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Nach Zusammenbruch: Torgauer Schiedsrichter möchte auf Fußballplatz zurück

Bei Schiedsrichter Alfred Hönemann befindet sich noch immer ein Liter Blut im Bauchraum, trotzdem war er schon wieder auf dem Fußballplatz. Hausbesuch beim 71-Jährigen nach seiner Rückkehr aus dem Krankenhaus. 

Von: Thomas Manthey

Torgau. Alfred Hönemann weiß, dass er riesiges Glück hatte. Der Torgauer hat in den zurückliegenden Wochen mehrmals auf Holz geklopft und ist auch dem lieben Gott ein Stück weit dankbar, dass dieser die Hand über ihn gehalten hat und er noch am Leben ist. 

Der 71-jährige war am 19. März als Schiedsrichterassistent) im Landesklasse-A-Junioren-Punktspiel Hartenfels Torgau gegen den SV Tapfer Leipzig (5:2) im Einsatz. Schon vor der Partie und in der Halbzeitpause äußerte der Torgauer, dass er sich unwohl fühle. Nach dem Spiel brach Alfred Hönemann zusammen. Dramatische Minuten spielten sich in der Schiedsrichter-Kabine vom Hartenfelsstadion. Hönemann kämpfte um sein Leben.  

Mittlerweile geht es dem rüstigen Torgauer den Umständen entsprechend gut und er hat das Krankenhaus verlassen. „Ich bin auch schon wieder mit dem Rad unterwegs.“ Zwar spielt der Kreislauf manche Tage verrückt und er ist noch schwach und wackelig auf den Beinen, aber „es wird von Tag zu Tag besser.“

„Ich kann es nur immer wieder sagen: Dank der schnellen Reaktion und des richtigen Handelns der Funktionäre von Hartenfels und von Roger (Anm. D. Red.: Schiedsrichter Roger Weber) konnte ich schnellstmöglich behandelt werden und habe die ganze Sache überlebt“, so Alfred Hönemann am Donnerstag. Beim Torgauer war die Aorta im Bauchraum durch ein Aneurysma geplatzt, dabei traten knapp drei Liter Blut aus.

Schnell nach Leipzig verlegt

Der Gesundheitszustand von Alfred Hönemann wurde zunächst im Krankenhaus Torgau stabilisiert. Doch die Ärzte entschieden sofort, den 71-Jährigen nach Leipzig ans Uni-Klinikum zu verlegen. Dort wurde Hönemann in der Nacht vom 19. auf den 20. März operiert. „Bei der Notoperation wurde mir eine Prothese an der Aorta eingesetzt. An der Stelle, wo sie geplatzt ist. So hat man es mir erklärt“, gibt der Torgauer Auskunft. Noch immer befindet sich gut ein Liter Blut, alles geronnen, in seinem Bauchraum, doch der Körper baut dieses nach und nach selbst ab, erklärt der langjährige Schiedsrichter des Nordsächsischen Fußballverbandes.

„Ich soll mich viel bewegen, empfahl mir der Arzt. Und das tue ich auch. Ich bin schon wieder mit dem Rad unterwegs. War in Belgern und in Süptitz zum Fußball. Dort wurde ich von Spielern, Zuschauern, Schiedsrichterkollegen und auch von wildfremden Leuten mit einem großen Hallo begrüßt“, so der Torgauer, der noch immer schwer gerührt ist von der großen Anteilnahme und den unzähligen Genesungswünschen („Bei mir und meinem Sohn Thomas klingelte pausenlos das Handy. Alle wollten wissen, wie es mir geht.“) aus der gesamten Region und selbst aus den Nachbarkreisen.

Hönemanns gute Fitness

Dass der Torgauer den Zusammenbruch überlebt hat, ist der Tatsache „geschuldet“, dass er durch seine Einsätze als Schiedsrichter an fast jedem Wochenende trotz seiner 71 Jahre körperlich fit und konditionell sehr stark ist. Hönemann: „Der Doc meinte, jeder andere in meinem Alter hätte die Sache nicht so überlebt. So etwas mit dem Aneurysma kann übrigens jedem passieren, egal ob mit 50 oder 30 Jahre alt ist. Das hat rein gar nichts mit dem Alter zu tun.“

Redakteur Thomas Manthey besuchte Fußball-Schiedsrichter Alfred Hönemann (r.) zu Hause.
© Quelle: Thomas Manthey

Alfred Hönemann ist um Normalität in seinem Alltag bemüht und arrangiert sich prima mit seiner Verletzung und ist gut unter „Kontrolle“. „Mein Junge kümmert sich um mich. Meine Nachbarn haben ein Auge auf mich. Und täglich erkundigen sich Freunde, Bekannte, Fußballer und Schiedsrichter, wie es mir geht. Alles gut“, lächelt der 71-Jährige, dessen Ziel es ist, auf den Fußballplatz zurückzukehren. Doch wann, das geben Hönemanns Gesundungsprozess und das ärztliche Anraten vor.

Wir wünschen gute Besserung, schnelle Genesung und das du schnell wieder auf den Platz zurückkehren kannst. 

Quelle: lvz.de

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