You are currently viewing Keine Pokal-Diskussionen

Keine Pokal-Diskussionen

Am ersten Tag der 2. DFB-Pokal-Runde musste die Schiedsrichter noch ohne Videobeweis auskommen, lösten aber auch ohne VAR ihre Aufgaben gut. Zu einer Szene äußerte sich der Schiedsrichter selbst sehr ausführlich. Meine Einschätzungen der Dienstagsspiele: 

Reiner Kuhn, SR-Experte

Von: Reiner Kuhn

 1.FC Kaiserslautern  – 1. FC Köln 3:2 (SR: Sven Jablonski)

Szene 1: Nach einer Viertelstunde ermöglichte ein nicht geahndeter Foulpfiff im Mittelfeld eine Chance für Kaiserslautern – Zimmer setzte den Ball aber über das Tor. Zuvor ließ Schiri Jablonski bei einem Zweikampf mit einem Kölner und Boyd weiterlaufen. Hier arbeiteten beide mit den Armen und zogen am Trikot. Am Ende lagen beide am Boden. Hier ist weiterspielen schon die korrekte Entscheidung, da Beide etwas mit den Armen arbeiten, was letztendlich auch zu wenig ist. [TV-Bilder – ab 0:44 Minute]

Szene 2: Der ausgewechselte Martel regte sich auf der Bank zu sehr über eine nicht  nicht gegebene Ecke auf. Er schmiss eine Flasche aufs Feld und bekam dafür die Gelb-Rote Karte. Richtige Entscheidung Ein derartiger Vorfall wird bei Spielern mit Gelb und bei Trainern mit Rot geahndet.

Szene 3: In der 84. Minute erwies Florian Kainz seiner Mannschaft einen Bärendienst. Der Kapitän sprang von schräg hinten mit gestreckten Bein und offener Sohle in Tomiak rein, der gerade einen Konter startete. Kainz‘ Grätsche galt nur dem Mann. Er hat überhaupt keine Chance auf den Ball. Deshalb gab es die Rote Karte und ist vollkommen in Ordnung. [TV-Bilder – ab 5:22 Minute]

FC St. Pauli – FC Schalke 04 2:1 n.V. (SR: Bastian Dankert)

Szene 4: Eine Flanke aus dem linken Halbfeld legte Metcalfe zu Irvine ab, der sofort den Abschluss suchte. Sein Schuss aus 14 Metern halbrechter Position landete etwas unglücklich an der Hand von Murkin, der jedoch seine Körperfläche damit vergrößert und den Arm nach oben vom Körper in einer unnatürlichen Armhaltung hatte. Die Entscheidung geht in Ordnung. Bei dieser Entscheidung vom international agierenden Referee Bastian Dankert sieht man wieder die internationale Regelauslegung beim Handspiel. Sobald der Arm oben und weg vom Körper ist, wird auf UEFA-Ebene auf Handelfmeter entschieden. Nach dieser Auslegung ist dann auch die Entfernung und Absicht egal. [TV-Bilder – ab 3:03 Minute]

VfB Stuttgart 1:0 1. FC Union Berlin 1:0 (SR: Sascha Stegemann)

Szene 5: Auch im elften Spiel in Folge blieb der Champions League-Teilnehmer ohne Sieg. Das nagt auch bei Urs Fischer an den Nerven. Nach Spielschluss wandte sich der Trainer noch mit ein paar Worten an Schiedsrichter Stegemann.

Sascha Stegemann äußerte sich bei Sky: „In konfrotativer Absicht den Platz betreten.“

