Im Halbfinale der Champions League siegt Inter Mailand in einem emotionalen Spiel gegen den FC Barcelona. Schiedsrichter Szymon Marciniak stand in der Kritik.
Inter Mailand – PSG – Paris St. Germain 4:3 (SR: Szymon Marcinak)
Szene 1: Vor der Pause forderten der Großteil des Mailänder Stadions einen Foulelfmeter. Lautaro Martinez wurde in den gegnerischen Sechzehnmeterraum geschickt und wurde dort hart von Pau Cubasi abgegrätscht. Der polnische Referee erkannte zunächst, dass der Ball gespielt wurde. Die erste Kameraperspektive und auch aus Sicht des Schiedsrichters wirkte es so, als sei der Ball gespielt worden. So wie der Ball sich nach dem Zweikampf verhielt, dachte man auch, dass es im Prinzip ein korrektes Tackling war. Doch spätestens als Video-Assistent Dennis Hilger ihm die Hintertorperspektive zeigte war klar, dass Cubasi das Bein von Lautaro traf, der den Ball berührte. Volkommen zu Recht gab es den Strafstoß für Inter! [TV-Bilder – ab 01:30 Minuten]
Szene 2: Mkhitaryan kam im Zweikampf mit Lamine Yamal zu spät und foulte ihn. Der VAR überprüfte erneut und stellte fest, dass er ihn kurz vor der Strafraumkante gefoult hat.
Nach den Bildern war es knapp außerhalb war. Ein Foulspiel findet dort statt, wo der erste Kontakt passiert. Und Marciniak hat es auch gut verkauft, indem er anzeigte, dass es wirklich ganz knapp außerhalb gewesen ist. Und anhand der Geste des verteidigenden Spielers sah man, dass er schon genau gewusst hat, wann er das Tackling ansetzte. Und dass es noch außerhalb war. Also ja, mit dem Entscheid kann ich gut leben.
Da innerhalb/außerhalb eine faktische Entscheidung ist, wurde Marciniak nicht an den Monitor geschickt. Somit gab nur einen Freistoß aus aussichtsreicher Position und Gelb für den Armenier wegen des taktischen Fouls.
Ich habe in der Vergangenheit hinsichtlich der Eingriffsschwelle und der Bewertung eines klar offensichtlichen Fehlers Kritik geäußert. Aber so war es perfekt. Speziell beim ersten Strafstoß, wo man denken konnte, dass der Ball gespielt wurde und 7 von 10 Schiedsrichter hätten da genauso entschieden wie Marciniak. Also erstmal kein Elfmeter. Der ganze Ablauf hat gestimmt. Aber so macht der Videobeweis Sinn.
Fazit: Es war Marciniak in der Gesamtbewertung eine sehr gute Leistung in einem auch schwer zu leitenden Spiel. Mit einer großzügigen Linie. So lag er mit weiterspielen richtig, als Bastoni den 17-Jährigen Lamine Yamal legte, dabei aber auch klar den Ball spielte (40.), kein strafbares Handspiel gab, als Acerbi den Ball mit der Hand berührt haben soll (25.). Dabei aber nicht frei von Fehlern. So hätte Frattesis Gelb sehen müssen als er beim Jubeln den Zaun bestieg und hätte nicht in Frattesis -Angriffsversuch zur Pause abpfeifen dürfen. Da war Haslbergers Aktion eine Kleinigkeit. Auch wenn zu dem Zeitpunkt schon mehr als 100 Minuten gespielt wurden, muss ich da die Konzentration hochhalten und gucken wer und wo geht zum Ball.
Note: 2,5
Flick macht die Niederlage vor allem am Schiedsrichter fest. Das liegt derzeit voll im Trend. Daran haben auch wir Deutschen – Beispiel Bayern München – unseren Anteil. Nur nicht eigene Fehler eingestehen. Auf diese Weise wird für alles die treffende Entschuldigung gefunden.
Glücklicherweise ist Felix Zwayer verschont geblieben. Der FC Arsenal hat sich nicht über ihn beklagt, sondern das sportliche Ausscheiden akzeptiert. Das macht den Unterschied zu England.
Sehr interessant Herr Heim, dass sie den genauen Wortlaut zwischen Schiedsrichter und VAR kennen und wiedergegeben haben. In einem Fall muss ich sie aber korrigieren: Pier Luigi Collina ist Chef der FIFA-Schiedsrichterkommission.
Es entscheidet immer der ursächliche Kontakt und damit der entscheidende Kontakt für das regelwidrige stoppen. Der Schiedsrichter legt fest, welches entscheidende Kontakt ist. nicht der erste Kontakt ist entscheidend, sondern der ursächliche und entscheidende
Lutz, vielen Dank für den Hinweis.
Ich versuche derzeit, etwas gegen die ständigen Schmähungen unserer Schiedsrichter, vornehmlich Felix Zwayer, zu unternehmen. Die Schmutzkommentare werden von mir unverzüglich in den SPAM geschickt.
Es sind zumeist Personen, die selbst nie aktiv gewesen sind und vom Schiedsrichterwesen keine Ahnung haben. Ich wehre mich vor allem dagegen, dass übelste Beleidigungen neben den Schiedsrichtern auch gegen Funktionäre der UEFA/FIFA, die als Mafia bezeichnet werden sowie die von Reiner Kuhn und mir betriebene IG-Schiedsrichter, verbreitet werden.
Ich bin nicht immer der Meinung von Herrn Albrecht und halte manche seiner Ansichten für falsch aber was hier zum Teil abgeht mit diesen Bestechungs- und Matchfixing Geschichten ist doch tatsächlich schon tausendmal widerlegt worden… Und somit nichts als Unsinn. Marciniak ist neben den zwei Franzosen das Beste was es auf der Welt derzeit gibt. Was hier abgeht ist eigentlich strafbar
Es kann auch HIER nicht so weitergehen. Unter anderem ist euer Konzept nicht mehr zeitgemäß: Denn der Schiedsrichter ist nicht mehr der entscheidene Referee. Der VaR ist in der Praxis mittlerweile viel relevanter ! Das ist zwar für den Fussball sehr unvorteilhaft, wie wir aktuell sehen. Bedeutet aber, dass ihr eure Spielrichter-Bewertung beim VaR beginnen müsst. Auch, um diese Unvorteilhaftigkeit besser und fair zu beleuchten.