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Internationale Bilanz der deutschen Schiedsrichtergilde

Es ist nicht gut bestellt um die Elite unserer Spitzenschiedsrichter. Da ist es kein Trost, dass es in den anderen Ländern auch nicht viel besser aussieht. Es fehlt an Typen mit Charisma, einer Ausstrahlung auf die Spielleitung.

Nach dem Abgang von Felix Brych vor zwei Jahren ist ein Vakuum entstanden. Wie zuvor bei Markus Merk hat er eine gewaltige Lücke hinterlassen. Großer Hoffnungsträger bleibt Daniel Siebert, der sich bei der EM 2021 und WM 2022 mit ansprechenden Leistungen bewährt hat. Der Durchbruch ist ihm dabei nicht gelungen. Er bleibt ein Kandidat für die kommende EM in Deutschland. Felix Zwayer hat nach einer selbst verordneten Denkpause vor einem Jahr wieder in die Spur zurückgefunden. Mit seiner anerkannt guten Leistung im Finale der Nations League hat er sich für weitere große Aufgaben empfohlen.

Dritter in der Rangliste ist Tobias Stieler, der als 42-Jähriger aber keine Zukunft mehr vor sich hat. Was kommt danach? Da wäre zu allererst Sven Jablonski zu nennen. lhm könnte der Durchbruch gelingen. Harm Osmers oder Daniel Schlager spielen beide noch nicht im großen Konzert mit. Überraschend kam zum Jahresbeginn die späte Nominierung eines Robert Schröder, inzwischen 38 Jahre alt. Da stellt sich die Frage, ob nicht der sechs Jahre jüngere Florian Badstübner die bessere Option gewesen wäre? Mit dem hohen Machtpotenzial des 2022 zurückgetretenen Dr. Rainer Koch, an der Spitze des Bayerischen Fußballverbandes, wäre es beim DFB bestimmt zu einer anderen Entscheidung gekommen, was keineswegs gegen die Leistungen von Schröder sprechen soll.

Sascha Stegemann steht seit Jahresbeginn 2019 auf der FIFA-Liste, hat bisher gerade mal drei Euro-League-Spiele, aber keine Ansetzung in der Champions-League-Spiel bekommen. Um sein Selbstvertrauen ist es spätestens seit dem Aussetzer im Spiel Bochum gegen Dortmund, vor einem halben Jahr, sehr schlecht bestellt. Er weiß um den schweren Fehler, der an ihm hängen bleiben wird. Bastian Dankert und Christian Dingert – beide Jahrgang 1980 – stehen vor dem internationalen Ende, ohne seit zehn Jahren in der untersten Kategorie besonders in Erscheinung getreten zu sein. Sie haben sich bereits seit längerer Zeit international der Aufgabe des VAR gewidmet.

Die Namen auf der Bundesligaliste sind dünn gesät. Blieben allenfalls Namen wie Florian Badstübner (32) und Matthias Jöllenbeck (36). Für den Aufsteiger Timo Gerach (35) käme nach mindestens zweijähriger Bewährung in der Bundesliga eine Nominierung zu spät. Fakt ist: Von der Altersstruktur gibt es derzeit Probleme beim DFB, die ihm zugeteilte Zahl von zehn internationalen Plätzen adäquat zu besetzen.

Dieter Albrecht

41 Jahre freier Mitarbeiter beim Stader Tageblatt und Sport-Informations-Dienst, Köln, als Journalist. 20 Jahre aktiv als Schiedsrichter bis zur 5. Liga.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Reiner Kuhn

    Der Bericht von Dieter Albrecht ist wirklich gut und spiegelt auch meine Meinung wieder. Die Sache mit dem 38-Jährigen Schröder und Badstübner ist wirklich nicht so für den DFB gut gelaufen. Schröder ist ein guter Mann den man überall hinschicken kann, ohne dass es großen Ärger gibt. Allerdings hat man nach Aytekin und Brychs Abgang nun in Bayern über Jahre keine Fifa-Schiedsrichter mehr.

    In diesem Zusammenhang wird es sehr spannend wie sich Brych entscheidet. Nimmt er das Angebot von Rosetti bei der UEFA an, wo er sicher jedoch nur das fünfte Rad am Wagen wäre oder wird er dem Druck des bayrischen FV Folgen und der für viele Nachfolger von Lutz-Michael Fröhlich beim DFB.

  2. Edi

    Völlig inhaltsleer. Nach der Überschrift erwartet der Leser eine Analyse, stattdessen wird mitgeteilt wer wie alt ist und wer vielleicht was pfeifen darf oder auch nicht

  3. GF

    Hr. Stegemann hat zwei unerklärliche Aussetzer in der vergangenen Saison gehabt. Warum wird hier immer nur der Fehler genannt, der zu Lasten des BVB ging? Im Spiel gegen Frankfurt hat der BVB von dem „Systemabsturz“ profitiert (Insg. Kicker Note 6 für Hr. Stegemann – es war nicht nur der eine unfassbare Fehler).

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