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Sauber geregelt

Ein aufgedrehter FC Villarreal schockte den FC Liverpool vor der Pause  – doch die Reds schlugen zurück: Auch dank eines Jokers steht das Team von Jürgen Klopp zum dritten Mal in fünf Jahren im Champions-League-Finale.

Villareal zeigte in den ersten drei Minuten mehr als in 90 Minuten an der Anfield Road. Und so kam es wie es kommen musste, Villareal ging nach nichtmal 180 Sekunden mit 1:0 in Führung. Immer wieder wurde früh Druck gemacht und dann kam von der linken Seite auch prompt der nächste Flankenversuch, die Kugel landete am langen Pfosten bei Capoue, der nicht einfach den Abschluss nahm, sondern brillant noch einmal querlegte. Denn Dia stand letztendlich besser und musste aus kurzer Distanz nur noch ins leere Tor einschieben. Immer wieder wurden die Gäste früh angegangen und zu Fehlern gezwungen. Die Reds kamen überhaupt nicht klar mit dem Pressing von Villareal.

Dann der erste ganz große Aufreger in der 37. Minute! Ballgewinn Keita, und sofort verloren sie den Ball wieder durch extremes Pressing. Ein tödlicher Rückpass, den Gerard Moreno sofort durchsteckt auf Lo Celso, der alleine auf Alisson zulief. Doch wie Alisson die Chance entschärfte, als Lo Celso den letzten Haken schlagen wollte, ist sensationell. Bärenstark im Eins gegen Eins. Der Brasilianer berührte hier deutlich zuerst den Ball bevor er Lo Celso umrannte. Makkelie ließ weiterlaufen und gab Eckball. Zurecht!

Kurz darauf das überfällige 2:0. Einen 40-Meter-Ball aus dem Zentrum auf die rechte Außenbahn überfordert die Reds zu sehr. Capoue konnte den Ball gerade noch so von der Grundlinie kratzen, flankte den Ball in den Strafraum und völlig freistehend, ohne Gegenwehr konnte Coquelin aus fünf Metern einnicken. Wahnsinn!

Bemerkenswertes Comeback nach der Pause

Was in Hälfte 1 nach katastrophalen Fußball aussah, änderte sich in den zweiten 45 Minuten bei Liverpool extrem. Immer öfter erspielten sich die Reds Chancen und drückten auf das Tor. So kam es dann nach 61 Minuten auch. Fabinho trieb den Ball durch das Mittelfeld, steckte nach rechts raus auf Salah. Der machte dann ein paar Meter zum Strafraum und steckte völlig überraschend auf den durchgestarteten Fabinho durch. Der hat viel Platz im Strafraum, aber einen ganz schlechten Winkel. Mit etwas Gewalt und viel Können schob er Rulli den Ball durch die Beine hinein ins Tor.

Kurz darauf auch die erste Verwarnung im Spiel. Villareal wollte direkt dagegen halten, doch nur mit Gewalt geht’s nicht. Bei der Grätsche von Capoue hatte Diaz aber viel Glück, dass er sich nicht verletzt. Capoue rauschte ohne Rücksicht auf Verluste in den Mann, traf Luis Díaz zum Glück kaum. Daher die gelbe Karte vollkommen in Ordnung.

Luis Díaz war es auch, der dann das Halbfinale entschied. Zur Pause erst eingewechselt und spielte er sich schnell zum „Spieler des Spiels“ auf. Wieder rollte Liverpool an, allerdings war Alexander-Arnold auf der rechten Seite erstaunlich frei, weil Villarreal sich noch nicht wieder sortierte. Keita steckte aus dem Mittelfeld auf die Seite raus Alexander-Arnold, dieser flankte mit viel Zug zum Tor, und Diaz, den die Gastgeber offensichtlich immer noch nicht auf der Rechnung hatten, kam am langen Pfosten völlig frei zum Kopfball und versenkte sicher zum 2:2.

Villareal brachte sich binnen wenigen Minuten um den Lohn der starken ersten Halbzeit. Immer wieder schlichen sich nun Fehler ein, weshalb die Reds das Spiel komplett drehen konnten und mit 2:3 in Führung gingen. Villarreal presste, aber diesmal lief dieses Pressing völlig ins Leere. Keita mit dem Ballgewinn, schickte sofort Mane steil, der kurz vor der Mittellinie auf genau so eine Szene lauerte und hier den langen Ball gewann und auf das leere Tor zulief. Rulli kam weit aus seinem Kasten, um den Ball wegzuschlagen, wurde jedoch von Mane mit einem Haken aus dem Spiel genommen. Den anschließenden Lauf aufs leere Tor ersparte sich Mane, er schoss den Ball direkt ins Tor zur endgültigen Entscheidung.

Der FC Liverpool schockte durch zwei Doppelschlägen nach der Pause den FC Villareal und steht im Champions League-Finale.

Kurz vor Ende der Partie gab es die gelb/rote Karte für Villareals besten Mann auf dem Platz. Capoue kam im Mittelfeld viel zu spät gegen Taimikas und hielt letztendlich den Fuß drauf. Klare gelbe Karte, in der Summe dann gelb/rot.

Fazit: Danny Makkelie lieferte eine herausragende Leistung ab. In einem nicht leicht zu leitenden Spiel glänzte der Niederländer mit starken Stellungsspiel. So löste er u.a. die Szene zwischen Lo Celso und Alisson perfekt, sauber geregelt. Bei der einen entscheidenden Szene sofort richtig gelegen, klasse Autorität ausgestrahlt. Auch die Ansprachen waren heute genau richtig gesetzt. Bei der gelb/roten Karte blieben Makkelie nicht viele Möglichkeiten. Eine von Anfang bis Ende perfekte Spielleitung!


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