Am vergangenen Wochenende hat man durchaus gute Leistungen der 3. Liga-Schiris gesehen. Einzig die Schiedsrichter aus den höheren Ligen hatten extreme Probleme, da ihnen nicht wie gewohnt der VAR beiseite stand. Unsere Spieltagsanalyse:
Besonders Lars Erbst in Cottbus lag kurz vor Schluss komplett falsch im Derby gegen Aue. Ebenfalls Lukas Benen musste viel Kritik einstecken in Rostock, da er in einigen Situationen falsch lag. Dennoch gab es viele positive Spielleitungen und diesmal war es schwierig eine Top 3 zu finden, da insgesamt 5 (!) klassenreine Schiedsrichter gute Leistung zeigten! Hier unsere Top 3:
Platz 🥇 – Daniel Bartnitzki: Schiedsrichter Daniel Bartnitzki aus Erfurt wurde zum Spiel Unterhaching – Aachen eingeteilt. Die Partie stand zunächst auf der Kippe, da es als „Hochrisikospiel“ eingestuft wurde und das Spiel Unterhaching – Rostock Wochen zuvor ebenfalls abgesagt wurde. Doch die Partie fand statt und Bartnitzki knüpfte an seine sehr guten Leistungen aus den vergangenen Spielen an! Früh gefordert war er in Minute 6 als der Aachener Keeper Olschowsky bei einer Flanke aus dem Tor kam und beim Kampf um den Ball Unterhachings Stiefler traf. Richtige Entscheidung nicht auf den Punkt zu zeigen, da der Torhüter zuerst am Ball war! Gutes Auge! Das restliche Spiel verlief dann ruhiger ab, dank der wiedereinmal ruhigen und kommunikativen Spielleitung von Bartnitzki!
Platz 🥈- Jarno Wienefeld: Jarno Wienefeld, einer von 3 Hamburgern am Sonntag, wurde zum Abendspiel nach Stuttgart geschickt für die Partie der Stuttgarter Zweitvertretung und Sandhausen. Das Spiel entwickelte sich genau so wie man sich es vorher vorstellen konnte! Es war ein richtiger Abstiegskampf, viele enge Zweikämpfe, teilweise oft an der Grenze zur roten Karte und eine Menge Emotionen! Doch Wienefeld ließ sich dadurch absolut nicht aus der Ruhe bringen, war konsequent bei der Kartenverteilung und zeigte eine einheitliche und gut gewählte Linie für das Spiel im Tabellenkeller!
Platz 🥉 – Tobias Wittmann: Auf dem dritten Platz haben wir uns für den bayrischen Schiedsrichter Tobias Wittmann aus Wendelskirchen entschieden! Er musste nach Westfalen zur Arminia aus Bielefeld, die die Zweitvertretung der Hannoveraner empfangen. Wie auch bei Bartnitzki in Unterhaching war Wittmann in der 6. Spielminute gefordert, als er auf den Punkt zeigte und ein Elfmeter für Bielefeld zusprach! Dieser war korrekt, da der Hannoveraner Niklaus bei einem Schuss den Ball an die Hand bekam, diese war abgespreizt vom Körper und vergrößerte somit die Körperfläche um den Schuss zu blocken! Gut gesehen vom bayrischen Unparteiischen! Das Spiel verlief sonst ruhig ab, jedoch gab es in der Minute 87. eine kleine Rudelbildung nach dem Treffer der Hannoveraner, wo Wittmann gleich 3 Gelbe Karten korrekt verteilte!
Energie Cottbus – Erzgebirge Aue 1:0 (SR: Lars Erbst)
Szene 1: Bretschneider rauschte mit einem hohen Bein in den Ball und erwischte dabei Boris Tashchy mit den Stollen am Oberkörper. Der Cottbusser versuchte dabei zwar noch zurückzuziehen, erwischte seinen Gegenspieler dennoch. Schiedsrichter Erbst hatte auch schon die gelbe Karte in der Hand, beließ es dann aber doch bei einer Ermahnung, wohl auch, weil dem Auer nichts Schlimmeres abbekommen hat. Aber diese offen in der Hand halten ist schon sehr unglücklich. Für die Außenwirkung sieht es so aus, als würde sich der Unparteiische da bequatschen lassen und gibt sie deshalb nicht. Auch würde ich für ein solches Einsteigen mit der Sohle voran auf der Höhe Gelb für angemessen erachten. [TV-Bilder – ab 01:48:54 Minuten]
Szene 2: Ein ausgeglichenes Spiel wurde in der Schlussphase von einem doch sehr schmeichelhaften Elfmeter für Cottbus entschieden, der im Nachgang als Fehlentscheidung zu bezeichnen ist. Nach einer Flanke von Bretschneider gingen Rosenlöchner und Cigerci im Sechzehner zu Boden, der Unparteiische Lars Erbst entschied auf Strafstoß für Cottbus. Der „Gefoulte“ trat selbst an und verwandelte sicher zum 1:0-Erfolg. Solche Elfmeter will eigentlich keiner. Beide wollten zum Ball und wenn überhaupt traf hier lediglich Rosenlöchner hier den Ball. Weiterspielen wäre die richtige Entscheidung gewesen. [TV-Bilder – ab 3:20 Minuten]
Hansa Rostock – 1. FC Saarbrücken 0:0 (SR: Lukas Benen)
