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Wolfsburgs Torwart Casteels faustet oben den Ball weg (nicht im Foto) und rammt unten Stuttgarts Gentner das linke Knie voll ins Gesicht

Nach brutalen Foul an Christian Gentner entbrennt ein Schiri-Zoff

Dr. Markus Merk und Hellmut Krug waren die besten deutschen Schiedsrichter – und auch nach dem Ende ihrer aktiven Laufbahn sind sie dem Fußball treu geblieben. Am Samstag waren Sky-Experte Merk und DFB-Schiedsrichtermanager Krug allerdings nicht einer Meinung.

Es ging um die Bewertung des Zweikampfes zwischen Stuttgarts Kapitän Christian Gentner und Wolfsburgs Torwart Koen Casteels. Casteels hatte Gentner mit dem Knie am Kopf getroffen. Gentner zog sich Brüche im Gesicht zu, Schiedsrichter Winkmann entschied hingegen nicht einmal auf Foul.

„Torhüter lernen ja schon früh, dass sie das Knie anziehen sollen, um sich beim Herauslaufen aus dem Kasten Respekt zu verschaffen. Aber das ist natürlich kein Freifahrtschein“, so BamS-Schiri Thorsten Kinhöfer.

Was Wolfsburgs Torhüter Casteels da in der 85. Minute gemacht hat, das kann nicht angehen. Das ist ein brutales Foul, bei dem er eine schwere Verletzung seines Gegner billigend in Kauf nimmt. Dafür kann es nur eine Strafe geben: Elfmeter für Stuttgart und Rot.

Ich verstehe in diesem Fall nicht, dass der Videoschiedsrichter nicht reagiert hat. 

Einem Schiedsrichter auf dem Platz kann es immer passieren, dass ihm kurz die Sicht verdeckt ist, dass er nicht optimal steht, oder er sich in dem Moment auf die Fäuste des Torwarts konzentriert. Und auch die Assistenten können möglicherweise aufgrund der Entwerfung nicht alles im Detail erkennen.

Genau für solche Szenen gibt es den Videoreferee. Schade, dass dieser an in diesem Fall nicht eingriff. Zumal es offenbar keine technischen Probleme gab.

Nach dem Spiel gab es einige Fragen: War es überhaupt ein Foul? Hätte Casteels Gelb oder Rot sehen müssen? Hat Winkmann den Video-Assistenten befragt? Krug äußerte sich auf der Facebook-Seite der DFB-Schiedsrichter: „Guido Winkmann hat die Szene im Spiel direkt als unglücklichen Zusammenprall bewertet, da der Wolfsburger Torhüter ausschließlich den Ball im Blick hat, klar wegfaustet und Christian Gentner nicht kommen sieht. Dennoch nahm er in der Spielunterbrechung Kontakt zum Video-Assistenten auf, der diese Einschätzung nach Ansicht der TV-Bilder bestätigte. Deshalb wurde die Entscheidung nicht korrigiert. Regeltechnisch ist die Entscheidung zwar grenzwertig, aber vertretbar. Auch wenn der Zusammenprall schlimm aussieht und die schwere Verletzung von Christian Gentner, dem wir eine baldige Genesung wünschen, mehr als bedauerlich ist.“

Merk schüttelt im Sky-Studio den Kopf

Als Merk von dieser Nachricht erfuhr, schüttelte er im Sky-Studio nur den Kopf. „Das ist auf jeden Fall ein Foul“, schimpfte Merk und ergänzte: „Und es es auf keinen Fall vertretbar.“ Diskutieren könne man nur darüber, ob Winkmann Gelb oder Rot hätte zeigen müssen. Selbst eine Gelbe Karte hätte für Casteels einen Platzverweis zur Folge gehabt, da er in einer früheren Phase des Spiels bereits Gelb gesehen hatte.

So blieb Casteels auf dem Platz – und Wolfsburg spielte danach in Überzahl. Denn die Schwaben hatten bereits dreimal gewechselt und Gentner konnte nicht weiterspielen. Dennoch blieb es beim 1:0-Erfolg für den VfB.

 

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