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Linienrichter sieht Rot: Ist das überhaupt erlaubt?

Die kurioseste rote Karte des vergangenen Wochenendes sorgt beim betroffenen Verein noch immer für Verwirrung. Selbst beim FLVW herrscht keine wirkliche Klarheit über das Prozedere.

Im Bezirksligaspiel des Geisecker SV beim BW Alstedde (1:1) am vergangenen Sonntag sah der Vereinslinienrichter, den der GSV stellte, die rote Karte.

Die Rolle des Linienrichters übernahm Torwarttrainer Jörg Scharf. Doch scheinbar war er nicht wirklich unparteiisch.

Das „Überwachen des Spielfelds“

Unterhalb der Landesligen ist es so, dass beide Mannschaften je einen Linienrichter stellen, der vor allem anzeigt, ob der Ball im Aus ist oder nicht – mehr zeigt diese Unterstützung für den ansonsten auf sich alleine gestellten Schiedsrichter nicht an. „Das Überwachen des Spielfeldes“ nennt dies der Fußball- und Leichtatletikverband Westfalen.

Dirk Goldschmidt und Jörg Scharf sehen Rote Karte

In der Funktion des Vereins-Linienrichters sah Scharf am Sonntag die Rote Karte. In einer turbulenten Schlussphase hat erst Dennis Huck Gelb/Rot gesehen, ehe Scharf und Co-Trainer Dirk Goldschmidt direkt die Rote Karte sahen. „Das Schiedsrichter-Assistenten eine Rote Karte bekommen kann, war mir auch neu“, sagt Goldschmidt, der Thomas Wotzlawski als Cheftrainer vertrat.

Die große Frage: Durfte Scharf in seiner Rolle als Linienrichters überhaupt des Feldes verwiesen werden? Schließlich übte er auf den ersten Blick keine offizielle Funktion für Geisecke aus.

Lothar König, Staffelleiter der Bezirksliga 8, bestätigte, dass Scharf im Spielbericht als nichtneutraler Assistent eingetragen war, übte somit eine offizielle Funktion zur Überwachung des Spielfeldes aus. Ob Scharf auch in seiner Rolle als Torwarttrainer eingetragen, wusste Lothar König nicht.

Ausschlaggebend sei im Fall Scharf aber nicht die Rote Karte, so König. Die sei gar nicht im Spielbericht vermerkt gewesen. Dafür allerdings das durch Schiedsrichter Ayoub Kaichouh bemängelte Verhalten. Scharf sei auf das Spielfeld gelaufen und habe Kaichouh kritisiert, so Lothar König. Er gab den Fall an das Sportgericht ab.

Genau dieses muss nun klären, ob und wie Scharf bestraft werde, so der FLVW. Grundsätzlich schützt die Fahne in der Hand nicht vor einer möglichen Sanktion. Selbst Schiedsrichter können als Beschuldigte vor dem Bezirkssportgericht landen. Dort muss nun auch der Fall Scharf geklärt werden. Eine automatische Sperre nach einem Feldverweis für einen Offiziellen gibt es nicht

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