haben wir tatsächlich Defizite!“

Fazit: Es liegt also am Föderalismus!

Mit dem Tabaksbeutel gepudert? Nicht so schnell? Wollt Ihr uns verarschen bzw. für dumm verkaufen? Meint Ihr wir merken das nicht? Eurer warmes Gelaber seit Jahren kann an der Basis bei den Amateur-Schiedsrichtern fast niemand mehr hören.  Wie viele Jahre wollt Ihr denn noch mit immer neuen „föderalistischen“ Diskussionen und Arbeitsgruppen auf die Knochen bzw. Gesundheit der Amateur-Schiedsrichter verschwenden?

Ihr kennt doch schon seit Jahren die Ursachen und den dringenden Handlungsbedarf!

Nach vielen Jahren der Arbeit in den Arbeitsgruppen Gewalt. Der Föderalismus ist schuld. Eine echt tolle Erkenntnis des DFB zum Jahresende 2023. Das gibt ja für die Zukunft Hoffnung auf weitere Erkenntnisse! 

Aber Hauptsache der DFB steht mit seinen teuren Hochglanzkampagnen gut da!

Ihr werdet ja nicht beleidigt, bespuckt, getreten und krankenhausreif geschlagen. Bei Euch sind es ja nur die Einzelfälle, aber den, welcher unglücklich getroffen wird, einer davon, von den Amateur-Schiedsrichtern wird demnächst tot auf dem Platz liegen.

Bei Eurer Förderalismus-Diskussion und Untätigkeit.

Ein DFB-Präsident Bernd Neuendorf ist vermutlich nach den hoch gestapelten Worten zum Schutz der Schiedsrichter beim Abschied vom Fußballverband Mittelrhein auch bei Bier – und Lachs-/ Kaviarschnittchen abgetaucht.

Taucht denn bei der Euro 2024 pressewirksam wieder auf. In vorderster Front. Hochglanz!

Die IG Schiedsrichter wünscht allen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern einen guten Start ins Jahr 2024 und das Ihr in 2024 gesund zum Sportplatz hin und zurück kommt. Allzeit ein Gut Pfiff!

 

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Oliver Bartels

    Es hat bei den meisten Sportverbänden ein grundsätzliches Problem in Sachen innerverbandlicher Demokratie: Sie nutzen ein Delegiertensystem. Die unten wählen Delegierte für den nächsten „…tag“, also Kreistag, Bezirkstag usw. bis Bundestag. Ist doch demokratisch, oder?

    Nein, ist es nicht. Es ist genau das gleiche System, welches unter dem Namen „Sovjets“ statt „…tag“ damals in der UdSSR herrschte und in China immer noch herrscht. Drei Probleme:
    a) Minderheiten werden auf jeder Eben ausgesiebt, weil nur die Mehrheit im jeweiligen „…tag“ bestimmt, wer hochkommt.
    Achtung: Schiedsrichter sind eine *Minderheit*.
    b) Die „oben“ schlagen gerne Delegierte für die „unten“ vor, was sie nicht sollten. Wer oben ist, bleibt oben. Genau so läuft das in einer Räterepublik, die als Basis einer gepflegten Diktatur gilt, mit scheindemokratischer Legitimation.
    c) Es ist rein durch den Zeitversatz der Wahlen kaum möglich, „oben“ Veränderungen auszulösen, weil „oben“ damit immer wieder weitere Chancen bekommt, zu eigenen Gunsten, sprich zum Erhalt des eigenen Pöstchens, einzugreifen.

    Demokratisch korrekt wäre eine direkte Verhältniswahl für den DFB Bundestag, wie auch im richtigen Bundestag, durch die Vereine als Mitglieder oder besser direkt durch die Vereinsmitglieder. Die Namen liegen ja in Spielplus vor, die könnte man anschreiben. Und dann könnten auch Schiedsrichter ihre Stimme besser einbringen, vielleicht immer noch als Minderheit, aber als im DFB Bundestag *vertretene* Minderheit. So wie aktuell ist das eine reine Scheindemokratie.

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