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Bild Henri Hager

Kungelei beim SBFV – Ex-Schiedsrichter berichtet

Jeder der zahlreichen Verbände in Deutschland wird angeführt von ihrem Verbands-Schiedsrichter-Obmann. Eigentlich sollte jeder zusammenhalten und gemeinsam nach Leistung eine entsprechende Qualifikation einnehmen.

Doch immer wieder erfahren wir, wie es in einzelnen Verbänden so abgeht. Nach Leistung wird schon lange nicht mehr entschieden sondern nur noch, wer sich bei den richtigen Funktionärs-Personen gut stellt. „Kungelei“ heißt das im Volksmund.

Hat Gräfe beim Mund aufmachen den Anfang gemacht?

Manuel Gräfe ist das wohl bekannteste Gesicht im deutschen Fußball was auf diesen Part zutrifft. Denn anders als oben genannt hat er sich nicht mit allen gut gestellt, sondern seine Meinung frei geäußert. War das sein Fall? Vermutlich ja, denn nicht jeder kann mit Kritik und Meinung gut umgehen, in der viel Wahres drinnen steckt.

Manuel Gräfe hat sich getraut den Mund aufzumachen und an die Öffentlichkeit zu gehen. Rauswerfen konnte man ihn nicht, aber die bekannte Altersgrenze von 47 Jahren wurde nicht aufgehoben. Man wollte ihn schlicht nicht mehr halten. Egal wie beliebt er auch bei den Mannschaften war.

Auch im Südbadischen Fußballverband (SBFV) sieht das so aus

Ein VSO, Ralf Brombacher, im SBFV tätig, ist als ehemaliger Zweitliga-Schiedsrichter bei vielen ein bekanntes Wort. Neun Partien hat er 2005/06 im Fußball-Unterhaus geleitet.

Einer der ehemaligen Schiedsrichter im SBFV, Henri Hager, meldet sich nun frei zu Wort und lässt so manches aufblicken.

Der Schiedsrichter Henri Hager sollte am 04. Februar diesen Jahres die Nachfolge eines Sportrichters antreten. Doch am Abend vor der Wahl erhielt er vom zuständigen BSO Ramon Leisinger einen Anruf mit den Worten „du wirst die Nachfolge nicht antreten“. Eine Begründung blieb aus und auch eine schriftliche Mitteilung gab es nie. Warum? Ganz einfach, weil kein Grund genannt werden kann, der diese Entscheidung rechtfertigt.

Doch laut offizieller Satzung des SBFV §22 (9) dürften weder ein BSO noch sonst eine Organ des SBFV diese Wahlteilnahne ablehnen. Dies kann nur durch die Wähler getan werden.

Auszug aus §22(9) SBFV Satzung

Wie kam es dazu, dass Henri Hager Sportrichter werden sollte?

Henri Hager, bei vielen Vereinen ein sehr hoch angesehener Mann, hat seit vielen Jahren sehr guten Kontakt mit dem ehemaligen Sportrichter „Werner Bolte“. Dieser bot ihm daraufhin seine Nachfolge an, was sowohl der Verband als auch Henri Hager annahmen.

Offenbar ging die Berufung von Henri Hager dem VSO Brombacher gegen den Strich. Hat diese wohl verhindert.

Screenshot vom Do. 09. Februar 2023. Der Text wurde von Hager selbst veröffentlicht [Quelle: Facebook Henri Hager]

Keiner traut sich was zu sagen. Jetzt ist Schluss. Hager macht dies öffentlich.

Keiner traut sich meist den Mund aufzumachen, wohl aus Angst vor Folgen. Denn wer den Mund aufmacht wird eiskalt abserviert. So auch Schiedsrichter, die gegen die Wahl eines VSO sind. Doch so wie’s aussieht ist damit jetzt Schluss. Zumindest im SBFV.           

Jeder hat sich in der Rolle des Schiedsrichter an das zu halten, was man auch von anderen verlangt ist und auch vorgeschrieben ist. Gerade als VSO sollte man seiner öffentlichkeitswirksamen Rolle vorbildhaft bewusst sein. Ansonsten ist man ggf. nicht mehr tragbar und sollte sein Amt abgeben.

Auch Schiedsrichter dürfen Ihre Meinung sagen. Spannend zu sehen, wie es hier und auch in anderen Verbänden bei der Kungelei so weitergehen wird. Wir sind eine Gemeinschaft und sollten miteinander statt gegeneinander agieren.

Für Henri Hager vom VfB Waldshut wird es kein Zurück mehr geben, er hat seinen Dienst an der Pfeife nach dem ganzen Vorfall selbst quittiert.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Andreas Guffart

    Dass der Kollege nicht mehr gewollt war ist offensichtlich. Wie aber Herr Brombacher da reingespielt hat, wird nicht klar. Vielleicht wollte auch der eigene Obmann nicht

  2. Dieter Albrecht

    Wenn der geschilderte Sachverhalt so abgelaufen sein sollte, handelt es sich keineswegs um einen Einzelfall. Ich habe in meiner Tätigkeit als Vorsitzender des Sportgerichts einen Fall abgeben, weil es sonst im eigenen Kreis zu einem Interessenkonflikt gekommen wäre.

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