Szene 3: Nach einem Schieben in den Rücken des Rostockers Haugen gab Schiedsrichter Benen keinen Elfmeter für Hansa. Zwar war es nur ein leichter Stoß, aber wenn man von hinten schiebt und dabei nicht ballorientiert agiert, hat man als Angreifer keine Chance dagegen zu halten und seinen Körper einzusetzen. Für mich hätte Rostock den Strafraum bekommen können/müssen, Glück für Saarbrücken. [TV-Bilder – ab 02:55 Minuten]
VfL Osnabrück – 1860 München 1:0 (SR: Florian Lechner)
Szene 4: Im Strafraum kam Reich zu Fall. Schiedsrichter Florian Lechner entschied aber auf Stürmerfoul. Das hat Lechner doch sehr exclusiv. Da der Osnabrücker den Münchner von hinten umrannte, hätte es tatsächlich einen Elfmeter für 1860 geben müssen. [TV-Bilder – ab 45:00 Minuten]
Szene 5: Bryan Henning hielt gegen Lucoqui im Kampf um den Ball die Sohle drauf. Er ging da schon mit einem hohen Risiko und räumte ihn ziemlich rüde ab. Die gelbe Karte aber die angemessene Bestrafung. [TV-Bilder – ab 4623 Minuten]
Szene 6: In der Nachspielzeit wurde Gnaase mit einem hohen Ball in die Tiefe geschickt, wurde aber kurz hinter der Mittellinie von Tunay Deniz gestoppt. Schiedsrichter Lechner lief genau dahinter, hatte die perfekte Sicht auf die Situation und nahm sicherlich wahr, dass sich hier beide ein Laufduell lieferten. Für mich, war der Osnabrücker schon vorbei und wurde dann vom Münchner gestoßen. Wir wissen alle, dass in vollem Lauf schon der kleinste Kontakt ausreicht. Für mich hätte es den Freistoß und die Verwarnung für Deniz geben müssen, da er durch ein taktisches Foul den Angriff aussichtsreich unterband. Der Ball ist nicht unter Kontrolle und den hätte eher der Torwart erreicht. Deshalb ist es keine Verhinderung der klaren Torchance. [TV-Bilder – ab 02:09:39 Minuten]
SpVgg Unterhaching – Alemannia Aachen 0:2 (SR: Daniel Bartnitzki)
Szene 7: Nach einer Flanke von Sastremski flog der Ball an Freund und Feind vorbei, Aachen-Keeper Olschowsky kam aus seinem Kasten heraus und traf Stiefler beim Kampf um den Ball. Schiedsrichter Bartnitzki gab keinen Elfmeter. Richtige Entscheidung. Der Torhüter war zuerst am Ball. [TV-Bilder – ab 0:25 Minuten]
Arminia Bielefeld – Hannover 96 II 2:2 (SR: Tobias Wittmann)
Szene 8: Russo‘ Nachschuss bekam Niklaus an die Hand. Schiri Wittmann entschied auf Handelfmeter für Bielefeld. Richtige Entscheidung, denn Niklaus hatte seinen Arm waagerecht vom Körper abgespreizt und verbreiterte damit seine Körperfläche um den Ball zu blocken. [TV-Bilder – ab 01:05 Minuten]
Waldhof Mannheim – Borussia Dortmund II 0:0 (SR: Christian Dingert)
Szene 9: Der letzte und wirklich einzig große Aufreger dann in der 66. Minute. Sechelmann ging nach einem Zweikampf mit Jessen im Strafraum zu Boden. Der erfahrene Bundesliga-Schiedsrichter Christian Dingert aus der Pfalz rechte es aber nicht für einen Strafstoß und ließ weiterlaufen. Eine Fehlentscheidung! Der Verteidiger traf seinen Gegner an der Sohle, als Sechelmann den Ball spielte. [TV-Bilder – ab 02:25 Minuten]
Szene 10: Hätte Dingert für die vorrangegange Szene Gelb gezeigt, hätte es hier beim klarem Halten durch Vereiteln eines aussichtsreichen Angriffs des Dortmunders Jessen Gelb/Rot bedeutet. [TV-Bilder – ab 01:53:08 Minuten]
Szene 11: Aber auch danach hatte er Gelegenheit den Dortmunder Jessen mit Gelb/Rot des Feldes zu verweisen, als er gegen den Mannheimer Rieckmann das Bein stehen ließ, als dieser einen Ball erobern wollte. Für mich war es aber hier auch kein gelbwürdiges Foulspiel. [TV-Bilder – ab 01:57:10 Minuten]
Sportclub Verl – Rot-Weiss Essen 3:0 (SR: Fabienne Michel)
Szene 12: Nach einem Solo durch das Zentrum, bei dem Schiedsrichterin Michel genau im Weg von Gjasula stand stand und ihn so am Verteidigen hinderte, kam Berkant Taz an der Strafraumkante frei zum Abschluss und knallte das Leder ins Netz. Für die Schiedsrichterin sehr unglücklich, de her im Rückwärtslaufen nicht mehr richtig wegkam. Regeltechnisch ist der Schiri Luft und man kann dann nicht mehr eingreifen und mit Schiriball weitermachen, wenn der Ballbesitz nicht wechselte. Allerdings sollte sie hier ihr Stellungsspiel überdenken und sich nicht so zentral zu positionieren und nicht auf ein Meter an den Spielern dran zu sein. Das Protestieren hätte sich aber Gjasula aber sparen können, der sich damit seine fünfte Gelbe abholte. [TV-Bilder – 01:00 Minuten]