You are currently viewing Regeln bewusst unbeachtet lassen?

Regeln bewusst unbeachtet lassen?

Vor zwei Wochen ereignete sich beim Zweitligaspiel Holstein Kiel gegen den VfL Bochum kurioses. Der Unparteiische Timo Gerach entschied nach Unterstützung des Video-Assistenten auf den wohl spektakulärsten Strafstoß der Saison.

Was war passiert?

Ein auf das Toraus zurollender Ball wurde vor Überschreiten der Torauslinie von Ersatzspieler Michael Eberwein gestoppt und durch diesen Eingriff eines Einwechselspielers sehen die Regeln einen Strafstoß vor. Da selbst die Spieler des VfL Bochum und viele Fußballfans über die Regel verwundert waren fragten sich viele, wäre es nicht im Sinne des Sports gewesen in einer solchen Szene einfach mal wegzuschauen?

Nun wünscht sich der International Football Association Board (IFAB), dass solche Szenen in Zukunft nicht mehr so streng betrachtet werden sollen. Doch kann man einfach so über eine besthende Regel hinweg sehen? Das scheint im Profifussball doch sehr schwierig zu sein, wenn überall Kameras und Fernsehübertragungen von statten gehen.

Der Regeltext

Der DFB wird diese Vorgabe des IFABs aber ab sofort umsetzen und auf solche Eingriffe des Video-Assistenten verzichten, denn dieser soll sich nur noch dann melden, wenn diese ein Tor verhindern oder einen Gegenspieler attackieren. Ein für den Torwart gestoppter Ball durch einen nicht im Einsatz befindlichen Spieler gehört also nicht dazu. „Die schriftliche Vorgabe des IFAB liegt vor, und die setzen wir ab sofort so um“, so der Videobeweis-Projektleiter Dr. Jochen Drees.

Im Amateurfußball ist dies jedoch in gewisser Weise möglich, denn alleine auf dem Platz ist es ohnehin unmöglich, solche knappen Zentimeterentscheidungen zu sehen. Da entscheidet man lieber vom Tor weg und gibt den Abstoß und packt besser keine Lupe aus um etwas zu suchen, was ohnehin keiner genau beurteilen kann. Mal ganz davon abgesehen ist in diesem Fall eine Großzügigkeit im Sinne des Fussballs gegeben.

Im Amateurfussball, wenn dann auch noch sachkundige Beobachter unterwegs sind und solche Sachen genau bewerten, muss man wiederum aufpassen! Solch eine falsche Entscheidung könnte eine ganze Saison zunichte machen. Also versucht wenn es eindeutig für jeden erkennbar ist solche Situationen lieber dem Regelwerk entsprechend zu ahnden. Oft zeigt die Reaktion der Mannschaft auch aus, ob sie diese Regel kennen (spätestens seit dem Elfmeter in Kiel wird das wohl so sein) und möglicherweise auch protestieren.

Fußballrentner und Schiedsrichter Horst Kowalski gegenüber IG-Schiedsrichter: „Die ganze Sache ist nach dem Einwand des IFAB ein Eiertanz. Meiner Ansicht nach muss die Regel präzisiert werden, weil es nicht im Sinn und Geiste des Spiels sein kann, für so eine Aktion einen Strafstoß zugeben, weil niemand einen Vorteil hatte. In unterschiedlichen Klassen die Regel unterschiedlich auszulegen, kann keine Lösung sein„.

Gleichzeitig gibt der Chef der deutschen Video-Assistenten gegenüber der Sportschau zu bedenken, dass sich die Ersatzspieler hinter der Torlinie künftig besser zurückhalten sollten. Ein Freibrief ist das nämlich nicht. Wenn der Schiedsrichter auf dem Platz ein solches Vergehen wahrnimmt, kann es weiter zu einem Strafstoß kommen. Das Risiko, einen Elfmeter zu verursachen, bleibt in diesen Situationen bei einem deutlicheren Vergehen als in Kiel also erhalten.

https://www.facebook.com/unbelievablejefff/videos/2542547665839942/

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.