Stegemann: „Meine Wahrnehmung auf dem Platz war so, dass die letzte Ballberührung im Strafraum der Stuttgarter erfolgte, sogar von einem Stuttgarter Spieler, und deswegen war das Spiel laut Regeltext mit Schiedsrichterball für den VfB Stuttgart fortzusetzen. Das hat Union Berlin anders gesehen und hätten gern den Schiriball für sich gehabt. Und haben sie dementsprechend nach Spielende bei mir moniert. Ich hab das verstanden: Der Gerechtigkeitssinn sagt, wir waren in Ballbesitz, dass war unsere Chance und hätten gern den Schiriball für uns gehabt. Deswegen wollte ich es den Spielern erklären, dass es da laut Regeltext keine Handhabe gab. Allerdings waren meine Erklärungsversuche nicht sonderlich erfolgreich, weil die Spieler in dem Moment nicht wirklich aufnahmebereit waren. Dann kamen eben zwei Teamoffizielle dazu (Urs Fischer und der Torwarttrainer), die jeweils beide in konfrontativer Absicht das Spielfeld betreten haben und mein Team und mich zur Rede gestellt haben. Das heißt, hier gab es keinerlei Nachfragen, sondern sie haben sofort und lautstark auf uns eingeredet und uns angeschrien. Dementsprechend in konfrontativer Absicht das Spielfeld betreten. In dem Moment ist es dann so, dass das Regelwerk für Teamoffizielle klar eine rote Karte vorsieht und in solchen Situationen des Felden verwiesen werden. Betonen möchte ich zudem, Urs Fischer hat mich nicht beleidigt, dass Angebot der Erklärung hat er abgelehnt und weiterhin lautstark auf mich eingeredet. Da gibt es auch kein Fingerspitzengefühl, sondern bei allen Verständnis für die aktuelle Situation und die Emotionen die zu solchen Spielen mit dazu gehören und auch dabei sind, allerdings ist es dann eben so, dass wir Schiedsrichter uns vor der Saison darauf verständigt haben, da konsequent gegen solche Vergehen auch vorzugehen, sie konsequent auch mit Rot zu ahnden und deswegen gab es da auch keinerlei Ermessensspielraum. Später war Urs Fischer dann nochmal in der Kabine, wir haben uns ausgetauscht, er hat sich bei mir entschuldigt, die Entschuldigung hab ich angenommen und dementsprechend wird von meiner Seite da auch nichts hängenbleiben. 

Szene 6: In der sechsten Minuten der Nachspielzeit kam erst Aaronson nach Beckers Flanke per Kopf nicht richtig hin, am zweiten Pfosten köpfte Zagaou gegen Roussillon rigoros weg. Der Einsatz von Zagaou ist hart aber fair. Er köpfte zuerst den Ball klar weg. Zwar drückte er ihn leicht mit dem Arm leicht nach unten, doch diese Art von Zweikämpfen im Strafraum sind handelsüblich. [TV-Bilder – ab 4:14 Minute]

VfL Wolfsburg – RB Leipzig 1:0 (SR: Florian Badstübner)

Szene 7: Pokalverteidiger RB Leipzig schied nach einer schwächeren Leistung gegen die Wölfe aus dem DFB-Pokal aus. Nach knapp einer Stunde waren die Leipziger auch noch in Unterzahl. Der vorverwarnte Yussuf Poulsen räumte im Mittelfeld Svanberg unmittelbar vor den Augen des Schiedsrichters rustikal ab. Gelb ist korrekt und damit auch die Ampelkarte. Dies wusste Poulsen auch direkt. Der Leipziger schlich ohne großen Zirkus vom Feld in die Kabine. [TV-Bilder – ab 2:38 Minute]

SpVgg Unterhaching – Fortuna Düsseldorf 3:6 n.V. (SR: Alexander Sather)

Szene 8: Nach einem Distanzschuss von Sebastian Maier bekamen die Düsseldorfer den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Engelhardt rauschte von hinten kommend in den Zweikampf mit Hobsch und traf diesen klar an den Hacken. Der Elfmeterpfiff ist korrekt. [TV-Bilder – ab 2:15 Minute]

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Helmut Wittiger

    St. Pauli – Schalke
    Auf demBild sehe ich die ausgestreckte Hand des St. Pauli Spielers. Der Schalker Spieler im Hintergrund hat die Handdirekt am Mann. Hier auf Elfmeter zu entscheiden ist analog dem Spiel Frankfurt – Dortmund total verkehrt. Wenn ich hier auf Strafstoß entscheide, dann lohnt es sich den Gegner anzuschießen. Das darf doch nicht befürwortet werden.
    Für mich war das eine spielentscheidende Fehlentscheidung.

  2. Helmut Wittiger

    Herr Kuhn ist Ostdeutscher und unterstützt den Fehler eines Ostdeutschen Schiedsrichters.

  3. Andreas

    Dankert ist nicht international agierend. Er sitzt hauptsächlich am Bildschirm. Da er für internationale Spiele sowie für Bundesligaspiele einfach zu schlecht ist. Quoten FIFA Platz für die neuen Bundesländer. Man möge mir zeigen wenn Dankert in den letzten Jahren ein Spitzenspiel geleitet hat. Ich erinnere mich an Bayern gegen Stuttgart vor vielen Jahren als jede wichtige Entscheidung auf beiden Seiten falsch war.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.